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2008 | Book

Handbuch Logistik

Editors: Dieter Arnold, Heinz Isermann, Axel Kuhn, Horst Tempelmeier, Kai Furmans

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

Book Series : VDI-Buch

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About this book

Die Logistik ist ein wichtiger Schlüssel zur erfolgreichen unternehmerischen Tätigkeit in allen Bereichen der Wirtschaft. Planung, Steuerung, Durchführung und Optimierung der innerbetrieblichen und der weltumspannenden Material- und Informationsflüsse setzen in zunehmendem Maße die enge Verbindung des Wissens von Ingenieuren, Betriebswirten und Volkswirten voraus.

In diesem Verständnis bringt das Handbuch Logistik seinen Lesern die grundlegenden Methoden und Modelle logistischer Prozesse nahe und zeigt die Verankerung dieses Gebietes in den Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften. Beide Disziplinen legen ein gemeinsames Nachschlagewerk vor, das der Klärung der Inhalte und Aufgaben sowie der Fortschreibung des Wissens dienen soll.

Logistik fordert hohes technologisches Grundwissen und den engen Bezug zur Praxis, aber auch die Kenntnis geeigneter theoretischer Grundlagen. Mit dem Handbuch Logistik ist dazu ein einzigartiges und umfassendes Nachschlagewerk verfügbar. Die erfreulich gute Akzeptanz des Buches und die fortlaufenden Innovationen auf dem Gebiet der Logistik veranlassten Autoren, Herausgeber und Verlag zur Veröffentlichung dieser dritten, aktualisierten und erweiterten Auflage.

Table of Contents

Frontmatter

Grundkonzepte, Grundlagen

Frontmatter
A1. Grundlagen: Begriff der Logistik, logistische Systeme und Prozesse
Abstract
Der Begriff der Logistik ist im Bereich der Wirtschaft noch relativ jung. Er wird in den USA seit etwa 1950, in Deutschland seit etwa 1970 gebraucht und hat seitdem eine große Verbreitung und schnell wachsende Bedeutung gefunden. Fast jedes Industrieunternehmen hat Abteilungen oder ein Geschäftsleitungsressort für Logistik, eine wachsende Zahl an Unternehmen bietet Logistikdienstleistungen an. Allein in Deutschland gibt es mehrere Logistik- Fachverbände mit einigen tausend Mitgliedern aus Wirtschaft und Wissenschaft. An den meisten Hochschulen wird Logistik als Fach gelehrt, und die Logistikforschung hat eine Fülle von Publikationen hervorgebracht.
A2. Modellierung logistischer Systeme
Abstract
Anlass und Ausgangspunkt der Planung ist stets das Vorliegen oder erwartete Eintreten von Zuständen, die vom Betroffenen (Planer) im Vergleich mit anderen Zuständen als nicht befriedigend empfunden werden. Allgemein spricht man von einem (Entscheidungs-) Problem, das demnach als Abweichung eines derzeitigen oder erwarteten Zustands von einem angestrebten Zustand angesehen werden kann. Entscheidungsprobleme sind mit folgenden Größen und Zusammenhängen beschreibbar, unter deren Beachtung sich Planung vollzieht:
Ausgangssituation und Entwicklung des zu planenden Systems. Dabei handelt es sich um Sachverhalte, die vom Planenden nicht beeinflusst werden können und als Daten in die Planung eingehen. Über zukünftige Sachverhalte besteht i. d. R. Unsicherheit.
Handlungsalternativen. Darunter versteht man die verschiedenen verfügbaren Gestaltungsmöglichkeiten zum Erreichen des angestrebten Zustands. Handlungsalternativen wirken auf beeinflussbare Tatbestände (Variablen) des Systems ein. Variablen und Daten stehen in bestimmten Wirkungszusammenhängen.
Zielsetzungen. Der angestrebte Zustand wird durch verschiedene Ziele bzw. Zielvorgaben beschrieben, die von der subjektiven Einschätzung des Planungsträgers abhängen. Derartige Ziele können miteinander in Konkurrenz stehen.
Handlungsergebnisse. Die Handlungsalternativen werden danach beurteilt, inwieweit sie unter Beachtung der Wirkungszusammenhänge zur Zielerreichung beitragen.
A3. Planung logistischer Systeme
Abstract
Die Ansätze zur Standortplanung lassen sich in drei Gruppen einteilen, nämlich in solche, in denen überwiegend volkswirtschaftliche, betriebliche oder innerbetriebliche Standortplanungsprobleme betrachtet werden. Für die innerbetriebliche Standortplanung wird auch der Begriff „Layoutplanung“ verwendet.
A4. Informations- und Planungssysteme in der Logistik
Abstract
Aufgabe der Querschnittsfunktion Logistik ist die ganzheitliche, funktionsübergreifende Betreuung des Materialund Erzeugnisflusses innerhalb eines Unternehmens. Zur Durchführung dieser Aufgabe bestehen logistische Systeme aus leistungserstellenden Teilsystemen zum Fördern, Handhaben und Lagern von Gütern sowie aus Informationssystemen zur Lenkung der Leistungserstellung, im Weiteren als Lenkungssysteme bezeichnet.

