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2012 | OriginalPaper | Chapter

8. Fragestellung und Methode des empirischen Tests der Teilprozesstheorie

Author : Matthias Potthoff

Published in: Medien-Frames und ihre Entstehung

Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Zusammenfassung

Mit der Konkretisierung des Frame-Konstrukts sowie der Identifizierung und Zusammenstellung von abhängigen und unabhängigen Variablen wurde im Vorangegangenen ein Grundstein für eine systematisch aufgebaute, empirisch überprüfbare Framing-Theorie formuliert. Dies ist jedoch nur als erster Schritt zu betrachten, da nicht davon ausgegangen werden kann, dass die Zusammenstellung der Variablen – so, wie sie hier vorgenommen wurde – vollständig ist. Im Hinblick auf die Journalismusforschung, an welche die Framing-Theorie in Teilen anknüpft, stellt Donsbach (2004: 136) fest: „[I]n journalism research we have not yet arrived at the point where the inclusion of further variables becomes redundant or counterproductive. Instead, we treat the process of news in many aspects without really unveiling the underlying processes.”

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Footnotes
1
Ein noch größeres Feld für die weitere Forschung ergibt sich zusätzlich dadurch, dass sich die vorliegende Theorie rein mit Medien-Frames, d. h. Frames in massenmedial vermittelten Angeboten beschäftigt und nicht ohne Weiteres auf Frames in Pressemitteilungen oder in diskursiven Angeboten von Rezipienten bzw. nichtprofessionellen Kommunikatoren übertragen werden kann. Dabei können Frames auf diesen Ebenen in ähnlicher Weise definiert werden wie das Medien-Frame-Konstrukt, jedoch gibt es dabei eine eigene Menge von abhängigen und unabhängigen Variablen, die es theoretisch zu identifizieren gilt.
 
2
Theoretisch denkbar wären weitere Hierarchie-Zwischenstufen, wie z. B. Redaktionen/Ressorts innerhalb von Medienorganisationen. Um die Komplexität des Modells nicht zu stark zu erhöhen, wurde jedoch zunächst auf eine noch feinere Ausdifferenzierung verzichtet. Dass auch von diesen Zwischenstufen ein wesentlicher Einfluss ausgehen kann, zeigt sich in Kapitel 9.2.5.
 
3
In der Publikation von de Vreese, Boomgaarden und Semetko (2011) wird zusätzlich über Experimente zu Framing-Effekten berichtet, wobei die in der Inhaltsanalyse gefundenen Frames zum EU-Beitritt der Türkei als Stimulus verwendet wurden. Dabei konnte gezeigt werden, dass nach der Rezeption eines Frames die in dem Frame enthaltenen Aspekte als besonders wichtig wahrgenommen werden und dass die Rezeption eines Frames die Bewertung des EU-Beitritts der Türkei beeinflusst (vgl. ebd.: 194). Des Weiteren führten Azrout, van Spanje und de Vreese (2010) ein Umfrageexperiment durch, bei dem ermittelt wurde, ob ein Zusammenhang zwischen der Klassifizierung der Türken als Fremdgruppe und der Unterstützung des EU-Beitritts der Türkei besteht. Die Klassifizierung der Türken als Fremdgruppe wird hierbei ebenfalls als Framing beschrieben (vgl. ebd.: 7), wobei dies jedoch eine recht weite Auslegung des Framing-Begriffs darstellt. Schließlich ist an dieser Stelle auch ein Experiment von Scheufele (2010) zum sogenannten Value-Framing zu erwähnen, bei dem bestimmte Politiker in einem Stimulustext mit jeweils einem bestimmten Wert in Verbindung gebracht wurden. Anschließend wurde u. a. überprüft, ob die Probanden den Politiker nach der Stimulusgabe kognitiv stärker mit dem Wert verknüpften. Als Beispiel fungierte hierbei der EU-Beitritt der Türkei, wobei drei für die Debatte relevante Value-Frames genannt werden: „Die eine Artikelversion stellte den Beitritt in den Rahmen von Menschenrechten, die zweite in den Rahmen internationaler Sicherheit und die dritte in den Rahmen wirtschaftlicher Stabilität.“ (ebd.: 31) Nach dem hier vertretenen Verständnis handelt es sich dabei aber nicht um Frames, sondern um einzelne Aspekte. Der Autor des Artikels schreibt selbst: „Diese Frames repräsentieren zentrale Argumente zum EU-Beitritt.“ (ebd.) Einzelne Argumente und Frames werden dabei in der vorliegenden Arbeit nicht gleichgesetzt, wobei erstere jedoch durchaus Bestandteile von letzteren sein können. Insgesamt bewegen sich alle drei genannten Studien ebenfalls im Themenfeld des Framing-Ansatzes und des EU-Beitritts der Türkei, sind jedoch auf die Feststellung von Framing-Effekten ausgerichtet und werden daher an dieser Stelle nicht ausführlicher erläutert.
 
