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2022 | Book

Handbuch Investor Relations und Finanzkommunikation

Editors: Prof. Dr. Christian Pieter Hoffmann, Prof. Dr. Dirk Schiereck, Prof. Dr. Ansgar Zerfaß

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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About this book

Das deutschsprachige Standardwerk zur Kapitalmarktkommunikation bietet einen Überblick zum aktuellen Stand der internationalen Forschung und zur Praxis in diesem jungen und dynamischen Themenfeld. Zugleich dient es als Lektüre für Verantwortungsträger in Vorstand, Geschäftsführung und anderen Funktionen, in Fachbereichen für Investor Relations, Unternehmenskommunikation und Marketing sowie für am Berufsfeld interessierte Studierende. Die Beiträge erläutern zunächst Grundlagen wie regulatorische Erfordernisse, Ansätze der Unternehmensbewertung oder Herausforderungen des Börsengangs. Einen Schwerpunkt bilden die strategische Planung, Organisation, Umsetzung, Instrumente und Evaluation von Investor Relations und Finanzkommunikation. Aufgaben wie die Entwicklung einer Equity Story werden ebenso erklärt wie das Aktienmarketing oder die Unternehmensberichterstattung. Abschließend werden besonders bedeutsame Handlungsfelder wie die Krisenkommunikation, die Kommunikation des Finanzvorstandes oder der Umgang mit aktivistischen Aktionären diskutiert. Das Handbuch verbindet kommunikationswissenschaftliche mit betriebswirtschaftlichen Perspektiven und Erkenntnissen aus den Disziplinen Finance und Accounting.

Table of Contents

Frontmatter

Einführung

Frontmatter
Grundlagen, Management und Entwicklungslinien der Kapitalmarktkommunikation
Zusammenfassung
Die Kapitalmarktkommunikation dient der Pflege der Beziehungen zu finanziellen Anspruchsgruppen eines Unternehmens sowie bedeutenden Zwischenzielgruppen. Sie umfasst die Aufgabengebiete der Investor Relations und Finanzkommunikation und wird in der Regel durch die Investor-Relations- und Kommunikationsabteilung gemeinsam mit der Unternehmensleitung wahrgenommen. Der Beitrag beschreibt die Entwicklung der Kapitalmarktkommunikation in der Praxis. Basierend auf einem Überblick über die interdisziplinäre Forschung zu Finanzkommunikation und Investor Relations wird das Management der Kapitalmarktkommunikation als strategische Kommunikationsfunktion erläutert.
Christian Pieter Hoffmann, Dirk Schiereck, Ansgar Zerfaß