Logistikprozesse in Industrie und Handel

Frontmatter
B1. Prozessorientierte Sichtweise in Produktion und Logistik
Abstract
Unternehmerische Prozesse und besonders die Prozesse der Logistik müssen ständig angepasst, verändert und verbessert werden: Kunden, Lieferanten, Logistikdienstleister, Wettbewerber und Märkte wandeln sich immer schneller. Die Dynamik dieser Veränderungen wird durch eine rapide Verkürzung der Innovations- und Technologielebenszyklen von Produkten und Prozessen sowie eine fortschreitende Verbreitung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien noch weiter beschleunigt. Insbesondere die Auswirkungen des E-Business – oder die einer weitgehend digitalisierten Logistik – haben in letzter Zeit deutlich gemacht, dass die bestehenden Strukturen und Prozesse den Anforderungen hinsichtlich Flexibilität, Zeit, Geschwindigkeit, Kosten und Vernetzungsfähigkeit meist nicht genügen und den technologischen Entwicklungen nicht folgen können. Die zukünftigen Erfolge der Unternehmen stehen und fallen mit der Leistungs- und Anpassungsfähigkeit der logistischen Prozesse. Es nützt nichts, wenn eine Bestellung „nur einen Mausklick entfernt ist“, die Lieferung aber Tage und Wochen in Anspruch nimmt.
B2. Beschaffung
Abstract
Bei den Rationalisierungsbestrebungen der Unternehmen ist die Einbeziehung der Material- und Informationsflussbeziehungen zwischen Lieferanten und Produzenten unabdingbar. Ziel ist es, die Beschaffungskette in Bezug auf die Erfolgsfaktoren Zeit, Qualität und Kosten zu optimieren. Um die unternehmensübergreifende Beschaffungslogistik erfolgreich zu gestalten, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Zulieferunternehmen (Lieferanten) und Herstellern erforderlich. Dazu müssen die Beschaffungsstrukturen (s. Abschn. B 2.7), die Prozesse (s. Abschn. 2.4), die Steuerung bzw. Lenkung (s. Abschn. B 2.5) und die Ressourcen (s. Abschn. B 2.6) überprüft und ggf. Änderungen vorgenommen werden.
B3. Grundlagen der Produktionslogistik
Abstract
Das charakteristische Merkmal eines Industriebetriebes ist die Produktion von Sachgütern. Durch das Zusammenwirken von menschlicher Arbeit, Arbeits- und Betriebsmitteln und Material werden in einer Folge von Bearbeitungsschritten, Montage-, Prüf-, Lager- und Transportprozessen marktfähige Güter hergestellt, die einerseits die Kundenbedürfnisse erfüllen und anderseits den wirtschaftlichen Unternehmenszielen dienen. Für die Sicherstellung einer zielorientierten Planung, Steuerung, Realisierung und Kontrolle sowohl auf organisatorischer als auch auf technischer Ebene des gesamten Güter- und Informationsflusses durch die Produktion ist die Produktionslogistik verantwortlich. Der Produktionslogistik kommt durch diese Aufgabe eine entscheidende Bedeutung bei der Beherrschung des gesamten Wertschöpfungsprozesses zu [Paw00]. Im Folgenden werden einige wichtige Bestandteile der Produktionslogistik erläutert.
