2008 | OriginalPaper | Chapter
Homo agens als HandlungsmO’Dell eines methodologisch-individualistisch fundierten Competence-based View — einige Basisüberlegungen zu den Konsequenzen (Abstract)
Authors : Prof. Dr. Michael Hülsmann, Dipl.-Kfm. Markus Müller-Martini
Published in: Strategisches Kompetenz-Management in der Betriebswirtschaftslehre
Publisher: Gabler
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Die kompetenzorientierte Forschung besteht aus unterschiedlichen Forschungsströmungen mit teilweise divergierenden Basisannahmen hinsichtlich der disziplinären Fundierung (streng ökonomisch vs. interdisziplinär), der Marktbalance (Gleichgewicht vs. Ungleichgewicht) sowie der methodologischen Analyseebene (methodologischer Individualismus vs. Kollektivismus).
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Diese unterschiedlichen Annahmen scheinen aus wissenschaftstheoretischer Sicht nicht vollständig miteinander kompatibel zu sein.
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Freiling/Gersch/Goeke (2006) argumentieren, dass nur eine zeitraumbezogene Perspektive das auf der Dynamik und dem Ungleichgewicht von Märkten basierende Erklärungspotenzial des CBV gerecht wird. Au?erdem ordnen Sie die methodologische Grundposition des CBV dem methodologischen Individualismus zu, da sämtliche Handlungen sozialer Kollektive auf Individuen in diesen Kollektiven zurückzuführen sei. Vor diesem Hintergrund sehen sie eine paradigmatische Kompatibilität zwischen dem CBV und der Marktprozesstheorie, weshalb sie als HandlungsmO’Dell zur Fundierung von kollektiven bzw. organisationalen Kompetenzen den aus der Marktprozesstheorie stammenden „Homo agens“ verwenden. Des weiteren plädieren sie zur Minimierung von Eklektizismus- und Inkommensurabilitätsvorwürfen, die insb. bei interdisziplinären Forschungsansätzen auftreten können, für eine streng ökonomische Fundierung des CBV. Sie schlagen vor, diese Annahmen — methodologischer Individualismus, Marktprozesstheorie/Homo agens und streng ökonomische Fundierung — als Basisannahmen für künftige kompetenzorientierte Forschungsbeiträge zu verwenden, um ein weiteres Auseinanderdriften dieses Forschungszweiges zu verhindern.