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2020 | Book

Grenzen überschreiten, Pluralismus wagen – Perspektiven sozioökonomischer Hochschullehre

Editors: Prof. Dr. Christian Fridrich, Prof. Dr. Reinhold Hedtke, Prof. Dr. Walter Otto Ötsch

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

Book Series : Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft

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About this book

Der Band diskutiert das Verhältnis von Pluraler Ökonomik und Sozioökonomie und stellt dabei insbesondere die Lehre in den Vordergrund. Er lotet aus, worin Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen, reflektiert den (Un-)Sinn disziplinärer Grenzen und fachspezifischer Denkweisen. und widmet sich Konzeptionen pluraler und sozioökonomischer Lehre in theoretischen und praktischen Zugriffen sowie im hochschulischen und im schulischen Kontext.

Table of Contents

Frontmatter
Einleitung
Zusammenfassung
Die ökonomische Lehre verändert sich. Neben der bisher dominanten Monokultur in der Volkswirtschaftslehre und zum Teil auch in dieser kommen, wenngleich meist noch zögerlich, zaghaft und verstreut, auch Variation und Diversität zum Vorschein; Behauptungen von Alternativlosigkeit werden hinterfragt sowie Nachdenklichkeit und Reflexivität eingefordert. Das dürfte auch das Verdienst der Bewegung der Pluralen Ökonomik sein, die Form und Inhalte der traditionellen Lehre problematisiert und für eine intradisziplinäre Vielfalt in der VWL eintritt.
Christian Fridrich, Reinhold Hedtke, Walter Otto Ötsch