B4. Lager- und Materialflussprozesse
Abstract
Die Richtlinie VDI 2689 definiert den Materialfluss als „die Verkettung aller Vorgänge beim Gewinnen, Be- und Verarbeiten sowie bei der Verteilung von Gütern innerhalb festgelegter Bereiche. Zum Materialfluss gehören alle Formen des Durchlaufs von Arbeitsgegenständen durch ein System.“ Dabei wird unter einem System ein zwischen Eingang (Eingabe, Input) und Ausgang (Ausgabe, Output) abgegrenzter Bereich verstanden. Ein System kann somit je nach Betrachtungsbereich z. B. ein Arbeitsplatz, eine Abteilung, ein Betrieb oder sogar ein Werk sein. Gegenstände des Materialflusses (Bild B 4.1-1) können nach Jünemann [Jün99: 3] sein:
− Güter (Materialien, Stoffe),
− Personen (biologische Objekte),
− Informationen,
− Energie,
− Materialflussmittel inkl. Güter- und Personentransportmittel,
− Produktionsmittel inkl. energieerzeugender Anlagen,
− Informationsflussmittel (Arbeitsmittel des Informationsflusses),
− Infrastruktur (Gebäude, Flächen, Wege).
B5. Distribution
Abstract
Wurde in den 50er Jahren vorwiegend die Produktionstechnik in Unternehmen verbessert, so trat nachfolgend der Kunden- und Marketingaspekt verstärkt in den Blickpunkt des Managements. Die Warenverteilung [Kon85] wurde bis dahin lediglich als notwendige und eher passive Hilfsfunktion des Absatzes angesehen. Zu Beginn der 60er Jahre rückten dann allmählich Aspekte der Distribution in den Vordergrund des Managements [Die92]. Zunehmend kristallisierte sich auch ein eigenständiger Aufgabenbereich der distributionslogistischen Aktivitäten heraus, mit deren Hilfe ein verbesserter Lieferservice und niedrigere Kosten erzielt und letztendlich neue Rationalisierungspotenziale erschlossen werden konnten [Kip83].
B6. Prozesse in Logistiknetzwerken – Supply Chain Management
Abstract
Unternehmen sind heute, durch eine immer härter werdende Konkurrenz auf einem international werdenden Markt, zusammen mit der Forderung nach einer höheren Rendite, dazu gezwungen, neue Wege zur Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu finden. In der Vergangenheit sind Geschäftsprozesse wie Beschaffung, Auftragssteuerung, Produktion, Lagerung, Distribution und Vertrieb in erster Linie aus einer isolierten, unternehmensinternen Sicht und teilweise sogar aus einer innerhalb der Organisation noch einmal weiter differenzierten, funktionsabhängigen Sicht betrachtet worden. Dies genügt heutzutage nicht mehr. Um wettbewerbsfähig zu bleiben und vorhandene Vorteile weiter auszubauen, müssen die wertschöpfenden Prozesse über das gesamte Wertschöpfungsnetzwerk, vom Rohstofflieferanten bis zur Serviceleistung beim Endkunden des Produktes, betrachtet werden.
B7. Entsorgung und Kreislaufwirtschaft
Abstract