Grundlagen der Investor Relations und Finanzkommunikation

Frontmatter
Das Berufsfeld Investor Relations und seine Entwicklung
Zusammenfassung
Das Berufsfeld der Investor Relations (IR) blickt auf eine junge Geschichte zurück. Eine Profession gilt als etabliert, wenn es neben einem spezifischen Aufgabengebiet und typischen Tätigkeiten ein einheitliches Berufsbild, einen geregelten Berufszugang und eine spezifische Berufskultur gibt. Dies ist in Bezug auf IR noch nicht der Fall. IR werden in Abhängigkeit vom Selbstverständnis der Investor-Relations-Officers, der Fremdwahrnehmung am Kapitalmarkt und der Rolle im Unternehmen in unterschiedlichen Ausprägungen praktiziert. Im vorliegenden Kapitel werden die Entwicklung des Berufsfelds IR in Deutschland, Rollenprofile sowie Karrierepfade von Investor-Relations-Officers beleuchtet.
Kristin Köhler
Die Rolle des CFO in der Finanzkommunikation
Zusammenfassung
Das Rollenverständnis des Finanzvorstandes wandelt sich: Der traditionell vor allem unternehmensintern wirkende „Herr der Zahlen“ entwickelt sich in Fragen der strategischen Steuerung zum Sparringspartner des Vorstandsvorsitzenden – und zum Botschafter des Unternehmens gegenüber der Finanzöffentlichkeit. Aufgaben der internen und externen Kommunikation gewinnen damit für den Finanzvorstand an Bedeutung, mit einem Schwerpunkt im Rahmen der Regelkommunikation. Die Investor-Relations-Abteilung übernimmt in der Regel Verantwortung für deren Planung, Durchführung und Evaluation. Zunehmend tritt der Finanzvorstand jedoch auch medial in Erscheinung. Damit wachsen die Anforderungen an dessen kommunikative Kompetenzen.
Christian Pieter Hoffmann, Sandra Binder-Tietz
Aktie und Kapitalmarkt: Funktion und Wirkung
Zusammenfassung
Die Nutzung der Eigenkapitalfinanzierung über eine Börsennotierung hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. Die langfristige Betrachtung zeigt einen Trend hin zu netto fallenden Notierungszahlen. Hauptgründe für Notierungseinstellungen sind eine steigende Zahl von Unternehmensübernahmen und -zusammenschlüssen, aber auch ein wachsender Aufwand aus regulatorischen Verpflichtungen. Fallende Notierungszahlen senken die Attraktivität des Börsenplatzes für Investoren wie auch für Emittenten. Sie erschweren es neu an die Börse strebenden Unternehmen, sich bei erfahrenen Anlegern bekannt zu machen und sie zur Kapitalbereitstellung zu überzeugen. Die Aufgabe der Investor Relations wird damit deutlich anspruchsvoller.
Dirk Schiereck, Anna Verena Hinrichsen
Rechtliche Grundlagen der Investor Relations und Finanzkommunikation
Zusammenfassung
Der Beitrag skizziert in Grundzügen die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Informationsfluss zwischen Unternehmen und Investoren. Zunächst werden die wesentlichen Informationspflichten des Unternehmens, dabei insbesondere die Ad-hoc-Publizität, überblicksweise dargestellt. Im Anschluss wird der Frage nachgegangen, welche rechtlichen Grenzen für eine über dieses Mindestmaß hinausgehende, freiwillige Kommunikation bestehen; hierbei werden neben den allgemeinen Schranken für die (öffentliche) Kommunikation gegenüber dem gesamten Kapitalmarkt auch spezifische Probleme vertraulicher Gespräche mit einzelnen Investoren beleuchtet.
Katja Langenbucher, Piotr Rataj, Lukas Vossen
Der Deutsche Corporate Governance Kodex als standardisierte Form der Corporate-Governance-Berichterstattung in der Finanzkommunikation
Zusammenfassung
Dieser Beitrag diskutiert Möglichkeiten und Grenzen einer standardisierten Corporate-Governance-Berichterstattung mittels Corporate-Governance-Kodizes, verstanden als eine an lokale regulatorische Gegebenheiten angepasste Sammlung von Best-Practice-Empfehlungen. Am Beispiel des Deutschen Corporate Governance Kodex werden strukturelle Unterschiede im Entsprechensverhalten von Unternehmen aufgezeigt und der Zusammenhang mit der Kapitalmarktperformance beleuchtet, mit dem Ziel Investor-Relations-Officers wie auch Investoren eine systematische Einordnung des Entsprechensverhaltens von Unternehmen zu ermöglichen.
Marc Steffen Rapp, Marco O. Sperling
Unternehmensanalyse und -bewertung als Grundlage der Investor Relations und Finanzkommunikation
Zusammenfassung
Die Bewertung von Unternehmen ist für den Finanzmarkt von zentraler Bedeutung. Dieser Beitrag liefert eine Einführung in den Prozess der Unternehmensanalyse und -bewertung. Neben der Darstellung gängiger Jahresabschlusskennzahlen wird vertieft auf die Beurteilung der betrieblichen Erfolgsfaktoren eingegangen. Zudem werden die in der Praxis relevanten Bewertungsmethoden erläutert und kritisch betrachtet.
Peter Leibfried, Hans Georg Jaklitsch
Equity Story: Narrative in der Kapitalmarktkommunikation
Zusammenfassung
Gegenstand des vorliegenden Beitrags ist die Equity Story als strategische Basis für Narrative der Kapitalmarktkommunikation. Ziel ist es, die Equity Story als Werkzeug strategischer Investor-Relations-Kommunikation zur Sicherung eines strategischen Alignments zwischen dem kommunikativen Handeln der Unternehmensakteure und der Unternehmensstrategie aus kommunikativ-linguistischer Perspektive vorzustellen. Darüber hinaus wird gezeigt, wie ausgewählte Erkenntnisse der Linguistik und der Kommunikationswissenschaft zur Qualität von Equity-Story-Narrativen sowie zur Gestaltung weiterer Maßnahmen der Investor Relations beitragen können.
Marianne Grove Ditlevsen