Grundlagen

Frontmatter
Über notwendige Ausweitungen der Pluralen Ökonomie
Zusammenfassung
Das Feld der pluralen Ökonomie ist heterogen und epistemologisch unsortiert. Häufig endigt die plurale Ökonomie in der Kritik – der sogenannten neoklassischen oder Standardökonomie, wie aber auch bestimmten Abteilungen der heterodoxen Ökonomie. Die jeweiligen theoretischen Zuordnungen fächern sich nach Schulen, die inzwischen selber theoriegeschichtliche Relevanz haben. Eigene Forschungen, auch eigene Entwürfe neuer Ökonomien sind selten. Warum?
Birger P. Priddat
Interaktive Makroökonomik – ein pluraler Simulator
Zusammenfassung
Dieser Beitrag präsentiert ein innovatives Instrument für die makroökonomische Lehre auf Bachelor- und Masterniveau. Wir entwickeln eine web-basierte Plattform zur Vermittlung einfacher makroökonomischer Modelle verschiedener Paradigmen und ihrer wirtschaftspolitischen Implikationen. Nutzerinnen und Nutzer können sich zunächst das Verständnis einer neu-keynesianischen Grundkonzeption anhand des „Neuer Konsens“-Modells aneignen. Das Modell kann dann durch Variation weniger Annahmen in ein post-keynesianisches Modell überführt werden. In einer Reihe interaktiver Szenarien können die Nutzerinnen und Nutzer verschiedene Instrumente zur Lösung wirtschaftspolitischer Herausforderungen anwenden. Unser Ansatz fördert dadurch ein Verständnis für verschiedene Handlungsalternativen auf Grundlage unterschiedlicher Modellannahmen.
Franz Prante, Alessandro Bramucci, Eckhard Hein, Achim Truger
Undiszipliniert denken lehren
Das Gemeinsame als Grundlage sozioökonomischer Pluralität
Zusammenfassung
Disziplinäre und interdisziplinäre Studiengänge zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Unterschiede der Disziplinen in der sozioökonomischen Domäne hervorheben. Der Beitrag plädiert dagegen dafür, in den ersten Semestern ein Fundament in Form der Gemeinsamkeiten der sozioökonomischen Disziplinen zu legen. Es entwickelt einen Orientierungsrahmen für die Domäne, führt in grundlegende Theorien und Methodologien ein und vermittelt gemeinsame Konzepte für die sozioökonomische Analyse. Damit rüstet die gemeinsame Studienphase die Studierenden mit Wissen und Werkzeug aus, das ihnen im weiteren Studium erlaubt, qualifizierte und kritische Fragen an die Disziplinen zu stellen. Sie erleichtert außerdem die inner- und außeruniversitäre Kommunikation und Kooperation in interdisziplinären, transdisziplinären und adisziplinären Konstellationen.
Reinhold Hedtke
Grundzüge einer historisch-kritischen Volkswirtschaftslehre
Zusammenfassung
Die volkswirt- und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge in Deutschland, den USA und dem Vereinigten Königreich werden nach wie vor von der Neoklassik dominiert. Dies gilt sowohl für die Lehre als auch für die Lehrbücher und die entsprechenden Curricula. Hinzu kommt, dass die neoklassischen Modelle in der volkswirtschaftlichen Lehre in nur wenigen Fällen kritisch und reflexiv vermitteln werden. Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise wird diese einseitige Ausrichtung der Volkswirtschaftslehre allerdings von immer mehr Studierenden und Lehrenden kritisiert. In diesem Zusammenhang wurden bereits vielfältige und verschiedene Ansätze entwickelt, um eine plurale volkswirtschaftliche Lehre zu ermöglichen. Die Konzeption einer historisch-kritischen Volkswirtschaftslehre soll einen Beitrag dazu leisten, die Volkswirtschaftslehre auf eine breitere Basis zu stellen. Die Studentinnen und Studenten sollen dazu befähigt werden, ökonomische Theorien und Modelle aus der Geschichte heraus verstehen, einordnen, reflektieren und kritisieren zu können. Dazu werden in diesem Aufsatz die Grundzüge einer historisch-kritischen Volkswirtschaftslehre skizziert und Ansätze für eine entsprechende didaktische Umsetzung aufgezeigt. Hierfür wird insbesondere das Wissenschaftsverständnis Adornos im Rahmen der Kritischen Theorie fruchtbar gemacht.
Christian Keldenich
Die Einstellungen ökonomischer Nachwuchswissenschaftler/innen zu Pluralismus und Interdisziplinarität
Ergebnisse einer Umfrage
Zusammenfassung
Gegenwärtig gibt es in der Volkswirtschaftslehre (VWL) einen dominanten Mainstream, der weder Pluralismus im Fach unterstützt noch gegenüber interdisziplinärer Zusammenarbeit offen ist. Ob sich dies in Zukunft ändern wird, hängt maßgeblich von den Einstellungen und Handlungsweisen gegenwärtiger Nachwuchsökonominnen und -ökonomen ab. In diesem Beitrag stellen wir die Ergebnisse einer Online-Umfrage unter Promovierenden der VWL vor. Neben den verwendeten Methoden ging es bei der Befragung um die Einstellungen der Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu ihrem Fach, zum Pluralismus in der VWL und zur Interdisziplinarität. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die Themen, die Theorie und die Methoden des neoklassischen Mainstreams unter dem wissenschaftlichen Nachwuchs dominant sind. Zwar kritisieren viele Befragte die gegenwärtige VWL, fordern Offenheit gegenüber Non-Mainstream-Ansätzen und Interdisziplinarität und glauben auch, dass diese Ansätze neue Erkenntnisse bergen. Allerdings spiegeln sich diese geäußerten Einstellungen kaum im Verhalten der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wider, u. a. wegen fehlender Anerkennung bzw. Publizierbarkeit innerhalb der VWL. Beachtlich ist auch, dass die Promovierenden durchaus eine Diskrepanz zwischen dem zentralen Thema der VWL (‚Knappheit‘) und dem relevantesten Thema für die Gesellschaft (‚Gutes Leben‘) wahrnehmen. In einer ökonometrischen Analyse wurden verschiedene Faktoren für die Herausbildung eines neoklassischen Paradigmas unter den Promovierenden untersucht. Es wurde festgestellt, dass vor allem jüngere Promovierende sowie Doktorandinnen und Doktoranden mit Kenntnissen in Non-Mainstream-Ökonomik seltener dazu neigen, ein neoklassisches Paradigma für ihre Forschung zu nutzen.
Tom Bauermann, Michael Roos, Lisa Storcks
Ökonomisierte ökonomische Bildung
Zur Dominanz struktureller Bedingungen wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge
Zusammenfassung
Auf der empirischen Grundlage von Gruppendiskussionen mit VWL-Studierenden, die mithilfe der Dokumentarischen Methode ausgewertet wurden, unterstreicht der Beitrag die Dominanz struktureller Rahmenbedingungen (‚Bologna-Reform‘) im studentischen Erleben einer volkswirtschaftlichen Ausbildung. Wenngleich sich darin ihre Erfahrungen mit solchen von Studierenden anderer Fächer decken mögen, zeitigen die fachspezifischen ökonomischen Studieninhalte eine starke Wechselbeziehung zu ökonomisierten Studienstrukturen. In der Gesamtschau forciert der Erfahrungsraum ‚VWL-Studium‘ über beide genannten Kanäle ein ökonomisches Handlungsmodell, das sich an der Leitkategorie der Effizienz orientiert. Die Etablierung alternativer Denk- und Handlungsoptionen ist im Kontext einer solchen ökonomisierten ökonomischen Bildung daher besonderen Beharrungskräften ausgesetzt.
Lukas Bäuerle

