Deutsche Büroimmobilien sind gefragt.
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Der Transaktionsumsatz mit Büroimmobilien lag im ersten Quartal 2017 mit 4,6 Milliarden Euro um 22 Prozent höher als im Startquartal 2016. Und mit einem Anteil von 38 Prozent am gesamten Gewerbetransaktionsvolumen liegen Büroimmobilien deutlich vor Handelsobjekten, deren Anteil bei 23 Prozent liegt, sowie Logistik- und Industrieimmobilien, die 16 Prozent aufweisen. Dies sind Ergebnisse des Immobilien-und Dienstleistungsunternehmens Savills.
Die Analysten haben dabei eine recht risikoarme Anlagestrategie der Investoren ausgemacht. Dies belege die hohe Zahl an Einzeltransaktionen – dieser Anteil am Volumen beträgt 86 Prozent und liegt damit über dem mit 76 Prozent angegebenen Fünf-Jahres-Mittel.
Stärkste Dynamik in Düsseldorf
Die stärkste Dynamik wurde mit 377 Millionen Euro am Düsseldorfer Büroimmobilienmarkt verzeichnet. Dies entspricht einem Anstieg von 83 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Um 71 Prozent stieg das Volumen in Berlin, auf 723 Millionen Euro. Der höchste Umsatz mit 851 Millionen Euro in München gemessen. Deutlich verlor hingegen Hamburg: In der Hansestadt sank das Transaktionsvolumen um 55 Prozent auf 277 Millionen Euro.
Auf was es beim Transaktionsmanagement ankommt und dass es dabei oftmals um divergierende bis konträre Interessenlagen geht, beschreiben Dr.-Ing. Norbert Preuß und Dr.-Ing. Lars Bernhard Schöne im Kapitel "Transaktionsmanagement" des Springer-Fachbuchs "Real Estate und Facility Management".
Frankfurt wird vom Brexit profitieren
Die beschriebenen Steigerungen erklärt Savills unter anderem damit, dass sich viele Bestandshalter in dieser späten Phase des Zyklus von ihren Objekten trennen würden - große institutionelle Investoren würden ihre Portfoliobereinigung vorantreiben und geschlossene Fonds und Private-Equity-Investoren ihre Buchwertgewinne realisieren wollen. Daher werde es im Jahr 2017 auch noch nicht zu einem Ende des Booms kommen. Die Konsequenz seien hingegen weiter sinkende Renditen. So sind die Spitzenrenditen in den Top-7-Märkte seit Jahresende 2016 im Durchschnitt um sieben Basispunkte gefallen.
Anders könnte die Entwicklung jedoch in Frankfurt am Main verlaufen. Kreditinstitute seien in der Mainmetropole aufgrund des Brexits bereits auf der Suche nach Alternativstandorten zu London. Die Die Researcher sprechen von einer möglichen und deutlichen Preisrallye.
Doch auch insgesamt prognostizieren sie Deutschland aufgrund des Investoreninteresses Miet- und Wertsteigerungspotenziale. Wegen seiner politischen Stabilität und wirtschaftlichen Stärke werde das Land wohl einer der gefragtesten Investitionsstandorte für risikoaverse Anleger bleiben. Das anvisierte Bürotransaktionsvolumen für 2017 sehen sie bei 25 Milliarden Euro.