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2024 | Book

Gendergerechte Stadtentwicklung

Wie wir eine Stadt für alle bauen

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About this book

Dieses Buch bietet einen umfassenden Einblick in gendergerechte Stadtentwicklung und zeigt, wie die Einbeziehung der Bedürfnisse und Lebensrealitäten von Frauen* und Mädchen* die Qualität öffentlicher Räume und Angebote nachweislich verbessert – und zwar für alle.

Wir leben in Städten, die – oft unbemerkt – männlich dominierten Planungskonzepten folgen und in denen die Bedürfnisse von Frauen*, Kindern, älteren Menschen und anderen marginalisierten Gruppen vernachlässigt werden. Anhand vieler Beispiele aus ihrer Beratungs- und Projektarbeit in Deutschland und Europa zeigt die Autorin, wie es gelingen kann, Mobilität, Quartiersentwicklung und Wohnungsbau sowie Grün- und Freiflächen und andere städtische Planungsbereiche gerechter zu gestalten. Dabei richtet sie sich an Städte unterschiedlicher Größe – darunter auch Kleinstädte und ländliche Regionen. Konkret wird aufgezeigt, wie eine Neuausrichtung der Stadtentwicklung weg von traditionellen, genderblinden Ansätzen hin zu einer Planung, die die Lebensrealitäten und Bedürfnisse aller Stadtbewohner*innen einbezieht, möglich ist und welche Schritte dafür notwendig sind.

Ein praxisnahes Werk für Verantwortliche aus den Bereichen Stadtplanung, Architektur und Politik und für alle, die an der Gestaltung gerechter urbaner Räume interessiert sind.

Zum Inhalt

Gender und die Stadtentwicklung Sind Städte von Männern* für Männer*? Gender, Feminismus und Stadt Wege zu besseren Städten für alle Mobilität, Quartiersentwicklung und Wohnen, Grün- und Freiräume Planungsinstrumente als Motor der Gleichstellung

