Skip to main content
Top

2019 | Book

Geometrische Körper an inner- und außerschulischen Lernorten

Der Einfluss des Protokollierens auf eine sichere Begriffsbildung

insite
SEARCH

About this book

Geometrische Körper gehören nicht zu den leicht verständlichen Inhalten des Geometrieunterrichts, insbesondere durch die Dreidimensionalität muss von den Lernenden vielfach räumliches Vorstellungsvermögen eingebracht werden. Inhalte zu geometrischen Körpern sind daher besonders eng mit einem Umweltbezug verbunden. Kerstin Sitter untersucht, wie an außerschulischen Lernorten Wissen zu Körpern generiert wird und im Klassenzimmer nachhaltig aufbereitet bzw. reflektiert werden kann. Als Anhaltspunkt und Richtschnur wird das Niveaustufen-Modell von Pierre und Dina van Hiele genutzt. Im Hinblick auf die Unterstützung von selbstständigkeitsorientierten Lernprozessen liegt ein weiterer Schwerpunkt der Studie auf der Erfassung grundlegender Protokollierfähigkeiten. Durch den gezielten Einsatz elementarer Grundhandlungen, dem Identifizieren und Realisieren sowie der Sprachhandlungen Beschreiben und Begründen gelingt es der Autorin, eine nachhaltige Begriffsbildung zu erreichen, wie die Untersuchungsergebnisse eindrucksvoll belegen.

Table of Contents

Frontmatter
Kapitel 1. Einleitung
Zusammenfassung
Das Einbinden außerschulischer Lernorte in den Unterricht sowie deren Evaluation hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Der Reiz des besonderen Ortes übt eine große Faszination auf Kinder aus. Die Echtheit und Lebensnähe macht das Lernen für die Schülerinnen und Schüler subjektiv bedeutsam (Kohler, 2011, S. 168). Primärerfahrungen können gewonnen und Begriffen von Anfang an Sinn verliehen werden. Eine vertiefende Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Inhalten wird angeregt, wodurch das fachliche Lernen sowie die fachlichen Kompetenzen ergänzt und angereichert, aber auch umgeformt und unter neuen Perspektiven für das schulische Lernen relativiert werden können (Jürgens, 2018, S. 7). In Bezug auf die Wirksamkeit außerschulischer Lernprozesse hinsichtlich affektiver sowie kognitiver Persönlichkeitsmerkmale belegen bisherige Studien allerdings eher kurz- bis mittelfristig positive Effekte (Klaes, 2008b).
Kerstin Sitter

Theoretischer Teil

Frontmatter
Kapitel 2. Geometrie in der Grundschule
Zusammenfassung
Geometrische Themen haben inzwischen einen festen Platz im Mathematikunterricht der Grundschule. Spätestens seit der Implementierung der bundesweit geltenden Bildungsstandards KMK (2005) wird der Auseinandersetzung mit geometrischen Inhalten vom 1. Schuljahr an besondere Aufmerksamkeit und Bedeutung zugesprochen (Franke & Reinhold, 2016, S. xi & 5 ff.). Geometrie ist, wie Freudenthal (1973, S. 380) schon vor 46 Jahren feststellte, „eine der großen Gelegenheiten, die Wirklichkeit mathematisieren zu lernen. Es ist eine Gelegenheit, Entdeckungen zu machen! Gewiss, man kann auch das Zahlenreich erforschen, man kann rechnend denken lernen, aber Entdeckungen, die man mit Augen und Händen macht, sind überzeugender!“ Je mehr geometrisches Wissen die Kinder im Unterricht aktiv erwerben, desto bewusster können sie die Geometrie in der dreidimensionalen Welt um uns herum wahrnehmen und ihren praktischen Nutzen im Alltag erkennen (R. Rasch, in Druck).
Kerstin Sitter
Kapitel 3. Außerschulische Lernorte
Zusammenfassung
Das Nutzen und Einbeziehen außerschulischer Lernorte zur Initiierung von Lernprozessen ist kein neues Phänomen. „Schon pädagogische Klassiker wie Comenius, Rousseau und Pestalozzi gingen davon aus, dass Erkenntnis an Anschauung und Handeln gebunden ist und Bildung ganzheitlich mit ´Kopf, Herz und Hand´ – in der Auseinandersetzung mit der konkreten Lebenswelt – erfolgt“ (Hellberg-Rode, 2012, S. 145). Eine Hochblüte erlebte das Verlassen des Schulgebäudes und das Betreiben von Erziehung und Unterricht außerhalb des Klassenzimmers dabei insbesondere in der Epoche der Reformpädagogik (Burk & Claussen, 1998b, S. 16; Kohler, 2011, S. 167), die mit ihren Grundmotiven wie Heimatorientierung, Lebensnähe, Anschauung oder Selbstständigkeit zu einer institutionellen Öffnung der Schule führte (vgl. z. B. Salzmann, 2007, S. 434). Die Vielfalt der Termini, wie Wanderung, Schulreise, Besichtigung, Ausflug, Heimatgang, Unterrichtsgang, Lehrwanderung, Unterrichtsbesuch oder Exkursion, die aus dieser Zeit stammen, zeigen die unterschiedlichen Ausprägungen, Motive und Ziele dieser Epoche deutlich (Burk & Claussen, 1998b, S. 16).
Kerstin Sitter
Kapitel 4. Protokolle als Werkzeug für nachhaltigen Erkenntnisgewinn
Zusammenfassung
Um wesentliche Erkenntnisse eines selbstständigkeitsorientierten, forschenden Erkenntnisprozesses in einer außerschulischen Lernumgebung in geeigneter Weise festzuhalten, sollten den Lernenden angemessene Werkzeuge zur Verfügung stehen. Beim mathematischen Erkenntnisprozess ist insbesondere die Fähigkeit wesentlich, Vorgehensweisen und Ergebnisse festzuhalten und so für weitere Verarbeitungsprozesse verfügbar zu machen. Als zentrales Mittel zur Reflexion und Schematisierung von Lernprozessen und ihren Ergebnissen sind Protokolle geeignet (Dörfler, 1989, S. 140). Was genau darunter zu verstehen ist (Abschnitt 3.1), welche Bedeutung das Protokollieren für einen nachhaltigen Erkenntnisgewinn haben kann (Abschnitt 3.2) und welche Protokollierhilfen sich dabei konkret ergeben (Abschnitt 3.3), soll im Folgenden näher dargestellt werden.
Kerstin Sitter

