Zusammenfassung
Der europäische Integrationsprozess ist in den letzten Jahren deutlich ins Stocken geraten. Die andauernde Wirtschaftskrise in Europa nährt insbesondere in den massiv betroffenen Staaten Befürchtungen einer auftretenden Gesellschaftskrise. Die EU-BürgerInnen erscheinen zunehmend verwundbar, nicht nur auf der breit diskutierten strukturellen Ebene, wo hohe Arbeitslosenraten, prekäre Beschäftigungsverhältnisse und Abstiegsängste in zahlreichen Gesellschaften der Europäischen Union allgegenwärtig sind, sondern vor allem auch auf der politischen Ebene, wo eine Ohnmacht in Bezug auf politische Entscheidungsdynamiken spürbar wird, die sich in einem hohen Misstrauen gegenüber den politischen Eliten ausdrückt. Diese Krisenzustände können sich zunehmend auf die kulturelle Ebene auswirken und die gesellschaftliche Kohäsion beeinträchtigen. Potentielle Solidaritätseinschränkungen stehen im Fokus des Sammelbandes und werden in der Einleitung differenziert beleuchtet. Zusätzlich wird ein Überblick über die einzelnen Beiträge des Sammelbandes gegeben.