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25-07-2023 | Hochwasser | Schwerpunkt | Article

Schwimmend und digital Daten von Gewässern ermitteln

Author: Frank Urbansky

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Daten zu drohenden Hochwasserereignissen, aber auch Wasserqualitäten, lassen sich auch schwimmend ermitteln. Ein Startup aus Darmstadt hat ein dafür geeignetes Boot entwickelt.

Die schwimmende Messstation WAMO bei einem Einsatz. Sie kann Daten exakt ermitteln und übermitteln – und das nicht nur für den Hochwasserschutz.


Der Klimawandel verursacht weltweit extreme Wetterereignisse. Seit 1970 hat die Zahl wetter- und klimabedingter Naturkatastrophen zugenommen, wobei Überschwemmungen immer noch die häufigste Naturkatastrophe darstellen und mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit betreffen. "Extremwetterereignisse (scheinen) aufgrund der menschengemachten globalen Erwärmung global zunehmend häufiger aufzutreten", bestätigt das Springer-Gabler-Autor Karim Fathi in seinem Buchkapitel Gesellschaftliche Multiresilienz im Kontext von Krisenbündeln und Bündelkrisen in der DACH-Region auf Seite 46.

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2022 | OriginalPaper | Chapter

Gesellschaftliche Multiresilienz im Kontext von Krisenbündeln und Bündelkrisen in der DACH-Region

Ob Coronapandemie, Extremwetterereignisse, Cyberbedrohungen, Burnout – im 21. Jahrhundert sehen sich Gesellschaften mehr denn je der Herausforderung gegenüber, mit vieldimensionalen Problemen („Bündelkrisen“) und vernetzten Problemen …

Das Start-up e.Ray Europa aus Darmstadt hat eine schwimmende Messstation entwickelt, die eine flächendeckende Digitalisierung von Seen, Flüssen und Überschwemmungsgebieten ermöglicht. WAMO steht dabei für „Water Monitor“ und ist eine satellitengestützte und solarbetriebene Wassermanagement-Plattform, die den Wasserstand und die Position des Geräts zentimetergenau misst. Die gesammelten Daten werden unabhängig vom Stromversorgungsnetz in Echtzeit per Satellit an Kunden wie Feuerwehr, THW oder Behörden übermittelt.

Daten präzise messen und übermitteln

Das System von e.Ray ist mobil und freischwimmend, so dass es selbst bei extrem hohen Wasserständen präzise messen kann. Eine Pegelobergrenze gibt es nicht und die Daten können auch dann übermittelt werden, wenn Internet und Mobilfunk im Ernstfall ausfallen. Die Plattform kann flexibel und unabhängig von der vorhandenen Infrastruktur in die verfügbaren Kanäle eingespeist werden und ergänzt die Daten des Deutschen Wetterdienstes und der Hochwasservorhersagezentralen.

Die Idee für das WAMO-System wurde nach der tragischen Unwetterkatastrophe im Ahrtal 2021 geboren, bei der ein veraltetes Schutz-, Mess- und Warnsystem versagt hatte. e.Ray hatte zunächst mobile Wasserturbinen gebaut, bevor es das WAMO-System entwickelte und dabei auf Photovoltaik und Satellitennavigationstechnologie setzte.

Boot kann abonniert werden

Das Start-up betreibt das WAMO-System auf Abonnementbasis und kümmert sich um die Wartung. Der Betriebspreis für die Plattform liegt bei 20 Prozent von dem eines klassischen Pegelhäuschens und das Unternehmen plant, das System mit zusätzlichen Features auszustatten, um die Gewässerqualität zu messen oder beispielsweise Blaualgen zu bekämpfen.

Solche Messsysteme werden nicht nur für den Hochwasserschutz und die Katastrophenvorsorge von entscheidender Bedeutung sein.

"Denn erwartbare Klimaveränderungen und Häufungen von Extremwetterereignissen könnten Gesellschaften und politische Systeme massiv destabilisieren", benennt Springer-VS-Autorin Annette Elisabeth Töller in ihrem Buchkapitel Scheitert die Demokratie an der Klimapolitik? auf Seite 486 eine zentrale Gefahr, die aus solchen gehäuft auftretenden Unglücken resultieren kann.

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