Zusammenfassung
Neben der klassischen Regelungstechnik hat eine andere Art der Herangehensweise an Regelungsaufgaben Bedeutung, die mit vermeintlich unscharfen (engl.:
fuzzy) Begriffen wie ‚Temperatur ist viel zu hoch’, ‚Laufkatze ist weit weg’, ‚Ventil wird weit geöffnet’ arbeitet. Gerade in Zeiten von künstlicher Intelligenz, autonomem Fahren, Mechatronik, Internet of things und Smarthome erlangen unscharfe Aktionen wie „etwas mehr“, „etwas schneller“, „etwas wärmer“ und „etwas weniger Details“ eine immer größer werdende Bedeutung. Zufällig oder unscharf ist diese Art der Regelung nicht, sondern sie führt über ein präzises Regelwerk zu genau determinierten Ergebnissen.
Dieses Regelwerk in Verbindung mit den ‚unscharfen’ Begriffen gestattet es, durch vorhandenes Expertenwissen Prozesse zu verbessern, die mit klassischer Regelungstechnik nur aufwändiger und weniger ‚elegant’ zu lösen wären. Insbesondere in Fällen, in der die Regelungsaufgabe nicht durch ein mathematisches Modell zu beschreiben ist, hat Regelung mit Fuzzy-Methoden deutliche Vorteile. Sie findet deshalb auch in den oft durch viele Störgrößen gekennzeichneten Alltagsproblemen zunehmend Einsatz. Beispiele sind die Regelung der Wassermenge, der Waschmittelmenge und der Wassertemperatur in einer Haushaltswaschmaschine, die Regelung der Saugleistung in einem Haushaltsstaubsauger, die Regelung der Raumtemperatur in einer Wohnung. Wesentliche industrielle Anwendungen findet man auch in der Medizintechnik, der Fahrzeugtechnik, der Elektrosicherheit. Weitere Anwendungen sind die Regelung von Verkehrssystemen, die Prognose der zu erwartenden Last in Mobilfunkstationen und bei Energieversorgern, Alarmsysteme für die Anästhesie, Brandmeldetechnik und viele andere mehr.