Das Internet der Dinge beinhaltet auch Risiken.
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Über das IoT vernetze, intelligente Gebäude liegen im Trend, unterstützen sie doch die Betreiber von Immobilien dabei, die Betriebskosten zu reduzieren, Energie zu sparen oder Gebäude zu überwachen. So schreiben beispielsweise auch Dr. Fabian Theis und Frank Katzemich im Kapitel „Metering & Monitoring – Intelligente Gebäude“ des Springer-Fachbuchs „Aspekte der Baubetriebslehre in Forschung und Praxis“: „In einem Smart Home wird das Haus durch den gezielten Einsatz von intelligenter Gebäudeautomation so gesteuert, dass es das Smart Grid in die Lage versetzt, auf die Schwankungen der Energieerzeugung zu reagieren und dem Netzbetreiber eine entsprechend angepasste Energieverbrauchsprognose zu liefern. Somit wird durch den Abgleich von Energiebedarf und Energieerzeugung das Netz entlastet und stabil gehalten. Bei gewerblichen Immobilien werden diese notwendigen Neuerungen im Rahmen des Entwicklungstrends hin zu Smart Buildings eingeführt. Dieser Entwicklungstrend geht über den des Smart Homes hinaus und ermöglicht die Steuer- und Regelbarkeit in großen Liegenschaften mit Hilfe von großflächigem und ganzheitlichem Einsatz von Gebäudeautomation mit dem Resultat, dass zum einen der Komfort für die Gebäudenutzer erhöht und zum anderen die Energie effizienter eingesetzt wird.“
Kaum Sicherheitsmaßnahmen im Netzwerk
Die Klimatechnik, Heizung und Beleuchtung können über eine Fernsteuerung gewartet werden. Bisher waren diese Systeme voneinander getrennt. Doch dies ändert sich zurzeit. Was jedoch nicht immer sinnvoll ist, wie Jürgen Arnold im Kapitel „Vernetzte Ökosysteme – Smart Cities, Smart Grids und Smart Homes“ des Springer-Fachbuchs „Smart Market“ schreibt: „Echter, auch finanzieller Nutzen ist häufig nicht zu erkennen. Dies zeigt sich speziell bei Lösungen zum Thema Energieeinsparung. Ein Kühlschrank der neuesten Generation, auch ohne Vernetzungsmöglichkeit, bietet hier sofortige Einsparungen und finanzielle Vorteile.“ Doch auch er nennt die Vorteile: Sei es nun die Lastverschiebung im Smart Grid oder die intelligente Heizungssteuerung.
Von der Sinnhaftigkeit sämtlicher auf dem Markt zur Verfügung stehenden Anwendungen einmal abgesehen, tritt mit der zunehmenden Vernetzung noch eine ganz andere Gefahr auf: Sicherheit. So fand IBM während der Durchführung eines „Ethical Hacking Experiments“ ein stetig wachsendes Netzwerk an Geräten, die zwar mit dem Internet verbunden sind, aber vom Radar üblicher Sicherheitsmaßnahmen im Zuge der digitalen Vernetzung noch nicht erfasst wurden – ein sogenanntes „Schatten-IoT“. Ein solches Netzwerk ist Cyberattacken ziemlich schutzlos ausgeliefert.
Zugriff auf relevante Server
Über die Sicherheitslücken ist laut dem IT-Konzern nicht nur der Diebstahl sensibler Daten oder die Manipulation von IT-Systemen möglich, vielmehr drohen über sie physische Schäden für Menschen und Gebäude. Immerhin würden über die Systeme Aufzüge, Rolltreppen, Brandmeldeanlagen und gebäudeinterne Sicherheitssysteme gesteuert.
In dem Experiment gelang den „Hackern“ ein Zugriff auf zentrale Server, über den über 20 weitere Gebäude überall in den USA gesteuert werden. Über die Server erhält man zum Beispiel Zugang zu der Steuerung von Fahrstühlen oder die Stromversorgung.