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2019 | Book

Historizität und Sozialität in der sozioökonomischen Bildung

Editors: Prof. Dr. Christian Fridrich, Prof. Dr. Reinhold Hedtke, Prof. Dr. Georg Tafner

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

Book Series : Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft

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About this book

Der Themenband beschäftigt sich mit der Bedeutung des Sozialen und des Historischen für sozioökonomische Bildung in Schulen und Hochschulen in Deutschland und Österreich. In den Beiträgen werden fachwissenschaftliche Begründungslinien und fachdidaktische Konzepte für die systematische Integration von historischen und gesellschaftlichen Perspektiven in Bildungsgänge der sozialwissenschaftlichen Domäne entwickelt. Sie greifen damit aktuelle fachwissenschaftliche Debatten über die Relevanz von Geschichte und Gesellschaft für ein angemessenes Verständnis von Wirtschaft auf.

Historizität und Sozialität sind zentrale Konzepte für die sozioökonomische Bildung, weil ökonomische Institutionen, Strukturen und Prozesse ebenso historisch bedingt und gesellschaftlich eingebettet sind, wie die Begriffe, Theorien und Verfahren, mit denen sie in Wissenschaft, Bildung und Öffentlichkeit erschlossen und verhandelt werden, und die Politiken, mit denen sie gestaltet werden. Die Autorinnen und Autoren zeigen, wie man diese grundlegenden Zusammenhänge theoretisch, konzeptionell und praktisch in der sozioökonomischen Bildung aufgreifen kann.