Management der Investor Relations und Finanzkommunikation

Frontmatter
Zielgruppen der Investor Relations und Finanzkommunikation im Überblick
Zusammenfassung
Investor Relations und Finanzkommunikation bieten ihren Zielgruppen fundierte und aktuelle Informationen und ermöglichen den Kapitalmarktteilnehmern, auf dieser Basis ihre Anlageentscheidung zu treffen. In das Unternehmen hinein informieren sie über die Erwartungen der Kapitalmarktteilnehmer und ermöglichen auf diese Weise den Führungsgremien eine Standortbestimmung. Der Beitrag beschreibt die externen Zielgruppen und internen Kooperationspartner der Investor Relations und Finanzkommunikation und differenziert deren Informationsbedürfnisse und Anforderungen. Auf dieser Basis werden Empfehlungen für eine zielgruppengerechte Kapitalmarktkommunikation entwickelt.
Bernhard Wolf
Analysten und institutionelle Investoren als Zielgruppen der Investor Relations und Finanzkommunikation
Zusammenfassung
Institutionelle Investoren und Finanzanalysten gehören zu den wichtigsten Zielgruppen der Kapitalmarktkommunikation. Wachsende Anlagevermögen und eine Diversifikation von Anlagestrategien machen eine genaue Kenntnis institutioneller Investoren notwendig. Viele Investoren vertrauen weiterhin auf die Empfehlungen von Finanzanalysten, die somit Stimmungen am Kapitalmarkt prägen. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Bedeutung und der Tätigkeit von Finanzanalysten und deren Rolle gegenüber institutionellen Investoren. Durch Einblicke in die Funktionsweise der Finanzanalyse werden Informationsbedürfnisse und damit Ansatzpunkte für die IR-Arbeit herausgearbeitet.
Sandra Binder-Tietz, Ralf Frank
Privataktionäre als Zielgruppe der Investor Relations und Finanzkommunikation
Zusammenfassung
Privataktionäre ziehen für ihre Anlageentscheidung vorzugsweise Quellen mit einfach aufbereiteten Informationen zu Rate – zum Beispiel von einer Anlageberatung. Auch die Investor-Relations-Website ist eine wichtige Anlaufstelle auf der Suche nach Unternehmensinformationen, darunter der Geschäftsbericht und Informationen zur Hauptversammlung. Sollen Privataktionäre jedoch gezielt erreicht werden, ist der Weg über die Wirtschaftspresse unumgänglich. Unternehmen ziehen dabei Vorteile aus einer engen Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen Investor Relations und der Unternehmenskommunikation.
Alexander Styles, Patrick Kofler
Instrumente der Analyse in der Investor Relations und Finanzkommunikation
Zusammenfassung
Die Wirksamkeit der Maßnahmen der Investor Relations erweist sich letztlich in den Aussagen, Diskursen und im Verhalten der Kapitalmarktakteure. Deren Analyse ist daher von entscheidender Bedeutung für die strategische Steuerung der Investor Relations. Die Digitalisierung der Finanzkommunikation geht mit einem Wandel der Kommunikationskanäle, -formate und -muster einher sowie mit neuen Intermediären und einem heterogeneren Adressatenkreis. Vor diesem Hintergrund stellt die Identifikation der Zielgruppen und die Beobachtung der Meinungsmärkte eine Herausforderung für die Investor Relations dar, die den Einsatz adäquater, digitaler Analyseinstrumente erforderlich macht.
Monika Kovarova-Simecek, Tassilo Pellegrini
Strategische Planung der Investor Relations und Finanzkommunikation
Zusammenfassung
Die strategische Planung der Investor Relations und Finanzkommunikation ist der erste Schritt und die Grundlage eines strategischen Managements dieser bedeutsamen Unternehmensfunktion. Aufbauend auf einer Situationsanalyse bestimmt sie Investor-Relations-Ziele und legt Wege fest, wie diese erreicht werden sollen, definiert also eine Investor-Relations-Strategie. Der Beitrag erklärt den Prozess der strategischen Planung in der Investor Relations und Finanzkommunikation. Dabei wird erläutert, wie diese Organisationsfunktion einen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten kann und welche strategischen Optionen ihr zu diesem Zweck offenstehen.
Christian Pieter Hoffmann, Olaf Streuer
Organisation der Investor Relations und Finanzkommunikation
Zusammenfassung
Die Investor-Relations-Organisation umfasst im Transformationsprozess von einem privat geführten Unternehmen hin zu einem börsennotierten Unternehmen die Etablierung neuer interner Infrastrukturen, Prozesse, Verantwortlichkeiten, Rollen und neue Disclosure- und Kommunikations-Inhalte, die mit den regulatorischen Pflichten und der Kür im Kapitalmarkt in enger Verbindung stehen. Ausgangspunkte dafür sind die internationale Best Practice und die unternehmensindividuelle Strategie, das Investor-Relations-Konzept zur personellen und finanziellen Ausstattung und die Vernetzung der Funktion mit relevanten Abteilungen und zu Unternehmensorganen.