Die klassischen Aufgaben der Logistik waren lange Zeit auf die Bereiche Beschaffung, Produktion und Distribution beschränkt. Obwohl die Logistik auf eine ganzheitliche Betrachtung der Problemsituation bedacht ist, blieb die Entsorgung als wesentlicher Faktor innerhalb der Wirtschaftsabläufe lange unberücksichtigt.
B8. Spezielle Logistikprozesse
Abstract
Unter dem Begriff Handelslogistik kann die Planung, Abwicklung, Gestaltung und Kontrolle sämtlicher Warenund dazugehöriger Informationsströme zwischen einem Handelsunternehmen und seinen Lieferanten sowie innerhalb des Handelsunternehmens und zwischen einem Handelsunternehmen und seinen Kunden verstanden werden. Die Logistik von und für Handelsunternehmen hat sich in den letzten 20 Jahren, bedingt durch interne aber auch vermehrt externe Anforderungen, zusehends zu einem eigenständigen Ressort entwickelt. Durch eine hohe Sortimentsvielfalt im Handel, die je nach Branche von ca. 1.000 bis über 20.000 Produkten variiert und eine nicht minder beeindruckende Lieferantenanzahl ergeben sich äußerst komplexe Logistikstrukturen, deren Anforderungen an Planung und Steuerung sich durch handelsinterne Zwischenstationen zur Anlieferung von bis zu 4.000 Filialen je Handelskette nochmals erhöhen. Dieses Beispiel macht die Bedeutung der Handelslogistik offensichtlich und illustriert die Notwendigkeit, logistische Anforderungen innerhalb solcher Netzwerke detailliert zu planen und zu dokumentieren. Hinzu kommen steigende gesetzliche Anforderungen wie z. B. zur Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln für den Lebensmittelhandel, die einen sehr hohen Grad an Transparenz über den gesamten Material- und Informationsfluss erfordern.
B9. Logistikdienstleistungen
Abstract
Im Zuge des stetigen Bedeutungszuwachses der Logistik in den vergangenen Jahren ist auch der Stellenwert von Logistikdienstleistungen kontinuierlich gestiegen. Der folgende Abschnitt setzt sich ausführlich mit dieser Thematik auseinander und stellt die wichtigsten Aspekte vor. In Abschn. B 9.1 wird dazu der Stellenwert der Logistik als Wettbewerbsfaktor unterstrichen und aufgezeigt, welche Chancen und Risiken Unternehmen mit der Auslagerung umfangreicher Logistikleistungen verbinden. Fortführend wird in Abschn. B 9.2 die Sichtweise von Unternehmen eingenommen und ihr Bedarfsspektrum für logistische Leistungen spezifiziert. In Abschn. B 9.3 erfolgt die Betrachtung verschiedener am Markt auftretender Logistikdienstleisterkonzepte und deren Leistungsspektrum. In Abschn. B 9.4 werden mit dem Wissensmanagement und ausgewählten Informations- und Kommunikationstechnologien spezielle Aspekte vorgestellt, die für die Logistikdienstleistungen besondere Bedeutung erlangt haben. Abschließend werden in Abschn. B 9.5 ein Vorgehen erläutert, mit dem ein Unternehmen seine Entscheidung zur Fremdvergabe und die Auslagerung schrittweise vorbereiten kann, zukünftige Marktpotenziale für Logistikdienstleistungen abgeschätzt und aktuelle Trends vorgestellt.