Table of Contents

Frontmatter
Kapitel 1. Einleitung: Gender und die Stadtentwicklung
Zusammenfassung
Dieses Kapitel zeigt auf, wie Stadtentwicklung oft genderspezifische Bedürfnisse ignoriert. Es wird erläutert, wie traditionelle Planungsprozesse, die hauptsächlich von und für Männer* konzipiert wurden, die Bedürfnisse von Frauen*, Kindern, älteren Menschen und anderen marginalisierten Gruppen vernachlässigen. Durch die Analyse historischer und aktueller Trends sowie verschiedene politische und architektonische Beispiele wird argumentiert, dass gendergerechte Stadtentwicklung nicht nur gerechter, sondern auch qualitativ besser für alle Stadtbewohner*innen ist.
Mary Dellenbaugh-Losse
Kapitel 2. Sind Städte von Männern* für Männer*?
Zusammenfassung
Um die strukturellen Ungleichheiten in unserer städtischen Umgebung zu verstehen, ist es essentiell, die männlich dominierte Geschichte der Stadtentwicklung zu beleuchten. In diesem Kapitel werden entscheidende soziale, architektonische und historische Faktoren dargelegt, die zeigen, wie Städte primär durch und für Männer* geformt wurden. Es wird aufgezeigt, dass diese Entwicklung eine Umgebung schuf, die andere Gruppen systematisch marginalisiert. Besonders betont die Autorin die in der Charta von Athen verankerte Funktionstrennung und das Paradigma der autogerechten Stadt, die in der Nachkriegszeit männliche Lebensrealitäten in der Stadtstruktur verankerte. Dieses Kapitel untersucht die tief verwurzelten Gender-Bias in der Planung unserer Städte als Ergebnis historischer Machtverhältnisse und fordert eine Neuausrichtung hin zu einer inklusiven Stadtgestaltung.
Mary Dellenbaugh-Losse
Kapitel 3. Gender, Feminismus und Stadt
Zusammenfassung
Dieses Kapitel beleuchtet die Schnittstelle zwischen Feminismus und Stadtentwicklung. Es untersucht und erklärt die im Buch wichtigsten Begriffe und theoretischen Grundlagen, unter anderem Gender, Geschlecht und Intersektionalität. Es analysiert, wie soziale und biologische Unterschiede räumliche Bedürfnisse beeinflussen, darunter Care-Arbeit, Arbeitsmarktbeteiligung, geschlechtsspezifische Lohn- und Rentenunterschiede, subjektive Sicherheitsgefühle, Lebenserwartung und Zugang zu Toiletten und Stillräumen. Aktuelle Statistiken aus Deutschland untermauern die theoretische Diskussion und verdeutlichen die inhärente Ungleichheit („Genderblindheit“) in Planungsansätzen, die diese Unterschiede nicht berücksichtigen.
Mary Dellenbaugh-Losse
Kapitel 4. Die gendergerechte Stadtentwicklung: Wege zu besseren Städten für alle
Zusammenfassung
Die gendergerechte Stadtentwicklung eröffnet Wege zu besseren Städten für alle, indem sie einen dezidierten Fokus auf bisher vernachlässigte Nutzer*innengruppen legt und unsichtbare Probleme aufdeckt. Dieses Kapitel stellt vier Leitplanken einer gendergerechten Stadtentwicklung vor: Barrierefreiheit, ökonomische Gerechtigkeit, Sicherheit und Nutzer*innenfreundlichkeit. Die Autorin diskutiert die strategische Rolle des Begriffs „Gender“ im Verhältnis zu anderen Begriffen wie „inklusiv“ oder „Stadt für alle“ und erläutert die Rolle und den Unterschied zwischen impliziter und expliziter gendergerechter Stadtentwicklung.
Mary Dellenbaugh-Losse
Kapitel 5. Mobilität
Zusammenfassung
Das Kapitel „Mobilität“ beleuchtet die komplexen Herausforderungen gendergerechter Mobilität. Die Autorin diskutiert die Rolle der im Kap. 3 sozialen und biologischen Unterschiede im Verhältnis zu verschiedenen Mobilitätsformen in unterschiedliche räumliche Kontexte. Dabei untersucht sie so unterschiedliche Themen wie Wegeverkettung, Zugänglichkeit, Transportmittelwahl und Verkehrssicherheit. Das Kapitel schließt mit einer Reihe von guten Praxisbeispielen aus Europa und einer Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse.
Mary Dellenbaugh-Losse
Kapitel 6. Quartiersentwicklung und Wohnen
Zusammenfassung
