Normen und Standards sichern die Interoperabilität von Anwendungen und sind Basis der Produktentwicklung, betont Springer-Autor Walter Huber in "Industrie 4.0 in der Automobilproduktion". Auch seien Standards und Normen für die schnelle Entwicklung einer Industrie äußerst wichtig, weil sie mit einheitlichen Begrifflichkeiten die Kommunikation der Beteiligten über Unternehmensgrenzen hinweg erleichterten. "Die Entwicklung von anerkannten Standards wird eine der zentralen Herausforderungen für das Gelingen von Industrie 4.0 sein", so Hubers Fazit (Seite 95).
In diesem Zusammenhang setzt die Verleihung des DIN-Innovationspreises 2017 auf der Hannover-Messe an Thomas Usländer vom Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) in Karlsruhe ein Ausrufezeichen. Usländer hat in einem vom BMWi geförderten Projekt gemeinsam mit Wirtschafts- und Wissenschaftsvertretern ein Referenzmodell für Industrie-4.0-Servicearchitekturen erarbeitet.
DIN SPEC 16593 spezifiziert interaktionsbasierte Architektur
In der Industrie 4.0 sei zwar der Begriff "serviceorientierte Architektur (SOA)" inzwischen in aller Munde, heißt es in einer Mitteilung des DIN. Doch obwohl SOA seit Jahren eine akzeptierte und bewährte Technologie sei, habe bis dato keine Klarheit bestanden, was unter dem Begriff und unter dem technischen Konzept "Service" (Dienst) genau zu verstehen sei. Abhilfe schaffe nun die DIN SPEC 16593: Sie spezifiziert eine sogenannte interaktionsbasierte Architektur (IBA) als Grundgerüst für die Definition von Diensten und Protokollen. Das entwickelte Referenzmodell für Industrie 4.0-Servicearchitekturen ist zugleich unumgänglich, um die DIN SPEC 91345 (RAMI 4.0) zu verfeinern.