4
An dieser Stelle ist zu begründen, warum Medienangebote der Presse und nicht zum Beispiel Beiträge aus Radio, Fernsehen oder dem Internet analysiert wurden. Dies hat rein forschungsökonomische Gründe: Die Beschaffung von Medienangeboten aus Printmedien ist vergleichsweise einfach. Gleichzeitig sucht die vorliegende Studie explorativ nach allgemeinen Erscheinungsprinzipien von Frames, wobei nicht abzuschätzen ist, ob sich die erwarteten Zusammenhänge zeigen. Daher macht es Sinn, den Analyseaufwand zunächst möglichst gering zu halten. Sofern sich die Theorie hinreichend bewährt, ist die Ausweitung derartiger Studien auf andere Formen von Medienangeboten jedoch wünschenswert. Und auch, falls sie sich nicht bewährt, ist eine erweiterte Anwendung des Studiendesigns eventuell in Erwägung zu ziehen: Möglich scheint, dass die Erscheinungsweise von Frames in verschiedenen Arten von Medienangeboten differiert.
 
5
Ohnehin verweist die sehr vage Beschreibung der qualitativ-interpretativen Methode darauf, dass hier ein Sammelbegriff für Analysen gefunden werden sollte, deren Methode in der jeweiligen Veröffentlichung nicht ausführlich dargestellt wurde oder auch so unsystematisch war, dass sie nicht sinnvoll beschrieben werden kann.
 
6
Damit soll hier nicht gesagt werden, dass »Tötung« in jedem Kontext als neutraler, sachlicher Ausdruck zu werten ist. So hat er beispielsweise dann eine besondere Bedeutung, wenn er auf das Thema Abtreibung (»Tötung eines Kindes/Tötung eines Embryos«) angewendet wird. Welche Wörter ein besonderes Verständnis eines Themas nahelegen und welche weniger ist somit immer auch stark von Thema und Kontext abhängig.
 
7
Derartige Analysen sind darauf angewiesen, dass die Autoren der untersuchten Texte eine eher ausdrucksvolle anstelle einer nüchternen Sprache verwenden.
 
8
Es könnte etwa eingewendet werden, dass die Negation bestimmter Schlüsselwörter (z. B. umweltfreundlich/nicht umweltfreundlich, wirtschaftlich/nicht wirtschaftlich) hierbei außer Acht gelassen wird. Es wird also nicht beachtet, ob eine Aussage vertreten oder explizit nicht vertreten wird.
 
9
Meistens wird hierbei jedoch die Definition Entmans (vgl. 1993: 52) zugrunde gelegt, derzufolge Frames aus Problemdefinitionen, Kausalattributionen, Handlungsempfehlungen und Bewertungen bestehen. Diese vier Element-Typen müssen wiederum in eine gewisse Anzahl von direkt am Material beobachtbaren Kategorien übersetzt werden, wobei diese Operationalisierung unterschiedlich vorgenommen wird.
 
