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2022 | OriginalPaper | Chapter

18. Grundlagen der Unternehmenserfolgsrechnung

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Zusammenfassung

Eine wertorientierte Unternehmensführung ist insbesondere dann empfehlenswert, wenn das Eigenkapital, aufgrund zunehmender Risiken zum Engpassfaktor eines Unternehmens wird. Ihr charakteristisches Merkmal ist die Übernahme der Renditeforderungen von Eigenkapitalgebern in das Erfolgsziel des Unternehmens. Für die Konzeption der Unternehmenserfolgsrechnung ist daher die Verbindung von Kapitalmarkttheorie und Planungs- und Kontrolltheorie des Unternehmens zweckmäßig. Die Kapitalmarkttheorie thematisiert den Zusammenhang zwischen Renditeziel und Risiko einer Kapitalanlage für die Eigenkapitalgeber und stellt die Grundlage für die Erfolgszielsetzung dar. Dem gegenüber bezieht sich die Planungs- und -kontrolltheorie auf die Zielerreichung, d. h. die systematische Umsetzung der zielrealisierenden Planung eines Unternehmens. Die beiden Ansätze werden in der Unternehmenserfolgsrechnung verbunden, zur
Eine wertorientierte Unternehmensführung ist insbesondere dann empfehlenswert, wenn das Eigenkapital, aufgrund zunehmender Risiken zum Engpassfaktor eines Unternehmens wird. Ihr charakteristisches Merkmal ist die Übernahme der Renditeforderungen von Eigenkapitalgebern in das Erfolgsziel des Unternehmens. Für die Konzeption der Unternehmenserfolgsrechnung ist daher die Verbindung von Kapitalmarkttheorie (Zum Begriff und den Arten der Kapitalmarkttheorie, der betriebswirtschaftlichen Kapitaltheorie, der neoklassischen und der neoinstitutionellen Finanzierungstheorie Copeland, Weston und Shastri (2008), S. 33 f., 441 f. und 471 ff.) und Planungs- und Kontrolltheorie des Unternehmens zweckmäßig. Die Kapitalmarkttheorie thematisiert den Zusammenhang zwischen Renditeziel und Risiko einer Kapitalanlage für die Eigenkapitalgeber und stellt die Grundlage für die Erfolgszielsetzung dar. Dem gegenüber bezieht sich die Planungs- und Kontrolltheorie auf die Zielerreichung, d. h. die systematische Umsetzung der zielrealisierenden Planung eines Unternehmens (Grundlegend Koch (1977), S. 12; Ehrmann (2013), S. 23 und 35 f.). Die beiden Ansätze werden in der Unternehmenserfolgsrechnung verbunden, zur
  • Ableitung der Erfolgsziele, aus den Kapitalmarkt-Erwartungen über die Unternehmenswertsteigerung bzw. die Rendite der Kapitalanlage;
  • Bewertung der Erfolgswirksamkeit von Planungsalternativen, unter Berücksichtigung von Zeit- und Risikoaspekten;
  • Identifizierung von Erfolgspotenzialen und Aktionsvariablen, um die Erfolgsentwicklung durch die Unternehmensführung beeinflussen zu können.

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Footnotes
1
In Anlehnung an die Definition des Arbeitskreises „Finanzierung“ der Schmalenbach-Gesellschaft (1996), S. 545.
 
2
Vgl. zu den normativen Entscheidungen der Unternehmensführung im Abschn. 2.​3.​2.
 
3
Vgl. Copeland, Koller und Murrin (2002), S. 332 f, Welge und Al-Laham (2012), S. 292 f.
 
4
Rappaport (1995), S. 65 f.
 
5
Copeland, Koller und Murrin (2002), S. 332.
 
6
McTaggart (1988), S. 27–32, hier S. 27.
 
7
Die Gestaltung eines wertorientierten SGE-Portfolios wird auch als „Portfolio Restructering“ bezeichnet, Achleitner und Wahl (2003), S. 10 f; vgl. für Fallbeispiele Gilson (2010).
 
