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03-12-2019 | Führungsqualität | Schwerpunkt | Article

Digitalisierung fehlt Unterstützung von ganz oben

Author: Anne Steinbach

2:30 min reading time

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Eine gute Nachricht gibt es in Sachen Digitalisierung auf jeden Fall. Denn mittlerweile ist neun von zehn Unternehmen klar, was digitale Transformation überhaupt bedeutet, so eine Studie. Nur hapert es an der Unterstützung von ganz oben - nämlich aus der Führungsetage.  

Wie die weltweite Studie von Wipro Digital, einem Anbieter für digitale Services und Beratung aus Indien, herausgefunden hat, sieht ein Großteil der befragten Unternehmen digitale Transformationsprojekte nicht mehr nur als Zeitverschwendung an. Darüber hinaus sind weltweit 94 Prozent der Befragten der Meinung, dass in ihren Unternehmen Einigkeit darüber herrscht, was digitale Transformation bedeutet. In Deutschland sind es mit 92 Prozent fast ebenso viele. Im Vergleich dazu gab 2017 jeder vierte ein mangelndes gemeinsames Verständnis von digitaler Transformation als wesentliches Hindernis für den Erfolg an.

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Verständnis für Digitalisierung ja, Unterstützung von oben nein

Heute ist die Kernfrage in Unternehmen also nicht mehr die Frage nach dem "ob", sondern die Frage nach dem "wie". Wie also sollten Organisationen digitale Prozesse am besten im Unternehmen integrieren? Auch wenn das Verständnis da ist, beklagen sich dennoch die knappe Hälfte der Befragten (54 Prozent) in Deutschland darüber, dass aus der Führungsetage nicht genügend Unterstützung kommt.

Das könnte daran liegen, dass es 60 Prozent der Führungskräfte schwerfällt, Angestellten neue Methoden und Prozesse zu übermitteln. "Gute Führungskräfte schaffen Transparenz und binden ihr Team so ein, dass jeder Einzelne das Gefühl eines hohen Grades an Gestaltungs- und Einflussmöglichkeiten hat und für seine persönliche Leistung Wertschätzung erfährt. Außerdem fördert eine gute Führungskraft gezielt Talente sowohl fachlich als auch persönlich", erklären Springer-Autoren Karlheinz Ruckriegel, Christian Ruckriegel und Eva-Regina Ruckriegel im Buchkapitel "Glückliche/zufriedene Mitarbeiter – eine in jeder Hinsicht 'entscheidende' Herausforderung für Führung in Zeiten der Digitalisierung" (Seite 237).

Die Springer-Autoren Mirko Bass und Herbert Stoffels schlagen auf der anderen Seite im Buchkapitel "So gelingt die digitale Transformation" folgendes vor: "Ein klares Führungsmuster, das viele der hier porträtierten digitalen Macher verfolgt haben, ist es deshalb, den Kreis der Eingeweihten und Akteure erst einmal kleinzuhalten und das Projekt – selbst in der eigenen Organisation – quasi unter dem Radar nach vorne zu treiben" (Seite 295 f.).

Wachstum als treibende Kraft digitaler Transformation

Interessant ist auch, dass es laut der Studie bis zu einem Jahr dauert, bis der Return of Investment (ROI) digitaler Prozesse im Unternehmen erkennbar wird. In Deutschland sahen nur 13 Prozent messbare Geschäftsergebnisse der digitalen Transformation in weniger als sechs Monaten (weltweit 20 Prozent), 29 Prozent sahen diese innerhalb von sechs bis zwölf Monaten (weltweit 30 Prozent), und 56 Prozent gaben an, dass es ein bis drei Jahre dauerte (weltweit 49 Prozent). Und doch stellt Wachstum die größte Motivation dar. Dazu gehören die Erschließung neuer Märkte, Umsatzsteigerung, mehr Agilität und schnellere Markteinführungen.

Digitale Transformationsprogramme bleiben teuer

Dennoch gibt es weiterhin Hindernisse, die viele Unternehmen noch davon abhalten, digitale Prozesse komplett umzusetzen. Für 61 Prozent der Befragten sind es vor allem die Kosten, die bei der digitalen Transformation aufkommen. Dafür müssen sich die meisten Führungskräfte nach weiteren Finanzierungsquellen für digitale Transformationsprogramme innerhalb des Unternehmens umsehen (weltweit 55 Prozent).

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