10
Je höher die Zahl der Aussagen ist, aus denen die Frames gebildet werden, desto höher wird auch die Anzahl der gefundenen Frames sein. Der Grund ist, dass hierbei feine Unterschiede berücksichtigt werden können – die Frames weichen dann evtl. nur in inhaltlichen Nuancen voneinander ab. Je allgemeiner und zahlenmäßig geringer die Aussagen jedoch sind, desto gröber wird die Frame-Beschreibung und auf umso mehr Aussagenmuster in dem Material trifft sie zu – dementsprechend geringer wird die Anzahl der gefundenen Frames. Ähnliche Stichprobenumfänge verursachen dabei einen Zwang zu einem ähnlichen Abstraktionsgrad, weil ein gewisses Verhältnis von Variablen und Stichprobenumfang in Clusteranalysen gewahrt sein muss. Dementsprechend wird bei ähnlichen Stichprobenumfängen und Verwendung der manuell-dimensionsreduzierenden Methode meist eine ähnliche Anzahl von Frames resultieren.
 
11
Sollte hier eine andere Entscheidung getroffen werden, bietet die Analyse latenter Klassen einen möglichen Ausweg (vgl. Matthes 2007a: 208).
 
12
Selbstverständlich ist es nicht unproblematisch, hier eine Theorie heranzuziehen, die sich empirisch noch nicht bewährt hat, sondern vielmehr durch die Studie erst auf ihre Eignung geprüft werden soll. Dennoch erschien die gewählte Verfahrensweise sinnvoll, da keine anderen Kriterien zur Verfügung standen.
 
13
Wenn ein Artikel mehrere Autoren hatte, wurde jeweils nur der erstgenannte Journalist berücksichtigt. Auch alle weiteren Journalisten zu berücksichtigen, hätte den Aufwand der Auswahl in nicht vertretbarem Maße erhöht.
 
14
Bei dieser Methode besteht dennoch die Möglichkeit, Frame-Elemente zu verpassen. Falls dies geschieht, wäre es jedoch im vorliegenden Fall kein wesentlicher Mangel. Es kann angenommen werden, dass die insgesamt häufig erscheinenden Frame-Elemente in einer Stichprobe, die ca. 22 Prozent der Auswahleinheit umfasst, enthalten sind. Diejenigen Frame-Elemente, die hierin nicht enthalten sind, dürften mit einiger Wahrscheinlichkeit auch insgesamt nicht häufig vorkommen. Elemente, die nicht häufig vorkommen, sind für die Analyse der Variation der Frame-Verwendung, d. h. für die Fragestellung der vorliegenden Arbeit, ohnehin nicht von hoher Relevanz.
 
15
Nicht beachtet wurden demnach Aussagen zum Zypern-Konflikt als solchem. Sofern Aspekte des Zypern-Konfliktes bezüglich ihrer Bedeutung für den EU-Beitritt der Türkei diskutiert wurden, waren sie zu codieren.
 
16
Muss der Codierer sich zu viele unterschiedliche Kategorien merken, wird der Schulungsaufwand höher bzw. die Codierung weniger reliabel, da er nicht alle gleichermaßen kognitiv präsent haben wird. Allerdings ist auch zu bedenken, dass es bei einer geringeren Kategorienzahl und einem daraus resultierenden höheren Abstraktionsgrad der Aussagen auch schwieriger wird, die in dem Material erscheinenden Aussagen einer Aussage des Codebuches zuzuordnen.
 
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Dadurch entsteht ein inhaltliches Problem: Das Abstraktionsniveau der Frames wird hier durch ein methodisches Kriterium determiniert, wobei ein theoretisch-inhaltliches eher wünschenswert wäre. Man bedenke: Bei jeder Studie, die sich dieser Methode bedient, sind die forschungsökonomischen Beschränkungen ähnlich. Die Anzahl der Aussagen in einer Debatte mag jedoch variieren. Existieren mehr Aussagen, müssen diese stärker zusammengefasst werden, ergo ergibt sich ein höheres Abstraktionsniveau. Bei Anwendung der Methode auf verschiedene Themen ergibt sich somit ein unterschiedliches Abstraktionsniveau der gefundenen Frames. Zudem werden feinere Aussagenstrukturen in dem Material nicht sichtbar. Da bislang allerdings kein allgemeines Kriterium dafür gefunden wurde, welches Abstraktionsniveau Frames haben sollten, wird hier kein Versuch der Angleichung an andere Arbeiten unternommen.
 
