
2016 | OriginalPaper | Chapter
Grundlagen der Kreislaufwirtschaft
Authors : Hans Martens, Daniel Goldmann
Published in: Recyclingtechnik
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
Bei der Produktion wirtschaftlicher Güter, bei deren Gebrauch sowie am Ende ihrer Nutzungszeit entstehen Abfälle. Im KrWG ist der Abfallbegriff wie folgt definiert: ″Abfälle im Sinne des Gesetzes sind alle Stoffe oder Gegenstände, deren sich der Besitzer entledigt, entledigen will oder entledigen muss.″ Produktionsrückstände, Verpackungen, Altprodukte, Altgebäude und -anlagen sind überwiegend fester Natur, es fallen aber auch Abfalllösungen, Abwässer und Abgase an. Feste Abfälle wurden lange Zeit vielfach in sehr verschiedenen Formen deponiert, Abwässer in Flüsse eingeleitet und Abgase in die Luft entlassen. Abfälle enthalten jedoch häufig Komponenten oder Inhaltsstoffe, deren weitere oder erneute Nutzung möglich ist. Sie besitzen also einen Restwert, wie z. B. Eisenschrott oder Altpapier. Ein solcher Restwert ist ein erstes, Erlös-getriebenes Motiv für eine Verwertung. Die Erzeugung wirtschaftlicher Güter erfordert den Einsatz von Rohstoffen, Energie, Arbeitskraft und Kapital. Durch die Wiederverwendung von Komponenten aus Altprodukten und die Verwertung von Sekundärrohstoffen, die aus Abfällen gewinnbar sind, können ein großer Anteil der eingesetzten Rohstoffe und der zur Erzeugung der Werkstoffe und Produkte aufgewendeten Energie erneut nutzbar gemacht und damit die begrenzt verfügbaren Ressourcen geschont werden. Neben unmittelbarem betriebswirtschaftlichen Nutzen tritt damit als zweites Motiv die Ressourcenschonung hinzu, die langfristige volkswirtschaftliche und gesellschaftspolitische Auswirkungen hat