Table of Contents

Frontmatter
Einleitung
Zusammenfassung
Die gesellschaftlichen Grundlagen und die historische Herkunft der gegenwärtigen Formen der Wirtschaft und des Wirtschaftens geraten wieder in den Horizont der wissenschaftlichen und politischen Aufmerksamkeit. Seit einiger Zeit werden Unübersichtlichkeit, Unsicherheit und Ungleichheit der wirtschaftlichen Sphäre und ihre durchschlagenden Wirkungen auf Gesellschaft und Politik in der Öffentlichkeit wieder stärker thematisiert. Auch in Forschung, akademischer Lehre und schulischer Bildung in den einschlägigen wirtschafts-, sozial- und erziehungswissenschaftlichen Domänen werden diese Problemlagen wieder stärker relevant. Das verlangt eine Auseinandersetzung mit Historizität und Sozialität im Kontext sozioökonomischer Bildung.
Christian Fridrich, Reinhold Hedtke, Georg Tafner
Ökonomie und Gesellschaft heute
Marktdiversifikation als cultural stress
Zusammenfassung
Niemand setzt sich dem Stress der Rationalität aus, wenn er mit dem zufrieden ist, was er gerade wählt, auch wenn er nicht ausreichend kompariert, verglichen und maximiert hat. Die rational choice, die die Ökonomik Ende des 19. Jahrhunderts erfunden hat, ist ein Disziplinierungsoperator, unter Knappheitsbedingungen rational bedacht das zu wählen, was einem davon optimal vorkommt (weil man nicht alles wählen kann). Steigen die verfügbaren Einkommen, wächst der Spielraum, einfach das zu wählen, was einen erregt. Kaufen wird – mehr oder minder – als Konsum eine eigenständige Wirtschaftsform, die nicht nur erregt, sondern Erregungsstress als Kulturform ausprägt. Man wird sozialisiert, neu-gierig zu sein, d. h. gierig auf das Neue, das man im Angebotsüberfluss sucht. Meist findet das Neue einen selbst, indem es das limbische System sponte sua „überredet“. Die alte Attitude, als rational man wohlüberlegt auszuwählen, ist längst durch kulturelle Erregungsprozedere verdrängt, die alle Formen der Überredung annehmen (economics of persuasion).
Birger P. Priddat
Die Sozialität der sozioökonomischen Bildung
Zusammenfassung
Mit der Bestimmung des Gegenstandsbereichs sozioökonomischer Bildung als Wirtschaft in der Gesellschaft stellt die Sozioökonomiedidaktik die Sozialität der Wirtschaft zentral. Der Beitrag bietet eine kurze Grundlegung des Konzepts der Sozialität in fachdidaktischer Absicht. Er zeigt, dass Sozialität nicht nur wirtschaftliche Phänomene, sondern auch die Akteure in der Wirtschaft kennzeichnet. In der Wirtschaftsforschung genießt Sozialität große Aufmerksamkeit, das belegt der Beitrag am Beispiel der sozialen Einbettung der Wirtschaft, an den Identitäten, Erfahrungen und Erwartungen der Personen, den sozialen Funktionsbedingungen von Märkten und ihrem kommunikativen Charakter. Vor diesem Hintergrund verbindet Sozialität als Prinzip zum einen Wissenschaft, Lernende und Wirtschaft. Zum anderen berührt Sozialität das Verhältnis der Lernenden zu sich selbst, zur wirtschaftlichen Welt und zu den anderen in dieser Welt. Für die sozioökonomische Bildung ist Sozialität deshalb konzeptionell und praktisch von hoher Relevanz.
Reinhold Hedtke
Das Sozioökonomische und das Kaufmännische
Einbettung von Organisationen in Gesellschaft und Kultur als Ausgangspunkt des Einbezugs in die sozioökonomische Bildung
Zusammenfassung
Der Beitrag folgt der Didaktik einer reflexiven Wirtschaftspädagogik, welche davon ausgeht, dass ein pädagogisch-didaktischer Anspruch nur dann gestellt werden kann, wenn neben der wirtschaftlichen Dimension, welche zwischen der lebensweltlichen Ökonomie und der modellhaften Ökonomik unterscheidet, auch die soziale, ethische und politische Mitberücksichtigung finden. Im basalen fachdidaktischen Instrument des Rades der sozioökonomischen Bildung finden diese Dimensionen inhaltliche Berücksichtigung und werden auf der Zielebene um die Wirklichkeitsebenen Effizienz, Verantwortung und Sinn ergänzt, sodass eine mehrdimensionale Schau auf die Phänomene Wirtschaft und Wirtschaften ermöglicht wird. Es soll gezeigt werden, dass kaufmännisches Denken und Handeln zum sozioökonomischen Denken und Handeln gehört, wenn es nicht auf eine instrumentelle, egoistische Zweckrationalität reduziert wird, welche ausschließlich der Gewinnmaximierung folgt, sondern in die Dimensionen und Ziele einer sozioökonomischen Didaktik eingebettet wird. So können basale betriebswirtschaftliche Grundlagen angesprochen werden, die für das Management aller Organisationen hilfreich sein können, weil wir alle in Organisationen leben und arbeiten. Das ist nicht ökonomistisch zu verstehen, sondern als ein Beitrag für eine effiziente, verantwortliche und sinnstiftende lebensdienliche und praktische wirtschaftliche Vernunft.