Technische Logistiksysteme

Frontmatter
C1. Einleitung
Abstract
Als originäre Aufgabe der Logistik kann die bedarfsgerechte Erzeugung von Materialflüssen angesehen werden. Diese Aufgabe ist nur dann optimal gelöst, wenn gleichzeitig mit dem besten Konzept der Materialbewegung eine Reihe von Nebenbedingungen technischen, wirtschaftlichen und organisatorischen Charakters erfüllt sind. Für die grundlegende Planung eines logistischen Prozesses (s. Kap. A 3 und A 4) ist die Technik seiner operativen Durchführung meist noch ohne entscheidenden Einfluss. Mit zunehmender Planungstiefe müssen jedoch immer mehr material- und branchenbedingte systemspezifische Merkmale beachtet werden (s. Teil B), die schließlich die Wahlmöglichkeiten für realisierbare technische Konzepte der Materialbewegung einengen. Dies gilt für den physischen Materialfluss und den Informationsfluss.
C2. Innerbetriebliche Logistik
Abstract
In Abgrenzung zur Verkehrstechnik beschränkt sich die Fördertechnik im Wesentlichen auf den innerbetrieblichen Transport sowie den Warenumschlag in Häfen, auf Flughäfen, auf Bahnhöfen und in Lägern. Die Beschreibung einer fördertechnischen Aufgabe kann immer durch eine Aufteilung in die zu bewältigenden Förderstrecken, in die zu bewegenden Fördergüter sowie in die notwendigen Fördermittel erfolgen. Unter dem Oberbegriff „Fördermittel“ sind die in der Fördertechnik eingesetzten Geräte und Hilfsmittel zusammengefasst. Da sich nicht jedes Fördermittel im Rahmen einer Förderaufgabe für jedes Fördergut unter Berücksichtigung von Beschaffenheit, Menge und Zeit gleichermaßen eignet und auch nicht jede Förderstrecke von jedem Fördermittel realisiert werden kann, kommt der Auswahl des Fördermittels bei der Lösung einer Förderaufgabe eine zentrale Bedeutung zu (Bild C 2.1-1).
C3. Außerbetriebliche Logistik
Abstract
Die geographisch verteilten Quellen und Senken der Warenströme innerhalb eines logistischen Netzwerks sind bedarfsgemäß temporär zu außerbetrieblichen Logistikketten verbunden. Dazu können die Möglichkeiten der gegebenen Verkehrsinfrastruktur individuell und nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten genutzt werden. Die Wahl der Verkehrsmittel und der Verkehrswege ist von vielen Parametern abhängig und bestimmt die Logistikkosten ganz entscheidend. Eine optimale Logistikkette wird i. d. R. als serielle Anordnung verschiedener Verkehrsmittel (Modalsplit) gebildet. Dabei sollen in den Knotenpunkten nach Möglichkeit vollständige Ladeeinheiten (z. B. Container oder Wechselbrücken) von einem Verkehrsmittel auf das andere umgeschlagen werden. Dies unterscheidet den kombinierten Verkehr (KV) vom konventionellen Umladen einzelner Waren beim Wechsel des Verkehrsmittels (gebrochener Verkehr).
C4. Informationstechnik für Logistiksysteme
Abstract
Als Hinführung zur zentralen und dezentralen Steuerung in der Intralogistik werden in Abschn. C 4.2 elektrische Antriebe sowie Sensoren behandelt. Inspiriert durch die objektorientierte Programmierung, die bereits in anderen Bereichen zu einem Paradigmawechsel geführt hat, erfolgt mit SAIL (s. Abschn. C 4.3) eine Übertragung dieser erfolgreichen Ansätze auch auf die Modellierung von Intralogistik- Systemen. Eines der ersten Einsatzgebiete von Rechnern in der Logistik war die Lagerverwaltung. Während zu Beginn dieser Entwicklung nur der Karteikasten in eine elektronische Form übersetzt wurde, entwickelten sich daraus mit der Zeit Programmpakete zur Steuerung und Verwaltung des kompletten logistischen Betriebsablaufs. Dabei vollzogen sich von der klassischen Lagerverwaltung hin zu modernen Materialflussverwaltungssystemen immense Veränderungen und Entwicklungen, welche in Abschn. C 4.4 skizziert werden.
C5. Europäische Richtlinien und Sicherheitsnormung
Abstract
Im Mittelpunkt der Politik in Europa stehen die Weiterentwicklung des Binnenmarktes und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in der EU. Der Europäische Binnenmarkt basiert seit jeher auf der Politik der Regelsetzung und der Industriepolitik. Die auf Freizügigkeit des Warenverkehrs gerichtete Politik hat sich von einer rein an Gesetzen orientierten Form zu einer Politik entwickelt, die die wirtschaftlich Verantwortlichen zunehmend am Gesetzgebungsverfahren beteiligt, die Verantwortungsbereiche zwischen öffentlichem und privatem Sektor klarer voneinander abgrenzt und die Spielräume bei der Abwicklung von Geschäften erweitert.
C6. Technische Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit
Abstract
Die folgenden Ausführungen sind für Praktiker aus allen Bereichen der Logistik gedacht, wobei neben den Anlagenbetreibern auch Planer und Hersteller angesprochen werden sollen. Die Theorie wird nur im notwendigen Umfang bemüht; Literaturhinweise geben dem Interessierten Material zur eigenen Bearbeitung in die Hand.

