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29-01-2020 | Finanzcontrolling | Interview | Article

"Digitalisierung muss sich rechnen"

Author: Utz Schäffer

3:30 min reading time

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Martin Erfurt und Christian Hasenclever, beide Geschäftsführer der Erfurt & Sohn KG, berichten im Interview unter anderem über die Rolle des Finanzbereichs im Unternehmen und warum Beteiligungen eine Herausforderung für Controller sind. 

Controlling & Management Review: Ist die Digitalisierung für Sie ein Thema? 

Martin Erfurt: Ja, die digitale Transformation ist ein Thema, das wir sehr ernst nehmen. Wir haben einen Fachkreis eingerichtet, der sich damit beschäftigt und in dem der Produktionsbereich, der Vertriebsbereich, der kaufmännische Bereich und der Prozessbereich vertreten sind. Ich glaube, dass wir in vielen Bereichen im Hinblick auf die digitale Transformation schon sehr gut aufgestellt sind, vor allem im Marketing und im Vertrieb. Ich bin sehr froh, dass die nächste Generation – also meine Tochter – hier ganz neue Impulse einbringt. Das ist für das Unternehmen enorm wichtig. Es ist gut, dass bei der Digitalisierung jemand aus der Familie der eigentliche Treiber ist, denn wenn ich einen Chief Digital Officer einstelle, wird der erst einmal ausgebremst. Wobei ich auch immer sage: "Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sie muss sich rechnen." Insofern ist Herr Hasenclever immer dabei. 

Christian Hasenclever: Ich denke, dass der Treiber nicht die IT oder der Chief Digital Officer sein darf. Es ist meiner Meinung nach extrem wichtig, dass der Anstoß aus den einzelnen Fachabteilungen kommt. Und das Finanz- und Rechnungswesen ist bei Erfurt eine Art Vorreiter der Digitalisierung. 

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Wie würden Sie generell die Rolle des Finanzbereichs beschreiben?

Hasenclever: Wir sind primär Steuernder und Treiber der Unternehmensziele – sowohl operativ, das heißt auf Basis der jährlichen Budgetplanung, als auch mittel- und langfristig. 

Erfurt: Ich glaube, es ist wichtig zu wissen, dass Herr Hasenclever zwar aus dem Finanzbereich kommt, aber zwölf Jahre als Vertriebsleiter im Profi-Bereich tätig war, also für den Fachgroßhandel. Insofern ist er nicht nur außerordentlich gut vernetzt, sondern kennt das Geschäft und die Prozesse. Wir legen Wert darauf, dass alle Mitarbeiter im Finanzbereich auch wirklich die Prozesse im Unternehmen kennen. Das macht sie bei den Diskussionen viel glaubwürdiger und verschafft ihnen auch mehr Akzeptanz. 

Ich kann mir vorstellen, Herr Hasenclever, dass der Ausbau der Beteiligungen für Sie als Controller sehr herausfordernd ist. Sie müssen jetzt nicht nur Ihr ursprüngliches Geschäft kennen, sondern plötzlich auch viele andere Geschäfte – und mit der Digitalisierung ganz neue Prozesse und Geschäftsmodelle. 

Hasenclever: Absolut, Beteiligungscontrolling hat sich für uns zu einem bedeutenden Aufgabenbereich entwickelt. Wir haben als Controlling hier eine wichtige operative und strategische Aufgabe für die Erfurt-Gruppe. Das Management vor Ort agiert eigenständig. Wir stehen aber in einem engen und zeitnahen Austausch mit unseren Beteiligungen. Und im Bereich Mergers & Acquisitions müssen wir genau schauen: Wo gibt es Beteiligungen, wo können wir unser Portfolio ergänzen, welche Beteiligungen machen für uns Sinn? Das ist ein Aufgabenschwerpunkt, der sich in den vergangenen Jahren intensiviert hat.

Erfurt: Und natürlich diskutieren wir ausführlich darüber, wie schlank wir die Prozesse machen können.

Hasenclever: Unser Planungsprozess dauert etwa zwei Monate. Wir fangen Anfang September mit der Absatz-Umsatz-Planung im Vertrieb an. Von da aus wird heruntergebrochen auf die Produktionsmenge und die Gemeinkosten. Wir haben im Rahmen des Planungsprozesses Meilensteine definiert. Gegebenenfalls muss auch korrigiert werden.

Das heißt, Sie fangen ganz bewusst bottom-up an?

Hasenclever: Richtig. Letzten Endes müssen wir aber auch schauen, ob wir mit dem, was wir planen, unsere Unternehmensziele erreichen.

Wie gleichen Sie das ab?

Hasenclever: Wir haben ein monatliches Geschäftsleitungsmeeting, an dem beide persönlich haftenden Gesellschafter, Martin Erfurt und Henrik Erfurt, sowie die Geschäftsführer Technik, Marketing, Vertrieb, Personal und Kaufmännischer Bereich teilnehmen. In diesem Meeting wird auch die Planung verabschiedet.

Das vollständige Interview lesen Sie in der neuen Ausgabe von Controlling & Management Review. 

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