Georg Tafner
Potenzielle „Familienähnlichkeit“ zwischen der sozioökonomischen Bildung und dem Lernfeldansatz der wirtschaftsberuflichen Bildung
Zusammenfassung
Die Idee der sozioökonomischen Bildung basiert im allgemeinbildenden Bereich auf einem sich intensivierenden Diskurs über die Frage, ob einseitig wirtschaftswissenschaftlich ausgerichtete Curricula tatsächlich geeignet sind, ökonomisch geprägte Lebenswelten der Lernenden bildend zu erschließen. In der (wirtschafts-)beruflichen Bildung wurde – unter anderem als Antwort auf diese Frage – bereits in den 1990er Jahren das Lernfeld-Konzept eingeführt, das sich durch Prinzipien wie Mehrdimensionalität und Problemorientierung auszeichnet.
Im Mittelpunkt dieses Beitrags steht die Frage, inwiefern sich der Eindruck als zutreffend herausstellt, wonach die durch den Lernfeldansatz veränderten curricularen Vorgaben der wirtschaftsberuflichen Bildung anknüpfbar sind an die – ebenfalls – mehrdimensional ausgerichtete und problemorientierte sozioökonomische Bildung. Die Analyse zielt dabei nicht darauf ab, eine Überlegenheit des einen Konzepts gegenüber dem anderen herauszuarbeiten. Vielmehr geht es in Anlehnung an den Wittgensteinschen Begriff der „Familienähnlichkeit“ um ein diskursiv ausgerichtetes Abgleichen von Verschiedenheiten zwischen der sozioökonomischen Bildung und dem Lernfeldansatz der wirtschaftsberuflichen Bildung.
Andreas Fischer, Harald Hantke
Die Pluralismusdebatte der Ökonomik aus Studierendensicht
Ergebnisse einer schriftlichen Befragung an deutschen Hochschulen
Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag fasst die Befunde einer empirischen Studie unter Studierenden der Volkswirtschaftslehre zusammen. Diese wurden im Sommersemester 2017 an fünf deutschen Hochschulen zur Wahrnehmung und Bewertung der Pluralismusdebatte befragt. Die Ergebnisse besitzen explorativen Charakter, indem sie erstmals Einblicke gewähren in die Art und Weise, in der Lernende ihre persönlichen Erwartungen, Ziele und Entwicklungen in der Ökonomik bewerten (Selbstreflexion), die Inhalte, Methoden und Grenzen ihres eigenen Faches beschreiben (Fachreflexion) und sich zu dessen gesellschaftlicher Wahrnehmung und Kritik in Beziehung setzen (Diskursreflexion). Damit adressiert der vorliegende Beitrag eine zentrale Forschungslücke in der empirischen Auseinandersetzung mit den öffentlich aufgeworfenen Zweifeln am Selbstverständnis der gegenwärtigen VWL. Im Gesamtüberblick zeigen die Befunde eine deutliche Diskrepanz zwischen einer eingehenden und teils rigorosen Selbst- bzw. Fachreflexion auf der einen und einer eher verhaltenen Diskursreflexion auf der anderen Seite.
Eva Schweitzer-Krah, Tim Engartner
Historizität und Sozialität der Arbeit
Überlegungen zu einem Konzept für eine arbeitspolitische Bildung
Zusammenfassung
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Historizität und Sozialität der Arbeit. Es soll aufgezeigt werden, inwiefern Arbeit als Lerngegenstand und die Vorstellungen und Orientierungen von Jugendlichen zu Arbeit historisch bedingt und sozial eingebettet sind. Vor diesem theoretischen und empirischen Hintergrund werden Überlegungen dazu angestellt, wie eine arbeitspolitische Bildung zu gestalten ist, die den Perspektiven der Historizität und Sozialität Rechnung trägt und Kinder und Jugendliche bei der Orientierung in Bezug auf den wichtigen Lebensbereich Arbeit unterstützt. Dies zuletzt mit dem Ziel nicht nur qualifizierte, arbeitsmarktkonforme Subjekte hervorzubringen, sondern kritische und mündige Menschen, welche ihre soziale Welt als gestaltbar ansehen und die Bereitschaft und Fähigkeiten dazu entwickeln, diese auch mitzugestalten.