Martin Steinbach
Inhalte der Investor Relations und Finanzkommunikation
Zusammenfassung
Der Beitrag befasst sich neben den Prämissen einer effektiven Finanzkommunikation im Schwerpunkt mit den Inhalten des Reporting und deren Nutzbarkeit für die Arbeit von IR-Abteilungen. Damit Unternehmen bestehende Informationsasymmetrien abbauen und Kapitalkosten reduzieren können, sind konsistente Inhalte in der Berichterstattung obligatorisch. Mit Blick auf eine glaubwürdige und vertrauensvolle Kommunikation gegenüber dem Finanzmarkt ist jedoch ein Umdenken in den Unternehmen unerlässlich.
Henning Zülch, Maria Gebhardt
Berichte als Instrument der Investor Relations und Finanzkommunikation
Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag beschreibt Rolle und Funktion von Geschäftsberichten im Rahmen der Finanzkommunikation – einschließlich der damit einhergehenden gesetzlichen Standards und Normen. Dabei finden aktuelle Trends Berücksichtigung, wie die Hinwendung zur einer gesellschaftsbezogenen Rechnungslegung. Erörtert werden ebenso die Folgen der zunehmenden Digitalisierung sowie die der nichtfinanziellen Berichterstattung. Ergänzend werden Aspekte der Berichterstattung beleuchtet, wie diverse Berichtsformate oder der übliche Sprachgebrauch.
Manfred Piwinger
Digitalisierung der Investor Relations und Finanzkommunikation
Zusammenfassung
Digitale Instrumente prägen den Arbeitsalltag der Investor Relations und Finanzkommunikation. Sie unterstützen die Positionierung des Unternehmens in der Finanzöffentlichkeit, die Bereitstellung aktueller Informationen und die Beziehungspflege zu den Aktionären. Dennoch werden digitale Innovationen häufig nur zögerlich für die Investor Relations eingesetzt. Der Beitrag stellt wichtige digitale Instrumente der Finanzkommunikation vor, differenziert unterschiedliche Grade der Digitalisierung in der Praxis und analysiert Potenziale einer digitalen Transformation der Investor Relations.
Christian Pieter Hoffmann
Live-Kommunikation in der Investor Relations und Finanzkommunikation: Zielsetzung, Formate und Umsetzung
Zusammenfassung
Die Investor-Relations-Funktion befasst sich mit der Beziehungspflege zu den Aktionären, Investoren, Analysten und weiteren Kapitalmarktakteuren, (vor aber) allem die Zielgruppe der Investoren und Analysten ist zahlenmäßig überschaubar, aber zugleich sehr anspruchsvoll. Beziehungen werden daher überwiegend im direkten Austausch aufgebaut und gepflegt. Der Beitrag beleuchtet verschiedene Formate der Live-Kommunikation, deren Zielsetzung und Zielgruppen. Er beschreibt wichtige Einflussfaktoren einer effektiven Durchführung und gibt Impulse für die Evaluation.
Kristin Köhler
Instrumente der Evaluation der Investor Relations und Finanzkommunikation
Zusammenfassung
Der Beitrag behandelt die Evaluation der Investor Relations. Die Unternehmensleitung investiert erhebliche Ressourcen in die Pflege der Beziehungen zum Kapitalmarkt – im Gegenzug verlangt sie sichtbare Ergebnisse. Die Evaluation der Investor Relations ist jedoch keine einfache Aufgabe. Einige relevante Messgrößen liegen außerhalb der direkten Kontrolle der Investor Relations, andere sind schwierig zu erheben – oder für die Unternehmensleitung von geringerer Bedeutung. Der Beitrag stellt einen integrierten, standardisierten und hierarchischen Ansatz der Evaluation vor, der valide und relevante Antworten auf die Frage nach dem „Wozu“ bietet.
Alexander V. Laskin
Intangible Werte und Integrated Thinking in der Kapitalmarktkommunikation
Zusammenfassung
Die Bewertung eines Unternehmens am Kapitalmarkt ist nur zum Teil auf Substanzwerte zurückzuführen, wie etwa Anlagen oder Rücklagen. Bedeutsamer sind Erwartungen hinsichtlich der künftigen Entwicklung des Geschäfts. Nichtfinanzielle Daten können dabei helfen, diese Entwicklungen einzuschätzen. Sie ziehen daher zunehmend das Interesse der Kapitalmarktteilnehmer auf sich, nicht zuletzt im Kontext der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Integrated Thinking und Integrated Reporting stellen hilfreiche Ansätze dar, um die Verankerung nichtfinanzieller Daten in der Unternehmensteuerung und -berichterstattung voranzutreiben. Während die nichtfinanzielle Berichterstattung an Professionalität gewinnt, fehlt in der Praxis häufig noch eine glaubwürdige Verankerung in der Unternehmenssteuerung.
Kristin Köhler, Christian Pieter Hoffmann