Exempel

Frontmatter
Pluralism, socioeconomics and de-coloniality
Notes from a recent Argentine experience
Zusammenfassung
It is a well-known fact that the neoclassical school of thought dominates economic teaching. In order to provide alternatives, develop a pluralistic approach towards the teaching of economics and integrate the social and political dimensions of an economy, this paper offers some teaching tools incorporating such a pluralistic approach. The methodology is based on induction, through the experiences during the courses taught at secondary school and university degree levels. The study attempts to answer the following questions: How to start a course with a pluralistic approach in economics? What type of bibliography is relevant? What group practices are more stimulating? What complementary resources (e. g. films, videos, lectures etc.) can generate interest among students? Some of the main findings of this paper are: 1) it is fundamental to begin by surveying students’ interests; 2) it is better to resort to original authors (such as Smith, Ricardo, Marx, Marshall, Schumpeter, and Keynes) than to the textbooks; 3) programmed debates stimulate interest while suggesting alternative ways of thinking, such as role-play (different actors involved in a public policy, economists with different views on the same problem); 4) in addition to the written tests, students should be encouraged to produce knowledge through papers and essays on topics of their interest on a range of socioeconomic issues; 5) interviews and field visits broaden the perspective of students and show them that economic analysis is not simply circumscribed to academics; 6) movies are an excellent resource to address issues such as finance, crisis, labour market, international trade, core-periphery economies, among others; 7) socioeconomics, de-coloniality and pluralism are fundamental in order to provide a democratic approach.
Leandro Marcelo Bona
Vom Schweigen der Lehrbücher
Über die Bedeutung von Sprache für Pluralismus in der ökonomischen Bildung
Zusammenfassung
Studierende, Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler und Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktiker der Wirtschaftswissenschaften haben mehrfach auf den positiven Zusammenhang von „intellektueller Diversität“ (ISIPE 2014) und Handlungsfähigkeit sowie die Gefahren einer intellektuellen Monokultur in der gängigen ökonomischen Bildung hingewiesen. Dieser Artikel befasst sich mit der Bedeutung von Sprache für diesen Zusammenhang. Mit Hilfe der kognitiven Linguistik untersucht er den sprachlichen Ausdruck der konstatierten intellektuellen Monokultur in den gängigen ökonomischen Lehrbüchern. Besonders im Fokus stehen dabei das Verhältnis von Sprechen (Hyperkognition) und Verschweigen (Hypokognition) mit Bezug auf zentrale Konzepte ökonomischen Denkens, wie „Markt“ und „Staat“. Die Ergebnisse der Analyse untermauern die These der intellektuellen Monokultur der Lehrbücher, da sie u. a. ein frame-semantisches Gefälle zwischen dem Konzept „des Marktes“ und „des Staates“ offenlegen. So ist in den untersuchten Lehrbüchern ein frame-semantisches ‚Crowding Out‘ politischer und gesellschaftlicher Konzepte und Erfahrungen jenseits geldförmigen Tauschs zu beobachten. Dieses hochgradig selektive Framing erfolgt dabei implizit und emotional aufgeladen. Es potenziert dadurch die Gefahr intellektueller Monokulturen, die überbetonten Konzepte und Erfahrungen zu verabsolutieren und einen chauvinistischen Standpunkt gegenüber abweichenden Perspektiven zu entwickeln. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse formulieren die Autorinnen die Forderung, Pluralismus in der ökonomischen Bildung insbesondere durch eine sprachliche Pluralität zu kultivieren. Abschließend stellen sie erprobte Formen ökonomischer Bildung vor, welche zu einem bewussten Umgang mit der bestehenden intellektuellen Monokultur befähigen und eine intellektuelle Diversität kultivieren, um die Studierenden in der Entwicklung einer verantwortungsvollen Handlungsfähigkeit in wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kontexten zu fördern.
