Auch beim FM und neuen Technologien geht es im Kern darum, Angebot und Nachfrage intelligent zusammenzuführen. In einem Whitepaper werden erste Anwendungen vorgestellt. Die Rolle der Technik: Unterstützung.
KI unterstützt, FM-Servives effizienter zu gestalten.
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"Die gesamte Wertschöpfungskette vom Bauinvestor bis zum Facility Management durchläuft einen enormen Wandlungsprozess. Um den wachsenden Anforderungen der Nutzer zu entsprechen, sind offene und gemeinsam genutzte digitale Plattformen notwendig. Zum digitalen Facility Management gehört im Optimalfall die vollständige Automatisierung aller operativen Gebäudeprozesse und Services", schreibt Christoph Jacob im Kapitel "Aufbau innovativer Ökosysteme und Einführung digitaler Smart Services an Beispielen der Wertschöpfungskette vom Bauinvestor bis hin zum Facility Management" des Springer-Fachbuchs "Innovationsumgebungen gestalten". Dadurch könnten Facility Manager Daten zu Aktivitäten und Gebäudesystemleistungen ermitteln, deren Selektion und Analyse dann als Basis für effektive Entscheidungen, Planungen, Kapitaleinsatz und optimale Bedingungen für Nutzer und Eigentümer dienen könnten.
Was Jacob in dem Buchkapitel theoretisch beschreibt, ist inzwischen in ersten Anwendungen in der Praxis angekommen, beschrieben im von Lünendonk & Hossenfelder veröffentlichten Whitepaper "Digitalisierung: Fokus künstliche Intelligenz im Facility Management". So liefern beispielsweise Sensoren Daten für Licht, Präsenz in den Räumen, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Kohlendioxid. Vernetzt im Internet der Dinge können auf diese Weise etwa das Flächenmanagement oder die Raumreinigung effizienter organisiert werden. Dies wird auch im Kapitel "IoT im FM" des Springer-Fachbuchs "CAFM-Handbuch" beschrieben. Darin heißt es unter anderem: "In Gebäuden besteht die Mehrzahl der IoT-Geräte heute aus sensorartigen Geräten wie Zählern, Anwesenheitssensoren, Kameras und Sensoren, die spezifische Parameter messen (Temperatur, Strom, CO2, Luftfeuchtigkeit usw.)."
Mit Sensoren zu nutzbaren Daten
Kommt es dann zur Auswertung der über die Sensoren gesammelten Daten, kann laut den Lünendonk-Analysten künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz kommen, die daraus "sinnvolle Erkenntnisse für das Facility Management über Flächenauslastung und Anomalien in Echtzeit" extrahiert und Handlungsempfehlungen gibt. Zudem lernt das System selbst hinzu. Und es kann Aussagen über die Zukunft treffen, was beispielsweise zu einer besseren Personaleinsatzplanung führen kann.
Auch im Hinblick auf die Wartung der Gebäudetechnik können laut dem Whitepaper digitale Technologien unterstützend zum Einsatz kommen. Ist das gesamte Bürogebäude mit Sensoren ausgestattet, sei eine datenbasierte und bedarfsorientierte Wartung möglich, heißt es. Eine Vorausschauende Wartung also, bei der angezeigt, wo es unter Umständen in Zukunft zu Problemen kommen könnte. So werden Technikausfälle vermieden. Oder, wie es im Kapitel "Big Data und Analytics im Facility Management" beschrieben wird: "Durch die Analyse von historischen Daten und die Nutzung von Echtzeitinformationen aus dem Gebäudebetrieb lassen sich vorausschauende, sogenannte prädiktive Strategien ableiten, die direkte Auswirkungen auf das FM haben und die Optimierung bestehender Prozesse sowie neue Geschäftsmodelle ermöglichen."
Doch, so schreiben die Autoren des Whitepapers auch: Zentraler Erfolgsfaktor beim Einsatz künstlicher Intelligenz im Facility Management seien ergebnisorientierte Verträge. Diese würden dem Dienstleister taktische Kompetenzen in der Service-Organisation übertragen und verrichtungsorientierte Tätigkeitsbeschreibungen vermeiden.