8
Bloss, Ernst, Häcker und Sörensen (2010).
 
9
Rappaport (1995), S. 68 f.
 
10
Hahn und Hungenberg (2001), S. 363.
 
11
Reichmann (2011), S. 181.
 
12
Vgl. dazu z. B. § 92 AktG, der den Vorstand einer AG bei Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens verpflichtet.
 
13
Coenenberg, Haller, Mattner und Schulze (2009), S. 16.
 
14
Hahn und Hungenberg (2001), S. 181.
 
15
Vgl. dazu auch Günter (1997), S. 341 f.
 
16
Die theoretische Basis zur Portfolio-Analyse geht auf Markowitz (1952) zurück, der sich auf die Optimierung von Aktieninvestitionen konzentrierte; im Strategischen Management wurde die Portfolio-Analyse zuerst von dem Beratungsunternehmen McKinsey eingesetzt.
 
17
Die Klassifikation dieser Synergien erfolgt in Anlehnung an Gälweiler (2005), S. 88 f.
 
18
Hammer (2011), S. 97 f.
 
19
Vgl. dazu Abschn. 2.​1.​3.
 
20
Rappaport (1995), S. 141 f.
 
21
Rappaport (1995), S. 207 f.
 
22
Franke und Hax (2009), S. 153 f.
 
23
Die Marktwertmaximierung gilt auch für nicht börsennotierte Unternehmen, da auch für sie der Zusammenhang von Leistungsfähigkeit in der Durchführung von Wertschöpfungsprozessen, Existenz von Investitionsmöglichkeiten und Kapitalbedarf besteht.
 
24
Hachmeister (1999), S. 18 f.
 
25
Vgl. dazu beispielsweise die wirtschaftspsychologische Ansätze, Noise-Trader-Ansätze oder die Theorie spekulativer Blasen.
 
26
Markttechnische Einflüsse ergeben sich aus der quantitativen und qualitativen Zusammensetzung der Anteilseigner, insb. der Fest- und Streubesitzanteile, Struktur, Zielsetzung, Durchsetzungsfähigkeit und Finanzkraft bisheriger und potenzieller Anteilseigner, aber auch aus der Marktenge und damit der Beeinflussbarkeit von Marktwerten durch gezielte Transaktionen.
 
27
Die Wirkung dieser Einflüsse auf den Marktwert, lässt sich anhand von Studien nachvollziehbar begründen, das Ausmaß aber nicht eindeutig feststellen, Hachmeister (1999), S. 43.
 
28
Moxter (1982), S. 31.
 
29
Ballwieser (2012), S. 165.
 
30
Süchting (2012), S. 280 f.
 
31
Vgl. zur Kapitalmarkteffizienz Copeland, Westen und Shastri (2008), S. 442.
 
32
Schneider (1994), S. 246 f.
 
33
Vgl. auch Hesselmann (2006), S. 10 f.
 
34
Ein Zukunftserfolgswert bezieht auf die erwarteten Einzahlungsüberschüsse eines bestimmten Bewertungssubjekts. Vgl. dazu ausführlich Matschke und Brösel (2013), S. 20.
 
35
In Abhängigkeit von der Berechnung für den Equity- oder Entity-Ansatz, vgl. dazu den nächsten Abschnitt.
 
36
Dabei sind die handelsrechtlichen Ausschüttungssperren zu beachten.
 
37
Vgl. dazu auch Fickert (1985), S. 132 f und die Einteilung der Unternehmensrechnung nach „Accounting“-Philosophien: eine Cash Flow-orientierte Unternehmensrechnung, bei der ein (Total-)Erfolg auf Zahlungsgrößen ermittelt wird und ein „Accrual Accounting“, in der eine Zurechnung von Zahlungen auf Perioden und Bezugsobjekt geeigneter erscheint.
 
38
Vgl. zu diesem Separationstheorem: Ewert und Wagenhofer (2014), S. 41 f.
 
39
Weber, Bramsemann u. a. (2004), S. 27.
 
40
Ewert und Wagenhofer (2014), S. 39.
 
41
Alternativ wäre auch die Endvermögensmethode einzusetzen, bei der die Zahlungsüberschüsse auf das Ende des Planungszeitrums bezogen werden. In der Regel werden im Rahmen der Unternehmensbewertung die Plan-Ergebnisse auf den Entscheidungszeitpunkt abgezinst.
 
