Zusammenfassung
Bereits seit der Gründung des Interfaith Center on Corporate Responsibility (ICCR) im Jahr 1971 betreiben dessen Mitglieder Engagement mit dem Bergbausektor. Dieses konzentrierte sich im Allgemeinen auf die Strategien und Praktiken der Unternehmen und deren Auswirkungen auf die Beschäftigten und die lokalen Gemeinden, wie auch auf die indirekten Auswirkungen, die Menschen aufgrund des Vorgehens der Unternehmen mit Blick auf Umweltbelange erlitten.
Diese Kampagnen wurden von Aktiven im Sinne sozialer Gerechtigkeit aus den verschiedenen kirchlichen Institutionen initiiert. Sie versuchten, ihren Einfluss zu nutzen, den sie als Aktionäre und Teil einer breiteren Kampagne bei den Bergbau-Unternehmen geltend machen konnten. Die Umweltfragen, die hierdurch in den Vordergrund rückten, deckten sich mit vielem, was mit der Einführung und Feier des Earth Day 1970 diskutiert wurde.
Zusätzlich zu den Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit der lokalen Bevölkerung standen auch Fragen zu Land- und Schürfrechten sowie zum Thema Urbarmachung von Land auf der Agenda. Aufgrund der zerstörerischen Wirkungen des Bergbaus auf Erhebungen und Bergkuppen und auch wegen des Vorgehens, überschüssigen Schutt in Tälern und Bächen abzulagern, ist der Tagebau Ursache dafür, dass sich die Zahl der betroffenen Staaten und Regionen erhöhte. Im Laufe der 1980er-Jahre weitete sich die geografische Reichweite der Kampagnen aus, um internationale Aktivitäten von Unternehmen zu adressieren und die Probleme und besonderen Herausforderungen in den Blick zu nehmen, denen sich Indigene und eingeborene Völker gegenübersahen.
Eine neue Phase des Engagement mit dem Bergbau-Sektor begann 2013, als eine Reihe von Gesprächen mit verschiedenen Interessengruppen von internationalen religiösen Führungspersonen einberufen wurde. Diese Tage der Reflexion – wie sie genannt wurden – sollten einen tieferen Einblick in die Geschichte und die Rolle des Bergbaus über die Jahrhunderte hinweg gewähren und der Frage nachgehen, wie dieser zur Vision einer nachhaltigen Entwicklung passt. Ziel dieser Tagungen war es, das zerstörerische Erbe der Industrie anzuerkennen und Wege zu ergründen, wie diese ihren Ruf und ihre Beziehungen zu lokalen und indigenen Gemeinschaften verbessern könnte.
Das letzte Kapitel zu diesem Engagement muss noch geschrieben werden, denn die Umsetzung der Aktivitäten, die sich aus den Gesprächen ergeben haben, benötigen Zeit. Der Durst nach Rohstoffen auf globaler Ebene nimmt weiter zu, und es bleibt abzuwarten, ob er in einer Weise gestillt werden kann, die den Schaden für den Planeten mindert und das Leben der lokalen Gemeinschaften schützt und verbessert.