Das Kapitel „Quartiersentwicklung und Wohnen“ beleuchtet Schlüsselelemente für gendergerechte Lebensräume. Dabei liegt der Fokus auf Gendersensibilität sowohl im Neubau als auch im Bestand. Die Autorin untersucht den Zusammenhang zwischen den vier Leitplanken gendergerechter Stadtentwicklung und Quartiersentwicklung und Wohnungsbau auf verschiedenen räumlichen Ebenen. Dabei behandelt sie Themen wie Nutzungsmix, polyzentrische Entwicklung und die Stadt der kurzen Wege und stellt die Relevanz der Bedürfnisse und Aktionsradien unterschiedlicher Nutzer*innengruppen als Entscheidungskriterium in den Mittelpunkt. Diverse Praxisbeispiele veranschaulichen Umsetzungsmöglichkeiten. Das Kapitel schließt mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse ab.
Mary Dellenbaugh-Losse
Kapitel 7. Grün- und Freiräume
Zusammenfassung
Grün- und Freiräume in Städten sollen Erholung, Freizeit, Begegnung und Teilhabe fördern. Dieses Kapitel untersucht, wie diese Räume wirklich allen Menschen gerecht werden können. Es beleuchtet die Notwendigkeit einer gendergerechten und inklusiven Gestaltung öffentlicher Räume, die nicht nur Gender, sondern auch unterschiedliche sozioökonomische und kulturelle Bedürfnisse berücksichtigt. Herausforderungen wie Angsträume durch schlechte Beleuchtung und Wegeführung werden thematisiert. Praktische Beispiele zeigen, wie unter anderem gendersensible Sportangebote und vielfältige Sitzgelegenheiten geschaffen werden, die Sicherheit und Einladung bieten. Ein besonderer Fokus wird dabei auf die Bedürfnisse von Mädchen* im öffentlichen Raum gelegt. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte rundet das Kapitel ab.
Mary Dellenbaugh-Losse
Kapitel 8. Planungsinstrumente als wichtiger Motor der Gleichstellung
Zusammenfassung
Dieses Kapitel betont die zentrale Rolle von Planungsinstrumenten bei der Förderung der Gendergerechtigkeit in der Stadtentwicklung. Es wird diskutiert, wie gendergerechte Planung durch Parität und fundiertes Genderwissen im Amt, sowie auf Jurys und Ausschüssen vorangetrieben werden kann. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung einer gendersensiblen Beteiligung und die Nutzung differenzierter Kommunikationsstrategien, um inklusive städtische Räume zu schaffen. Auch die gerechte Verteilung öffentlicher Gelder, darunter die Einbeziehung von Genderklauseln bei der Vergabe und Förderinstrumente, sowie die Rolle von Gender-Budgeting-Ansätzen in der Stadtentwicklung werden diskutiert. Die Autorin betont zudem die Bedeutung nach Geschlecht aufgeschlüsselten Daten, praxisbezogener Indikatoren, Pilotprojekte und Wirkungsmonitoring für eine effektive Umsetzung gendergerechter Stadtentwicklung.
Mary Dellenbaugh-Losse
Kapitel 9. Fazit: Wie kommen wir zu gendergerechten Städten?
Zusammenfassung
Im Fazit werden die wichtigsten im Buch diskutierten Aspekte hervorgehoben und zusammengefasst. Unterstrichen wird ein struktureller Ansatz, der Daten systematisch nutzt, um Diskriminierung aufzudecken und Fortschritte zu messen, der die Vielfalt in Entscheidungsprozessen erhöht und der die Erfolge von Pilotprojekten in Planungsinstrumente einbettet. Dafür müssen Gender-Checks zu einem wesentlichen Bestandteil aller Planungsphasen werden und Wissen und Verantwortung auf viele Schultern verteilt werden. Das Kapitel hebt hervor, dass die Verbreitung von Gender-Wissen und die Förderung qualifizierter Nachwuchs unerlässlich sind, um diese Punkte umzusetzen, nachhaltige Veränderungen zu erreichen und auf neue gesellschaftliche Herausforderungen zu reagieren.
Mary Dellenbaugh-Losse
Kapitel 10. Schlusswort: Kleine Schritte, große Wirkung
Zusammenfassung
Das Schlusswort des Buches betont, dass der Weg zu echter Gleichberechtigung durch Gender Mainstreaming in Stadtentwicklung aus vielen kleinen Schritten besteht. Es zeigt, wie selbst minimale Änderungen wie neue Beleuchtungskonzepte wesentlich zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen können. Es bietet einen hoffnungsvollen Abschluss des Buches und ermutigt Städte, sich ein Beispiel an den im Buch dargestellten Städten zu nehmen und den ersten Schritt auf dem Weg zu mehr Gerechtigkeit in der Stadtentwicklung zu unternehmen.
Mary Dellenbaugh-Losse
Backmatter
Metadata
Title
Gendergerechte Stadtentwicklung
Author
Mary Dellenbaugh-Losse
Copyright Year
2024
Electronic ISBN
978-3-658-45290-2
Print ISBN
978-3-658-45289-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-45290-2

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