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16-03-2016 | Immobilienmanagement | Interview | Article

„Bei der Digitalisierung handelt es sich um ein Faktum“

Author: Christoph Berger

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Interviewee:
Kai Zimprich

Head of Digital Services Germany bei JLL

Die Digitalisierung bietet den Immobilienunternehmen viele neue Möglichkeiten. Für eine erfolgreiche Nutzung und Implementierung braucht es jedoch bestimmte Voraussetzungen.

Springer Professional: Welche Möglichkeiten bietet die Digitalisierung Immobilienunternehmen?

Kai Zimprich: Grundsätzlich bietet die Digitalisierung Immobilienunternehmen die Möglichkeit, ihre Effizienz zu steigern, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und gezielter auf Kundenbedürfnisse einzugehen – sich also zu modernisieren und zu optimieren. Im Detail kann das zum Beispiel der Aufbau eines neuen Vertriebswegs über ein eigenes Immobilienportal sein. Oder man nutzt die Möglichkeiten von 3-D und Virtual Reality. Da es bei Immobilien auch um ein emotionales Gut geht, bieten diese Technologien die Chance, die Kunden mitzunehmen und Emotionen zu schaffen. Denken Sie an virtuelle Besichtigungstouren. So entstehen neue Formen der Kundenbindung. Dies hilft insbesondere bei der Internationalisierung der Nachfrage. Besichtigungen aus dem Ausland sind möglich, ohne selbst vor Ort erscheinen zu müssen. Durch die Möglichkeiten der digitalen Interaktion – basierend auf neuen Informations- und Kommunikationstechniken – lassen sich Entscheidungen beschleunigen. Und mithilfe von Drohnen lässt sich außerdem noch das Umfeld und die Lage des eigentlichen Immobilienobjekts darstellen.
Was das Internet der Dinge betrifft, steht die Immobilienbranche noch am Beginn des Weges. Aber auch die vernetzte Sensorik wird ganz neue Erkenntnisse liefern können, mit denen sich neben Effizienzsteigerungen auch völlig neue Daten und Wissen generieren lassen. Beispiele dafür sind die optimalere Gestaltung von Flächen und Arbeitsplätzen oder das Energiemanagement. Im Bereich der Büro- oder Logistikimmobilien liegen hierbei enorme Potenziale.

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Vieles ist also denkbar und umsetzbar. Was sollte eine digitale Strategie für Immobilienunternehmen daher beinhalten?

Dazu gilt erst einmal Grundsätzliches: Bei der Digitalisierung handelt es sich nicht um einen Trend, sondern um ein Faktum des täglichen und wirtschaftlichen Lebens, das es zu berücksichtigen gilt. Somit wird die Digitalisierung zu einem elementaren und verbindenden Element. Und derjenige, der Innovatives liefert und zum Wandel bereit ist, wird von den Entwicklungen profitieren. Ich bin davon überzeugt, dass das Thema in die DNA eines Unternehmens gehört. Die digitale Strategie sollte daher auf Prozesse, Standardisierungen und Automatisierungen ausgerichtet sein. Zweitens geht es um Datenmanagement und -governance. Die Daten müssen in den Prozessen abgebildet sein, aber auch kontrolliert werden. Der dritte Bereich ist die Zuordnung von Aufgaben und Zuständigkeiten. Jobprofile müssen zum Teil neu definiert werden und es sollte beispielsweise klar zugeordnet werden, was die Aufgaben des Geschäftsbereichs Marketing und was die der IT sind. Das ist Change-Management und beinhaltet auch Trainings. Wichtig ist die Kommunikation des Wertesystems: Die Mitarbeiter müssen bei dem Wandel mitgenommen werden, sie sind das wichtigste Kapital der Unternehmen.

Welche Rollen spielen überhaupt die Daten bei der digitalen Transformation?

Sowohl analoge als auch digitale Daten beziehungsweise Daten aus unterschiedlichsten Quellen spielen eine zentrale Rolle – insofern sie intelligent miteinander verknüpft sind und so von unstrukturierten Daten über Big Data zu Smart Data werden. Daten sind die neue Währung. Allerdings sind entsprechende Prozesse eine Voraussetzung für ihre Nutzung. Klar ist aber auch, dass ein entsprechender Schutz der Daten zu dem Themenkomplex gehört.

Digitalisierung hört sich sehr IT-lastig an. Müssen Immobilienunternehmen diese Kompetenz erst einmal selbst aufbauen?

Digitalisierung ist keine Kernaufgabe der IT-Abteilung. Es ist die Aufgabe der Unternehmensführung zu entscheiden, warum und was geändert werden muss, um den digitalen Wandel einzuführen. Die IT ist dann für das Wie der Umsetzung zuständig, sie ist der „digitale“ Enabler.

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