Handlungsfelder der Investor Relations und Finanzkommunikation

Frontmatter
Der Börsengang als Herausforderung der Investor Relations und Finanzkommunikation
Zusammenfassung
Mit der Notierungsaufnahme an der Börse öffnet sich ein Unternehmen für externe Investoren – eine Zielgruppe mit hohen Erwartungen an Transparenz und Kommunikation. Der Börsengang selbst ist ein komplexes Unterfangen, das Investor Relations und Finanzkommunikation vor erhebliche Herausforderungen stellt. Ein sorgfältig vorbereiteter Transaktionsprozess, eine überzeugende Equity Story, ein hohes Maß an Flexibilität in der Umsetzung und eine effektive Steuerung von Erwartungen und Informationsflüssen sind wesentliche Faktoren für eine erfolgreiche Transaktion.
Lutz Golsch
Transaktionskommunikation als Handlungsfeld der Investor Relations und Finanzkommunikation
Zusammenfassung
Kommunikation ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor beim Zusammenschluss oder Kauf von Unternehmen (Mergers & Acquisitions). Sie beeinflusst die Bewertung der beteiligten Unternehmen und trägt dazu bei, die Risiken solcher Transaktionen zu minimieren. In der Literatur liegt der Fokus meist auf der Post-Merger-Integration. Der vorliegende Beitrag betrachtet darüber hinaus auch die Rolle der Kommunikation beim Zustandekommen von Transaktionen und stellt dar, welchen Einfluss die verschiedenen Stakeholdergruppen haben. Anhand von Praxisbeispielen wird erläutert, mit welchen Herausforderungen die Kommunikation bei M&A-Transaktionen konfrontiert ist und wie man diesen begegnen kann.
Phoebe Kebbel
Krisenkommunikation in der Investor Relations und Finanzkommunikation
Zusammenfassung
Eine erfolgreiche Investor-Relations-Arbeit setzt voraus, die Finanzkommunikation im Kontext der Unternehmensstrategie zu betrachten. Gerade bei Eintritt von Unternehmenskrisen – und ihre Zahl nimmt im Wirtschaftsalltag eher zu als ab – ist diese umfassende Perspektive wichtig. In einer Krise ist die Investor-Relations-Abteilung ein Kooperationspartner im bereichsübergreifenden Kriseninterventionsteam. Damit rücken neben Investoren und Analysten weitere Stakeholdergruppen mit je eigenen Erwartungen und Reaktionsmustern in den Blick der Finanzkommunikation. Der Beitrag geht dieser Herausforderung nach und erörtern die Bedeutung einer aktiven Stakeholder-Pflege für die Krisenkommunikation.
Matthias Bextermöller
Shareholder Activism als Herausforderung für die Investor Relations und Finanzkommunikation
Zusammenfassung