Sophie Schmitt
Wege zur Emanzipation von der „Ideologie der Gegenwart“
Über den Wert historischer Zugänge in der sozioökonomischen Bildung
Zusammenfassung
Sozioökonomische Bildung möchte ein aufgeklärtes Denken über Wirtschaft und ihre gesellschaftlichen Zusammenhänge (be)fördern und zur mündigen Teilhabe am wirtschaftlichen Zusammenleben befähigen. Deshalb bedarf sie einer skeptischen und kritischen Auseinandersetzung mit der wirtschaftlichen Wirklichkeit. Dazu gehört wesentlich, die in der Gesellschaft dominierenden ökonomis(tis)chen Deutungs- und Erklärungsmuster zu hinterfragen.
Ausgehend von einer pointierten Auseinandersetzung mit den Charakteristika sozioökonomischer Bildung veranschaulicht der Beitrag den Stellenwert, den die Befähigung zur Ideologiekritik innerhalb der sozioökonomischen Bildung einnimmt. Anschließend werden die Lern- und Bildungsbedingungen in den ökonomisierten und digitalisierten Lebenswelten der Gegenwart problematisiert. Dabei wird deutlich, dass sozioökonomische Bildung die Fähigkeit umfasst, sich von der „Ideologie der Gegenwart“ emanzipieren zu können. Um sich dieser Bildungsaufgabe angemessen stellen zu können, muss sozioökonomische Bildung (auch) historische Zugänge auf ihre Bildungsgegenstände eröffnen.
Mit dem Beitrag werden Ansatzpunkte entwickelt, Retroperspektiven innerhalb der didaktischen Auswahlentscheidungen der multidisziplinären und multiparadigmatischen sozioökonomischen Bildung angemessen zu berücksichtigen. Konzeptionell beziehen sich diese auf den vom Autor entwickelten Vorschlag, die sozioökonomische Bildung als Teil einer integrativen Didaktik der politischen Bildung zu verstehen, die sich daran orientiert und legitimiert, Lernende zu einer aufgeklärten Teilhabe am gesellschaftlichen Zusammenleben zu befähigen. Wesentlich ist dafür der didaktische Dreischritt aus der Rekonstruktion, der Dekonstruktion und der Konstruktion gesellschaftlicher Ordnungen und ihrer Ideen. Die sozioökonomische Bildung bezieht sich dabei auf die Wirtschaftsordnung.
Moritz Peter Haarmann
Sozioökonomische Bildung statt Oslo-Agenda
Ein Aufschlag für die Geschichtsdidaktik am Beispiel der „Sozialen Marktwirtschaft“
Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird ein Modell für wirtschaftshistorisches Lernen entworfen. Zunächst erfolgt jedoch ein Überblick über bestehende Konzepte zur Ökonomie in der Geschichtsdidaktik, die durch das normative Konzept der „Entrepreneurship Education“ der EU-Kommission geprägt sind. Anhand der theoretischen Grundlagen zeigt der Aufsatz, dass die Oslo-Agenda nicht für die Bildung geeignet ist. Anknüpfend an Rüsens historisches Lernen wird das Kreis-Modell des wirtschaftshistorischen Lernens am Beispiel der sozialen Marktwirtschaft entwickelt. Es beginnt mit einer Wahlveranstaltung im Jahr 2017, in der die Parteien zur „Sozialen Marktwirtschaft“ Stellung beziehen. Mit Hilfe von historischen Texten zur „Sozialen Marktwirtschaft“ sowie ökonomischen Basistheorien können die Schülerinnen und Schüler die diffusen Aussagen der Parteien dekonstruieren, ihren Inhalt besser einordnen und eine eigene Sinnbildung über Zeiterfahrung formulieren.
Kai Krüger
Sozioökonomische Bildung als komplementärer Ansatz zur historischpolitischen Bildung in der Schule?
Zusammenfassung
Im Beitrag wird das Verhältnis von historisch-politischem und sozioökonomischem Lernen in der Schule beleuchtet und der Frage nachgegangen, ob es sinnvoll ist, zwei in dieser Form zusammengeschnittene Unterrichtsfächer einzurichten.
Hierzu werden sowohl das Verhältnis von historischem und politischem Lernen einerseits als auch das Verhältnis von politischem und ökonomischem Lernen andererseits erläutert. Darüber hinaus wird der Zusammenschnitt von Unterrichtsfächern nach Realitätsbereichen (Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Geschichte) thematisiert und eine Typologie zur Klassifikation von Unterrichtsfächern und ihrem Verhältnis untereinander vorgeschlagen.