18
Das Codebuch kann bei begründetem Interesse vom Autor angefordert werden.
 
19
Hierbei ist natürlich die Einschränkung zu machen, dass dies nur gilt, wenn man die Bilder des Artikels nicht berücksichtigt.
 
20
Früh (vgl. 2004: 181) bezeichnet Werte zwischen 0,75 und 0,85 bei Verwendung des Übereinstimmungsmaßes von Holsti als einen guten bis sehr guten Qualitätsstandard, Rössler fordert einen Wert von mindestens 0,8 bei inhaltlichen Kategorien (vgl. Rössler 2005: 192).
 
21
Eine Alternative wäre gewesen, die Bedeutung der Kategorien unter den Codierern auszuhandeln oder eine gewisse Variation durch die eigene Interpretationsleistung des Codierers zuzulassen. In ersterem Fall hätten sowohl der Forscher als auch die beiden Codierer das gesamte Material codieren und die Kategorienverwendung im Einzelfall diskutieren müssen, was zu aufwändig gewesen wäre. Eine Variation in der Codierung wiederum, die aufgrund eines individuellen Codierverhaltens entsteht, hätte dafür gesorgt, dass festgestellte Variationen in dem Erscheinen von Frames nicht nur auf die diskutierten Einflussebenen, sondern auch auf den einzelnen Codierer zurückzuführen wären. Damit hätte die gewählte Fragestellung nicht mehr klar beantwortet werden können. Somit blieb die gewählte Lösung als einziger Weg.
 
22
Es sei hier nochmals darauf hingewiesen, dass das Verfahren der Clusteranalyse nicht dazu geeignet ist, alle in der Debatte auftretenden Frames zu identifizieren. Die Cluster von sehr selten vorkommenden Frames werden ab einem bestimmten Punkt mit anderen Clustern zusammengelegt und zeigen sich nicht in den stark verdichteten Mustern, die oben betrachtet werden. Dies ist für die vorliegende Analyse nicht von Bedeutung, da Grundprinzipien im Auftreten von Frames ohnehin besser bei häufig vorkommenden Frames beobachtet werden können. Es darf hier aber nicht unerwähnt bleiben, dass mit dem gewählten Verfahren vermutlich nicht alle existierenden Frames der Debatte um den EU-Beitritt der Türkei identifiziert wurden.
 
