Wassereinspritzung in Dieselmotoren ist eine wirkungsvolle Methode zur Stickoxidreduktion bei gleichzeitigem Leistungsgewinn. Das zeigt eine wissenschaftliche Arbeit an der Hamburger Fern-Hochschule.
Die Technik der Wassereinspritzung wird im Automobilbereich bislang vor allem bei Ottomotoren angewendet. Eine Bachelorarbeit an der Hamburger Fern-Hochschule hat nun Aspekte der Anwendbarkeit bei Dieselmotoren in Pkw untersucht. Anstatt die Wassereinspritzung zur Leistungssteigerung zu nutzen, baute der Absolvent Stefan Nahs ein Nachrüstset zur direkten Wassereinspritzung in seinen Diesel-Pkw ein und programmierte dieses entsprechend um. Dann untersuchte er die Auswirkungen der Technik auf die Stickoxid-Emissionen.
Bei der untersuchten Technik wird destilliertes Wasser in die Ladeluft gespritzt und kühlt dabei die Temperatur im Motor durch Verdampfen ab, was die Emissionen senkt. Die schadstoffmindernde Wirkung wurde zunächst in der Simulation überprüft, indem der thermodynamische Prozess mit realen Daten des umgebauten Pkw dargestellt wurde. Auf dem Rollenprüfstand der TH Nürnberg bestätigte eine Abgasmessung die Reduktion der Stickoxidemissionen. Diese sanken um mehr als ein Viertel, während sich gleichzeitig die Leistung um 20 Prozent steigerte. "Die Kühlung hatte in den Tests den Effekt, dass der Turbolader die eigene Leistungsdrosselung erst bei höheren Drehzahlen aktiviert", so Nahs. Er sieht vor allem in kleinen Dieselmotoren Potenziale für die Wassereinspritzung, da diese häufig unter hoher Last betrieben werden und sich dort der Kühleffekt wirkungsvoll entfalten könne.