Theresa Steffestun, Silja Graupe
Gender in VWL-Lehrbüchern
Zusammenfassung
In diesem Beitrag prüfe ich, ob der Vorwurf eines „fundamental androzentristischen Blicks“ in der Volkswirtschaftslehre noch immer zutreffend ist. Laut Friederike Maier (1993) behandelten frühere Einführungsbücher in die VWL überwiegend geschlechtslose Wirtschaftssubjekte und erwähnten Frauen bestenfalls als besondere Gruppe. Ist diese Diagnose noch aktuell? Basierend auf Theorie und Evidenz der psycho-linguistischen Forschung zur Wirkungsweise geschlechtlicher Sprache und Kontexte auf die wahrgenommene Geschlechter-Repräsentation – und inspiriert durch den so genannten Bechdel-Test auf frauenfeindliche Filme – untersuche ich diese Frage mit einem Gender-Test. Demnach muss eine geschlechtersensible Publikation drei Bedingungen erfüllen: 1) Die Autor*innen erkennen sprachlich an, dass es (mindestens) zwei Geschlechter gibt, 2) sie berücksichtigen relevante Lebenssituationen und thematisieren die Kategorie Geschlecht dort inhaltlich, 3) und zwar nicht nur dadurch, dass sie Geschlechterklischees reproduzieren, indem sie beispielsweise immer Männer als Referenz- und Frauen als Problemgruppe betrachten. Diesen Test habe ich auf die acht populärsten Einführungsbücher in die VWL angewendet. Das Ergebnis meiner Sichtung ist gemischt, sowohl bezüglich der verwendeten Sprache als auch bezüglich des Inhalts. Meine Schlussfolgerung ist, dass traditionelle Geschlechterrollenbilder in vielen ökonomischen Standardwerken zwar nicht mehr aktiv erzeugt, aber doch passiv geduldet werden.
Miriam Beblo
Text Mining sozioökonomischer Lehrbuchinhalte
Methodische Potentiale und Erfahrungsbericht eines massentextanalytischen Forschungsprojektes zu sozioökonomischer Bildung
Zusammenfassung
Aus methodischer Sicht weist der Stand der kritischen Diskussion der Lehrbuch-Ökonomik wesentliche Defizite auf: Zum einen mit Blick auf die Form der Rezension, die ihr vorrangiges Medium darstellt; zum anderen mit Blick auf die in der Diskussion verwendeten inhaltlichen Kategorien. Davon ausgehend ist der Beitrag darauf ausgerichtet, die kritische Fachdiskussion durch methodische Innovationen zu befruchten. Von einer Bestandsaufnahme dieser Defizite ausgehend präsentiert er eine Auswahl etablierter Verfahren der quantitativen Inhaltsanalyse, wie sie im Feld des sozialwissenschaftlichen Text Mining bereits erfolgreich angewandt werden. Der Beitrag argumentiert, dass computergestützte Verfahren eine erhebliche methodische Ergänzung und analytische Bereicherung für die kritische Diskussion der Lehrbuch-Ökonomik darstellen würden. Als Hintergrund dienen dabei die Erfahrungen der Autoren in einem massentextanalytischen Projekt zu Pluralismus in sozioökonomischer und sozialwissenschaftlicher Einführungsliteratur und Schulmaterialien.
Patrick Kahle, Henning Middelschulte
Service Learning als kompetenzorientierte Lehr- und Lernform
Instrumente der Hochschuldidaktik
Zusammenfassung
Als gleichermaßen innovative wie ambitionierte Lehr- und Lernform verbindet Service Learning planvoll akademische Wissensvermittlung, Kompetenzaufbau und gesellschaftliches Wirken miteinander. Während das Konzept aber gerade in angelsächsischen Kulturräumen eine weitreichende Verbreitung gefunden hat, erscheinen entsprechende Ansätze in der deutschsprachigen Hochschullandschaft oftmals noch unsystematisch in ihrer Durchführung und erklärungs- und legitimierungsbedürftig in ihren Anliegen. Entsprechend diskutieren wir in diesem Werkstattbericht, wie insbesondere Kompetenzen einer nachhaltigen Entwicklung, die in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften eine exponierte Geltung erfahren, über geeignete didaktische Konzepte und Instrumentarien planvoll aufgebaut und vertieft werden können.
Christoph Schank, Petra Biberhofer, Jantje Halberstadt, Alexander Lorch