42
Matschke und Brösel (2013), S. 697 f und S. 125 zu den Unterschieden zwischen Investitions- und Finanzierungstheorie.
 
43
Vgl. zur Darstellung und Kritik Keuper (2000), S. 183–197.
 
44
Zur Kritik dieser Modellannahmen und der Aussagefähigkeit dieser Berechnungen Matschke und Brösel (2013), S. 49 f.
 
45
Vgl. mit anderer Struktur Hahn und Hungenberg (2001), S. 179, Ballwieser (1998), S. 81–92, hier S. 86.
 
46
Copeland, Koller, Murrin (1994), S. 135: „Free Cash Flow is the correct cash flow for this valuation model, because it reflects the cash flow that is generated by a company operations and available to all the company’s capital providers, both debt and equity“.
 
47
Die FTE werden zum Zweck der Planung und Bewertung berechnet. Die tatsächlichen Ausschüttungen an die Anteilseigner werden für das gesamte Unternehmen auf der Grundlage der handelsrechtlichen Vorschriften ermittelt.
 
48
Gesamtkapitalkostensätze können nach demWACC, TCF oder APV-Verfahren berechnet werden, vgl. dazu ausführlich Druckarczyk und Schüler (2011), S. 142 f.
 
49
Günter (1997), S. 104 f; Hesselmann (2006), S. 9 und S. 100 f.
 
50
Günter (1997), S. 108.
 
51
Vgl. zur Erläuterung der Formel Abschn. 15.​1.​2.​2.
 
52
Hahn und Hungenberg (2001), S. 177, Günter (1997), S. 104 ff.
 
53
Schwetzler und Darijtschuk (1998), S. 295–318 dies. (2000), S. 117–334; Hachmeister (1999), S. 256.
 
54
Vgl. dazu ausführlich Abschn. 16.​2.​1.
 
55
Hachmeister (1999), S. 96.
 
56
Günter (1997), S. 98 f.
 
57
Druckarczyk und Schüler (2011), S. 120 f.
 
58
Copeland, Koller und Murrin (2002), S. 339.
 
59
Vgl. zur Abgrenzung des nicht-betriebsnotwendigen Vermögens bzw. Kapitals Abschn. 22.​2.​4.​1.
 
60
Hahn und Hungenberg (2001), S. 15 f.
 
61
Vgl. z. B. Rappaport (1995), Copeland, Koller und Murrin (2002).
 
62
Günter (1997), S. 92.
 
63
Rappaport (1995), S. 156 f.
 
64
Copeland, Weston und Shastri (2008), S. 59 und S. 65 f.
 
65
Vgl. für eine differenzierte Darstellung der Wertadditivität Hachmeister (1999), S. 101–104.
 
66
Bitz (1984), S. 21.
 
67
Vgl. dazu weiter ausführend die Diskussion um Sicherheitsäquivalente zur risikoadjustierten Bewertung von Buhl, Häckel und Holtz (2008), S. 969–979, hier S. 972 f.
 
68
Laux und Liermann (1995), S. 148 f.
 
69
Hachmeister (1999), S. 104.
 
70
Die empirische Bestätigung von Burns (1987) greift in diesem Zusammenhang nicht, weil er ein Portfolio aus Einzelunternehmen zugrunde legt, in der die Koordinationsleistung der Unternehmensführung nicht berücksichtigt werden kann.
 
71
Günter (1997), S. 100.
 
72
Vgl. zur Abgrenzung der Entscheidungsebenen Abschn. 2.​3.​3.
 
73
Hahn und Hungenberg (2001), S. 100.
 
74
Druckarczyk und Schüler (2011), S. 102 f.
 
75
Vgl. zur Struktur der strategischen Planungs- und Kontrollrechnung einer SGE und zur Berechnung des Kapitalwertes Teil IV.
 
76
Copeland, Koller und Murrin (2002), S. 458 ff.
 
Metadata
Title
Grundlagen der Unternehmenserfolgsrechnung
Author
Jürgen Reim
Copyright Year
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-33686-8_18