Abschließend wird dafür plädiert, politisches und ökonomisches (verstanden als sozioökonomisches) Lernen in einem Unterrichtsfach zu bündeln sowie ein davon getrenntes Unterrichtsfach Geschichte einzurichten.
Nico Wangler
Global und historisch Vergleichende Kapitalismusforschung und ihre Relevanz für sozioökonomische Bildung
Zusammenfassung
Der Beitrag gibt Einblicke in das Forschungsprogramm der Vergleichenden Kapitalismusforschung, das in der Politischen Ökonomie mittlerweile geradezu kanonischen Status erlangt hat, und zeigt dessen Relevanz für sozioökonomische Bildung auf. Grundlegend wird argumentiert, dass eine solche interdisziplinäre, sozialwissenschaftliche Perspektive auf den Kapitalismus als Gesellschaftsform dessen Historizität und Sozialität in besonders geeigneter Weise zu erfassen vermag. Zunächst wird das Forschungsprogramm des Vergleichs kapitalistischer Gesellschaften vorgestellt, Bezüge zu ideengeschichtlichen Vorgängern hergestellt, konzeptionelle Weiterentwicklungen dargestellt und aktuelle Forschungsfragen diskutiert. Anhand des Beispiels der Eurokrise wird aufgezeigt, wie eine die strukturellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede unterschiedlicher Kapitalismustypen in den Blick nehmende Perspektive einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis tiefgreifender gesellschaftlicher (Krisen-)Phänomene leisten kann. Zuletzt werden Bezüge zu sozioökonomischer Bildung hergestellt.
Michael Schedelik
Lebensweltsituationsorientierte Konstruktion von Lernaufgaben in der sozioökonomischen Bildung
Zusammenfassung
Lernaufgaben sind seit jeher Bestandteil von Lernsituationen. Sie sind Anker oder Scharnierstellen bzw. das Medium, an dem entlang eine Frage bzw. ein Inhalt bearbeitet werden kann. In diesem Zusammenhang ist von Interesse, wie Lernaufgaben zu konzipieren sind, die eine Auseinandersetzung mit Lebensweltsituationen ermöglichen. Zu erörtern sind Kriterien, mit deren Hilfe bedeutsame Ziele/Situationen/Inhalte ermittelt, ausgewählt und begründet werden können, um lebensweltsituationsorientierte Lernaufgaben für Lehr-Lern-Prozesse in der sozioökonomischen Bildung zu konstruieren.
Dazu werden im Rahmen dieses Beitrags Heuristiken vorgestellt, mit deren Hilfe das interdependente Verhältnis der subjektiven und intersubjektiven Perspektiven auf Lebensweltsituationen erfasst werden können, um das Anforderungspotenzial (Indikatoren) an lebensweltsituationsorientierte Lernaufgaben zu erschließen. Kurz: Es werden fachdidaktische Zugänge erörtert, um dauerhaft wirksame Lernaufgaben mit Blick auf „die“ Lebensweltsituationen als Ausgangspunkt von Lehr-Lern-Prozessen konstruieren zu können.
Tonio Oeftering, Julia Oppermann, Andreas Fischer, Harald Hantke
Die Stärkung integrativer Schulfächer durch konzeptuelles Fachwissen
Zusammenfassung
Ausgangspunkt des Beitrags ist die Feststellung, dass schulischer Unterricht die Ergebnisse einer immer differenzierteren akademischen Wissenschaft mit den Anforderungen einer immer komplexeren Lebenswelt so in Einklang bringen muss, dass es den jungen Menschen ermöglicht wird, ein Leben zu führen, das sie für lebenswert erachten. Zentral ist dabei die Frage nach der Fachlichkeit im Kontext der Integration von Schulfächern und aus der historischen Perspektive der Bildungsszenarien. Am Beispiel des österreichischen Geographie-und-Wirtschaftskunde-Unterrichts wird gezeigt, dass die Forderung nach mehr Fachlichkeit in keinem Gegensatz zu einem integrierten Fach steht, sondern sich die fachlichen Perspektiven in Form von Basiskonzepten gegenseitig bereichern können, indem sie die blinden Flecken des jeweils anderen Faches beleuchten.
Anke Uhlenwinkel
Metadata
Title
Historizität und Sozialität in der sozioökonomischen Bildung
Editors
Prof. Dr. Christian Fridrich
Prof. Dr. Reinhold Hedtke
Prof. Dr. Georg Tafner
Copyright Year
2019
Electronic ISBN
978-3-658-22801-9
Print ISBN
978-3-658-22800-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-22801-9

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