Lehrerausbildung

Frontmatter
Politische Ökonomie
Eine für angehende Lehrkräfte der politischen Bildung didaktisch rekonstruierte Volkswirtschaftslehre
Zusammenfassung
Aufgrund ihrer gesellschaftlichen Bedeutung und ihrer Prägung durch Zielund Interessenkonflikte repräsentiert Wirtschaft ein zentrales Lernfeld der politischen Bildung und ihrer Unterrichtsfächer. Politische Bildung beinhaltet notwendigerweise sozioökonomische Bildung – und um sozioökonomische Bildung vermitteln zu können, benötigen Lehrkräfte unter anderem auch ein kritisch-reflexives volkswirtschaftliches Wissen.
Der Beitrag gibt Einblicke in das Design, die Durchführung und die Auswertung eines Forschungsprojekts, in dessen Rahmen eine an den besonderen Ausbildungsbedarfen von Lehramtsstudierenden der politischen Bildung orientierte Vorlesung entwickelt wurde, mit der eine pluralistische und kritische Einführung in die Volkswirtschaftslehre geleistet werden soll.
Moritz Peter Haarmann
Universitäre Lehrerbildung: Kritisch-reflexiv, multiperspektivisch, gestaltungsorientiert
Konzept und Erfahrungen aus der Veranstaltung „Wirtschaftswissenschaften als Gegenstand Ökonomischer Bildung“ an der Universität Hamburg
Zusammenfassung
Seit 2015 wird an der Universität Hamburg eine neue Lehrveranstaltung namens „Wirtschaftswissenschaften als Gegenstand Ökonomischer Bildung (WiGÖB)“ entwickelt. Die Lehrveranstaltung hat das übergeordnete Ziel, den subjektiven Ertrag des Ökonomiestudiums für Studierende des Lehramts an beruflichen Schulen zu reflektieren. In einer Mischung aus Kleingruppenarbeit in Blockseminaren und einer Ringvorlesung blicken wir mit den Studierenden zunächst auf ihre eigene ökonomische Bildung zurück. Die zweite Hälfte der Veranstaltung widmet sich der Frage, welches Konzept ökonomischer Bildung die zukünftigen Lehrkräfte in ihrer Arbeit verfolgen wollen. In diesem Beitrag stellen wir das Veranstaltungskonzept vor und veröffentlichen erstmals die vollständigen Planungsunterlagen unseres Prototyps zur freien Verwendung. Außerdem erläutern wir unsere didaktischen Leitideen und verweisen auf begleitende Forschung.
Marc Casper, Tade Tramm, Christiane Thole
Vom schwierigen Vergnügen, sich in der wissenschaftlichen Lehrerbildung zwischen verschiedenen Welten des Denkens und Handelns zu bewegen
Einblicke in ästhetisch-performative Lehr-Forschungs-Werkstätten
Zusammenfassung
Im vorliegenden Beitrag werden Einblicke gegeben und Impulse gesetzt für eine sozioökonomisch ausgerichtete Lehrerbildung.
Konkret werden ästhetisch-performative Lehr-Forschungs-Werkstätten skizziert und in einen Referenzrahmen gefasst, die aus unserer Sicht eine inter- und transdisziplinäre, zeitgemäße und zugleich zukunftsfähige Lehrerbildung versprechen. Ausgangspunkt dieser Werkstätten war der Anspruch, zukünftigen Lehrenden im Rahmen der wissenschaftlichen Lehrerbildung Raum und Zeit zur Verfügung zu stellen, um der eigenen (zukünftigen) Rolle selbstreflexiv auf ästhetisch-performative Art begegnen zu können. Dabei setzten sich die Studierenden grundsätzlich mit der Frage auseinander, inwiefern sie in ihrem zukünftigen Unterricht eine Haltung fördern können, die darauf ausgerichtet ist, sich resonant mit den Anforderungen der Großen Transformation (vgl. WBGU 2011) im Rahmen der“ der Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung auseinanderzusetzen.
Andreas Fischer, Harald Hantke
Metadata
Title
Grenzen überschreiten, Pluralismus wagen – Perspektiven sozioökonomischer Hochschullehre
Editors
Prof. Dr. Christian Fridrich
Prof. Dr. Reinhold Hedtke
Prof. Dr. Walter Otto Ötsch
Copyright Year
2020
Electronic ISBN
978-3-658-29642-1
Print ISBN
978-3-658-29641-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-29642-1

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