Empirischer Teil

Frontmatter
Kapitel 5. Zielsetzung, Fragestellungen und Hypothesen
Zusammenfassung
Im Zentrum der Untersuchung steht eine experimentelle Interventionsstudie im Geometrieunterricht der vierten Jahrgangsstufe, die auf den im ersten Teil der Arbeit dargestellten theoretischen Ausführungen basiert und im Kapitel 5 genauer erläutert wird. In den folgenden Abschnitten werden die Ziele, die mit dem Experiment verbunden sind, beschrieben (Abschnitt 4.1) und im Anschluss daran die Forschungsfragen sowie Hypothesen abgeleitet (Abschnitt 4.2).
Kerstin Sitter
Kapitel 6. Methode
Zusammenfassung
In diesem Kapitel stehen die Methoden im Zentrum, mit denen die unter Abschnitt 4.2 dargestellten Forschungsfragen untersucht werden sollen. Zu Beginn wird das Unterrichtskonzept (Abschnitt 5.1), dem die Interventionsstudie folgt, vorgestellt und das gewählte Untersuchungsdesign (Abschnitt 5.2) näher beschrieben. Im Fokus von Abschnitt 5.3 stehen die Messinstrumente. Einen Einblick in die Durchführungsmodalitäten sowie in die vorliegende Probandengruppe geben die Abschnitte 5.4 und 5.5. Hinweise und Begründungen für die jeweilig genutzten statistischen Methoden sowie die Prüfung der zu erfüllenden Voraussetzungen schließen sich an (Abschnitt 5.6) und runden den Methodenteil ab.
Kerstin Sitter
Kapitel 7. Ergebnisse
Zusammenfassung
Das folgende Kapitel stellt die Ergebnisse der Datenanalyse vor. Die Ergebnisse werden für die fünf Forschungsfragen separat präsentiert und folgen dabei den unter Abschnitt 4.2 aufgestellten Hypothesen. Bevor jedoch im Einzelnen auf die Forschungsfragen eingegangen werden kann (Abschnitt 6.2), werden die Ergebnisse der Vor-Analysen zur Vergleichbarkeit der Interventionsgruppen dargestellt (Abschnitt 6.1).
Kerstin Sitter
Kapitel 8. Diskussion
Zusammenfassung
Im Zentrum von Kapitel 7 steht die Diskussion der Ergebnisse und möglicher didaktischer Konsequenzen. Sie werden vor dem Hintergrund der theoretischen Überlegungen vertiefend eingeordnet, bewertet und analysiert. Gleichzeitig wird in die Betrachtung ein kritischer Blick auf das methodische Vorgehen miteinbezogen, wobei die Grenzen der Studie sowie mögliche Anknüpfungspunkte für zukünftige Forschungsvorhaben aufgezeigt werden.
Kerstin Sitter
Backmatter
Metadata
Title
Geometrische Körper an inner- und außerschulischen Lernorten
Author
Dr. Kerstin Sitter
Copyright Year
2019
Electronic ISBN
978-3-658-27999-8
Print ISBN
978-3-658-27998-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-27999-8

Premium Partner