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10-05-2017 | Immobilienwirtschaft | Schwerpunkt | Article

Immobilienwirtschaft bei Innovationen abwartend

Author: Christoph Berger

2:30 min reading time

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Der Druck bei den Unternehmen der Immobilienunternehmen steigt, Innovationen umzusetzen. Dennoch reagieren sie bisher verhalten. Die Branche scheint sich noch in ihrer Komfortzone zu befinden, resümiert eine Expertin.

Die Umsetzung wegweisender digitaler Neuerungen ist verhalten, Proptechs fassen nur in kleinen Schritten auf dem deutschen Markt Fuß und die Haltung gegenüber dem Thema Regulierung hat sich verändert. Dies sind Ergebnisse der Studie "Innovationsbarometer der Immobilienwirtschaft 2017", die das Real Estate Management Institute (REMI) der EBS Universität mit Unterstützung der Real I.S. AG durchgeführt hat.

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Digitalisierung der Immobilienwirtschaft: Stand und Perspektiven

Am Thema Digitalisierung scheiden sich die Geister. Die einen beschwören umstandslos den „Megatrend“, die anderen weisen nicht zu Unrecht darauf hin, dass die Digitalisierung der Bau- und Immobilienbranche seit mindestens 15 Jahren anhält und damit g


Den Wandel verschlafen und die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens gefährden will demnach niemand, sodass sich die Branche mit den zukunftsrelevanten Thematiken befasst. Einerseits. Doch andererseits: "Daher ist es umso wichtiger, rechtzeitig die reaktive Haltung abzulegen und den Wandel aktiv mitzugestalten", sagt Dipl.-Ing. Susanne Hügel, die am Real Estate Management Institute (REMI) der EBS Universität zum Thema Innovation in der Immobilienwirtschaft forscht.

Veränderungsdruck in der Beratung am größten

Und auch Axel von Goldbeck fragt im Kapitel "Digitalisierung der Immobilienwirtschaft: Stand und Perspektiven" des Springer-Fachbuchs "IT-Management Real Estate": Warum sollte nicht auch ein Unternehmen noch etwas smarter werden können? Innovationen können neu und spannend sein. Und innovative Unternehmen wie Volkswirtschaften stehen im Wettbewerb besser da. Wer das will, kommt an der Digitalisierung nicht vorbei."

Gerade im Bereich Beratung sei der Veränderungsdruck laut der Studie im Vergleich zum vergangenen Jahr am stärksten gewachsen. Dies liege an den Anpassungen und Mehrleistungen, die sich aus den Veränderungen des gesetzlichen Umfelds in den anderen Bereichen ergeben hätten und nun von den Kunden eingefordert würden, heißt es in der Studie. Doch technologische Lösungen kämen bisher meist nur in der Unterstützung von Kommunikation und Prozessen zum Einsatz, ohne die Geschäftsmodelle wegweisend zu beeinflussen und zu evolutionieren oder gar zu revolutionieren.

Bisherigen Instrumente und Prozesse reichen aus

Nicht anders sieht die Situation im Immobilienmanagement aus. Technische Lösungen seien hierbei in vielen Fällen für Player mit institutionellen Kunden noch nicht als ausreichend vollumfänglich bewertet worden – das gelte auch für die Entwicklungen aus der Proptech-Szene.

Im Bereich Finanzierung und Investment hat der Transformationsdruck sogar nachgelassen. Erstaunlicherweise, wie die Studienautoren finden. So würden viele der befragten Experten glauben, für den Investmentbereich noch mit den bisherigen Instrumenten und Prozessen auszukommen.

Mehr Zeit für Veränderungen

Jochen Schenk, Vorstand der Real I.S. AG, sagt, dass man beim Einsatz neuer Technologien in erster Linie auf die Digitalisierung und Verbesserung interner Prozesse setze. Die Wettbewerbsfähigkeit solle damit vor allem über Kostensenkungen gesteigert werden. Zudem seien als Nebeneffekt der Regulierung durch Basel III Marktteilnehmer ausgeschieden. Dies habe den Konkurrenzdruck verringert. Und durch weitere zu erwartende regulatorische Eingriffe werde der Veränderungsdruck aktuell nicht so stark wahrgenommen.

Susanne Hügel kommt vor dem Hintergrund der Ergebnisse zu dem Schluss: "Die Immobilienwirtschaft scheint sich noch weiter in ihrer Komfortzone zu befinden und für wegweisende Veränderungen mehr Zeit zu brauchen."

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