23
Interessant ist ein Vergleich der hier gefundenen Frames mit denjenigen Frames, die in der ebenfalls zum EU-Beitritt der Türkei durchgeführten Studie von Koenig et al. (2006) identifiziert wurden. In der Studie von Koenig und seinen Kollegen ergaben sich dabei ebenfalls fünf Frames, darunter der „clash of civilizations frame” (ebd.: 155). Dieser besagt, dass die Menschheit in unterschiedliche Populationen unterteilt sei, dass diese unterschiedlichen Kulturen und Zivilisationen keine gemeinsamen Werte aufweisen und damit keine gemeinsame Regierung haben könnten. Dies solle bei der Entscheidung für oder gegen den EU-Beitritt der Türkei berücksichtigt werden (vgl. ebd.). Beim zweiten Frame handelt es sich um den “‘pure’ (ethno-)nationalist frame” (ebd.), dessen zentrale Aussage lautet, dass die speziellen Interessen der Nation des Sprechers beim Thema EU-Beitritt der Türkei berücksichtigt werden sollten (vgl. ebd.). Der dritte Frame wurde „liberal multiculturalist frame“ (ebd.) genannt. Ihmzufolge würden verschiedene Kulturen und Zivilisationen zwar Unterschiede aufweisen, aber dennoch einige gemeinsame Werte teilen und damit für eine gemeinsame Regierung geeignet sein. Dies solle bei der Diskussion um den EU-Beitritt der Türkei berücksichtigt werden. (Vgl. ebd.) Die letzten beiden Frames wurden „‘pure’ liberal individualist frame” (ebd.) und “economic consequences frame” (ebd.) genannt. Zentrales Motiv von Ersterem ist, dass die Menschenheit aus freien Individuen bestehe, die im Angesicht des Staates gleich seien. Dabei sollten die Interessen dieser Individuen beim EU-Beitritt der Türkei Berücksichtigung finden. Primäres Thema des letzteren Frames sind die ökonomischen Kosten und Gewinne, die im Zuge des EU-Beitritts der Türkei anfallen würden und die ebenfalls bei der Entscheidung hierüber bedacht werden sollten. (Vgl. ebd.) Auffällig ist nun, dass die Frames bei Koenig et al. teils valenzfrei sind und mehr beschreiben, welche übergeordneten Aspekte thematisiert werden. Dies erkennt man klar am economic consequences frame: Hier wird nur angesprochen, dass ökonomische Aspekte zur Sprache kommen, nicht jedoch, ob von ökonomischen Vorteilen oder ökonomischen Nachteilen die Rede ist (in der vorliegenden Studie aufgeteilt in Frame-Element v19 und Frame-Element v21). Weiterhin ist festzustellen, dass die Frames bei Koenig et al. im Vergleich zu den Frames in der vorliegenden Studie mehr Frame-Elementen entsprechen und dass der Musteraspekt bei dieser Studie nicht wirklich zum Tragen kam. Erkennbar ist dies insbesondere am clash of civilizations frame, dem in der vorliegenden Studie das einzelne Frame-Element v49 entspricht. Schließlich ist noch festzustellen, dass in der vorliegenden Studie wesentlich mehr Frame-Elemente identifiziert wurden, obwohl die Menge untersuchten Materials etwas kleiner war als bei Koenig et al. (n=1.965, vgl. ebd.: 153). Dies könnte daran liegen, dass in der vorliegenden Studie sowohl der Untersuchungszeitraum als auch die Stichprobe für die qualitative Vorstudie wesentlich größer waren. Insgesamt ist festzuhalten, dass sich erwartbare Parallelen in den Ergebnissen zeigen, aufgrund der unterschiedlichen methodischen Herangehensweisen jedoch auch ebenso erwartbare Unterschiede. Dabei wurde das Frame-Konstrukt, so wie es in der vorliegenden Arbeit definiert wurde, mit der hier durchgeführten Studie angemessener und insgesamt auch detailreicher erfasst.
 
24
Diese Indizes hätten unter Berücksichtigung der Salienzwerte verfeinert werden können. Zur Erinnerung: Die Salienzwerte geben an, inwieweit das einzelne Frame-Element vorliegt und inhaltlich, durch seine Platzierung und/oder seinen Umfang betont wird. Diese Werte messen die Betonung des einzelnen Frame-Elementes und könnten – nach dem obigen Verfahren zu einem Index aggregiert – auch die Betonung des gesamten Frames aufzeigen. Allerdings haben sich durch die obigen Auswertungen Zweifel darüber ergeben, ob die Salienz durch die drei gemessenen Betonungsarten angemessen operationalisiert wurde bzw. ob die Salienz von Frames nicht primär über die Selektion von Frames hergestellt wird (in dem Sinne, dass Vorhandenes salienter ist als nicht Vorhandenes). Somit wurde hier auf die Berücksichtigung der Salienzwerte verzichtet.
 
Metadata
Title
Fragestellung und Methode des empirischen Tests der Teilprozesstheorie
Author
Matthias Potthoff
Copyright Year
2012
Publisher
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-19648-0_8