Logistikmanagement

Frontmatter
D1. Logistikmanagement
Abstract
Ulrich definiert Management als „Gestalten und Lenken von Institutionen der menschlichen Gesellschaft. Management ist die bewegende Kraft überall, wo es darum geht, durch ein arbeitsteiliges Zusammenwirken vieler Menschen gemeinsam etwas zu erreichen …“ [Ulr84, 49].
D2. Strategien in der Logistik
Abstract
Die betriebswirtschaftliche Logistik hat in den vergangenen Jahrzehnten einen beachtlichen Bedeutungswandel erfahren [Poi86, 55−64; Fey89, 12−21]. Ihr traditioneller Schwerpunkt lag auf der lokalen Optimierung von Transferprozessen unter Kosten- und Lieferservicegesichtspunkten. Demgegenüber tritt in der aktuellen Diskussion die strategische Rolle der Logistik zunehmend in den Vordergrund [Del95; Göp99]. Logistik ist danach nicht mehr ausschließlich auf Transferprozesse beschränkt. Vielmehr bezieht die logistische Perspektive die gesamte Kette von Versorgungs- oder Wertschöpfungsprozessen in komplexen Netzwerken ein und stellt explizit auf die Wechselwirkungen zwischen Transformations- und Transferaktivitäten ab. Die logistische Perspektive zielt dabei auf eine integrative Bewertung und Gestaltung der transferspezifischen Aspekte sämtlicher Wertschöpfungsaktivitäten ab. Dieser Bedeutungswandel der Logistik enthält Implikationen, die das grundsätzliche strategische Managementverständnis betreffen. Das strategische Management beschäftigt sich im Kern mit der Frage, wie Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil erreichen und im Zeitablauf erhalten können. Der strategische Managementprozess kann vereinfachend in die Phasen strategische Analyse, Strategieformulierung und -implementierung sowie strategische Kontrolle unterschieden werden.
D3. Märkte für logistische Leistungen
Abstract
In den amtlichen Statistiken der Bundesrepublik Deutschland, ihrer Bundesländer und auch der Europäischen Union ist die Logistik als Wirtschaftsbranche und als „Markt“ nahezu nicht existent. Denn die einschlägigen Erfassungsstrukturen wurden zu einer Zeit definiert, als der Begriff der Logistik in der Wirtschaft noch keinen Eingang gefunden hatte. Deshalb sind bis heute „amtliche“ Informationen zur Logistikwirtschaft und ihren Märkten verborgen, verstreut und unabgestimmt in den Transport-, Verkehrs-, Industrie-, Handels- und anderen Rubriken der veröffentlichten Statistiken zu finden – oder sie fehlen ganz.
D4. Koordination und Organisation der logistischen Leistungserstellung
Abstract
Die Logistiktiefe eines Unternehmens zeigt an, in welchem Maße ein Unternehmen logistische Transformationen selbst durchführt oder von anderen Unternehmen (Lieferanten, Kunden, Logistikdienstleister) durchführen lässt [Ise98, 403].
D5. Logistik und Umwelt
Abstract
Seit vielen Jahren ringen die europäische und die nationale Verkehrspolitik um Strategien für einen nachhaltigen bzw. umweltverträglichen Verkehr (Sustainable mobility). Insbesondere im Güterverkehr scheint das Ziel der Nachhaltigkeit gefährdet. Hier zeigen sich bereits heute Grenzen der Belastbarkeit von Infrastruktur und Umwelt. Verantwortlich hierfür ist vor allem die starke Zunahme der Transportleistungen des Straßengüterverkehrs in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten.
D6. Logistik-Controlling
Abstract
Logistik-Controlling stellt ein vergleichsweise junges betriebswirtschaftliches Aufgabenfeld dar. Weder seine Grundlagen noch seine Ausprägungen sind durchgängig und einheitlich, sondern durch eine erhebliche Kontextabhängigkeit gekennzeichnet. Am Anfang dieses Beitrags müssen deshalb strukturierende Aussagen stehen.
Backmatter
Metadata
Title
Handbuch Logistik
Editors
Dieter Arnold
Heinz Isermann
Axel Kuhn
Horst Tempelmeier
Kai Furmans
Copyright Year
2008
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-540-72929-7
Print ISBN
978-3-540-72928-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-540-72929-7