Shareholder Activism bezeichnet den Versuch von Aktionären, Entscheidungen der Unternehmensführung direkt zu beeinflussen. Dies kann sowohl im Rahmen der etablierten Corporate-Governance-Mechanismen geschehen als auch jenseits dieser Mechanismen, bspw. durch öffentliche Kritik an der Unternehmensleitung. Aktivistische Investoren sind neben passiven und aktiven Investoren heute eine bedeutsame Zielgruppe der Investor Relations. Shareholder Activism fordert gängige Corporate-Governance-Praktiken heraus – für die Investor-Relations-Funktion ergibt sich dadurch aber auch die Chance, ihre strategische Rolle zu stärken, indem sie einen aktiven Dialog mit diesen Investoren sucht, Feedback einholt und Aktionärsinteressen in strategische Unternehmensentscheidungen einbringt.
Christian Pieter Hoffmann, Christian Fieseler
Die Rolle des Aufsichtsrats in der Investor Relations und Finanzkommunikation
Zusammenfassung
Das traditionelle Rollenverständnis der Aufsichtsräte im Umgang mit der Öffentlichkeit ist im Wandel. Investoren fordern verstärkt einen Dialog mit dem Aufsichtsrat, das Thema wurde daher als Anregung im Deutschen Corporate Governance Kodex aufgenommen. Eine abgestimmte öffentliche Zurückhaltung des Aufsichtsratsvorsitzenden wird bisher als Normalzustand angesehen. Gleichzeitig kann die Kommunikation des Aufsichtsratsvorsitzenden aber auch unternehmerische Ziele unterstützen. Dabei gilt: Schweigen ist Silber, Zuhören ist Gold.
Sandra Binder-Tietz
Aktienmarketing und Wertorientierung als Handlungsfeld der Investor Relations
Zusammenfassung
Das Aktienmarketing bietet eine Reihe wertvoller Ansatzpunkte für das Management der Investorenbeziehungen am Kapitalmarkt. Während in der Praxis darunter vor allem das werbliche Verkaufen der Aktie als „Produkt“ des Unternehmens verstanden wird, bestehen weit umfassendere Konzepte des Aktienmarketings, die neben der Kapitalmarktkommunikation auch die Gestaltungsmöglichkeiten im Sinne der Produkt-, Preis- und Distributionspolitik einbeziehen. Darüber hinaus ist eine konsequent kapitalmarktorientierte Unternehmensführung erforderlich, um die Wertbeiträge der Investor Relations adäquat abzubilden.
Olaf Streuer
Creditor Relations als Handlungsfeld der Investor Relations und Finanzkommunikation
Zusammenfassung
Unter dem Creditor-Relations-Konzept wird das strategische, kontinuierliche und interaktive Beziehungsmanagement eines Unternehmens zu seinen aktuellen und potenziellen Fremdkapitalgebern sowie den Intermediären Ratingagenturen und Analysten verstanden. Neben der zentralen Prämisse eines fortlaufenden Zugangs zu Fremdkapital stellt die Optimierung der Zinsaufwände ein zentrales Ziel des Creditor-Relations-Konzeptes dar. Eine professionelle Implementierung von Creditor Relations trägt zur Bewältigung von Krisen bei und ist im Normalzustand des Marktes dazu geeignet, das Finanzergebnis eines Unternehmens wesentlich zu verbessern.
Markus Walchshofer
Metadata
Title
Handbuch Investor Relations und Finanzkommunikation
Editors
Prof. Dr. Christian Pieter Hoffmann
Prof. Dr. Dirk Schiereck
Prof. Dr. Ansgar Zerfaß
Copyright Year
2022
Electronic ISBN
978-3-658-23150-7
Print ISBN
978-3-658-23149-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-23150-7