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29-05-2017 | Industrie 4.0 | Schwerpunkt | Article

Künstliche Intelligenz reduziert Kosten

Author: Sven Eisenkrämer

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Künstliche Intelligenz kann ein wahrer Produktionsturbo sein. Vor allem Kosteneffekte machen den Einsatz von KI für Unternehmen in verschiedenen Bereichen interessant. Bei der Einführung ist aber einiges zu beachten. 

Beinahe jedes zweite Unternehmen setzt bereits heute Technologien mit Künstlicher Intelligenz ein. IT und Produktion beziehungsweise Operations sind momentan die Unternehmensbereiche, in denen KI am häufigsten mitarbeitet. In beiden Bereichen hat die Künstliche Intelligenz einen positiven Einfluss – vor allem auf die Kosten. Für die Zukunft sehen Unternehmensvertreter die größten Einsatzmöglichkeiten jedoch eher im Kundenservice. Dort liegen die größten Potenziale für die Unternehmensentwicklung. 

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Industrie 4.0 – Vorgehensmodell für die Einführung

Unternehmen möchten die Chancen und Potentiale von Industrie 4.0 nutzen, um ihre Produktion effektiv und effizient zu gestalten und im globalen Wettbewerb erfolgreich zu sein.


Das sind Ergebnisse aus einer Studie von Sopra Steria Consulting. In der Potenzialanalyse Künstliche Intelligenz haben die Unternehmensberater 203 Geschäftsführer, Vorstände und Führungskräfte aus Unternehmen mit mindestens 500 Mitarbeitern aus den verschiedenen Branchen befragt. Untersucht wurde, wo und wie Künstliche Intelligenz in Unternehmen eingesetzt wird, auf welche Bereiche sie Einfluss hat und wie sie sich über die gesamte Wertschöpfungskette auswirkt. 

Den insgesamt größten Einfluss hat KI derzeit auf die Beschaffung, hat die Studie ergeben. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen, die selbstlernende Systemsoftware in diesem Bereich einsetzen, berichten in erster Linie von Verbesserungen in den Steuerungsmöglichkeiten sowie in der Qualität der Fachprozesse. 


Doch obwohl die Veränderungen in Prozessen und Abläufen – vor allem in Form von Kosteneffekten – in nahezu allen Unternehmensbereichen wahrgenommen werden, scheint der Einfluss der KI auf die Strategie der Unternehmen noch gering zu sein. Erst für die kommenden Jahre prognostizieren mehr als 70 Prozent der Entscheider einen großen bis sehr großen Einfluss auf die Unternehmensstrategie. 

Laut Sopra Steria bremsen aktuell vor allem noch unausgereifte Technologie und ein fehlendes Verständnis für die Möglichkeiten den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. 13 Prozent der Unternehmen gehören der Umfrage nach zu den KI-Verweigerern und setzen solche Technologien in keinem Unternehmensbereich ein und haben dies auch nicht geplant. 

Die Entwicklung intelligenter Fabriken wird in erster Linie die Effektivität der Industrie stärken." Springer-Autor Klaus Mainzer in "Infrastrukturen werden intelligent" im Buch "Künstliche Intelligenz – Wann übernehmen die Maschinen?" (2016, Seite 177 f.).

Klaus Mainzer, Professor im Ruhestand, Gründungsdirektor des Munich Center for Technology in Society und ebenso Springer-Autor nennt in seinem Buch "Künstliche Intelligenz - Wann übernehmen die Maschinen" (2016) unter anderem das Beispiel des Einsatzes der KI in der Industrie 4.0: "Mit Industrie 4.0 wird eine neue kundenorientierte Produktion möglich: On Demand Production oder Tailored ('maßgeschneiderte') Production. Früher konnten sich nur wenige Reiche maßgeschneiderte Anzüge, individuell für den eigenen Bedarf, leisten. In Industrie 4.0 wird on‐demand produziert, nach dem individuellen und personalisierten Kundendesign. Der individuelle und personalisierte Produktionsprozess kann sich selber organisieren." Auch in den Energiesystemen beobachte man den Trend zu dezentraler und individueller Versorgung. "Auf der ganzen Linie erleben wir also eine Abkehr von der Massen‐ und Standardproduktion à la Henry Ford – von der Industrie über die Ernährung bis zur personalisierten Medizin."

Derzeit spreche man von einem Markt von rund 14 Milliarden weltweit vernetzter Geräte, davon ein Drittel in den USA. 2020 wird sich die Anzahl vernetzter Geräte verdoppelt haben, sagt Mainzer. "Ein Grund ist die sich exponentiell entwickelnde Sensortechnologie und Rechenkapazität."

Ohne Strategie ist KI-Einsatz für Unternehmen gefährlich

Bei allem Elan, den viele Unternehmen an den Tag legen, besteht aber auch eine große Gefahr, wenn KI in einzelnen Unternehmensbereichen eingesetzt wird, aber keine durchgehende Unternehmensstrategie zu Industrie 4.0 vorliegt, meint Springer-Autorin Sandra Lucia Merz. "Ohne eine grundlegende Analyse der Unternehmensstrategie besteht die Gefahr, dass das eigentliche Wertschöpfungspotenzial von Industrie 4.0 verpufft", schreibt Merz im Kapitel "Industrie 4.0 – Vorgehensmodell für die Einführung" im Buch "Einführung und Umsetzung von Industrie 4.0" (2016).  

Natürlich können und sollen Unternehmen auch darüber nachdenken, mit welchen Software-Produkten sie zum Beispiel ihre Schnittstellen im Produkt-Engineering oder in der Produktion optimieren können. Ohne eine ganzheitlich strategische Analyse und Zieldefinition bleiben solche Aktionen letztlich aber rein punktuell wirkende Einzelmaßnahmen. Die Kraft von Industrie 4.0 hingegen liegt in der ganzheitlichen Durchführung verschiedener, gemeinsam wirkender Maßnahmen, die auf ein ganz konkretes Ziel ausgerichtet sind." 
Sandra Lucia Merz in "Einführung und Umsetzung von Industrie 4.0 (2016, Seite 87).

Fazit: KI ist heute schon in vielen Unternehmen im Einsatz und kann erheblich kostenreduzierend wirken. Doch die Einführung gelingt nicht nebenbei. Firmen müssen grundlegende, durchdachte Strategien entwickeln, mit denen eine digitale Transformation Erfolg verspricht. 

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