Zusammenfassung
Viele der heute etablierten Systemanbieter für Branchensysteme der Entsorgungswirtschaft wurden in den 1990er‐Jahren gegründet. In einer Zeit, als zunehmend der PC die Registerkarte abzulösen begann, erkannte auch die Entsorgungswirtschaft den Nutzen dieser Systeme.
Heute, 25 Jahre später, unterscheidet sich der Umfang eingesetzter Branchensysteme von Betrieb zu Betrieb beträchtlich. Eine nicht unerhebliche Anzahl von Betrieben nutzt noch immer als meist verbreitetes Branchensystem bezeichnete Anwendung Microsoft Excel, während andere Betriebe moderne Möglichkeiten der Systemunterstützung bis hin zur Fahrernavigation und automatisierten Tourenplanung nutzen.
Weiterhin, mit wenigen Ausnahmen, sind die Funktionen der Buchhaltung meist über eine Schnittstelle integriert, aber anbieterseitig streng getrennt. Zwar gab es in der Vergangenheit Versuche großer Enterprise‐resource‐planning(ERP)‐Systemanbieter, im Entsorgungsmarkt Fuß zu fassen, doch nutzen nur wenige große Entsorger diese Systeme. Derzeit ist vielmehr eine Rückbesinnung auf klassische Branchensystemanbieter wahrzunehmen.
Im Jahr 2017 sind moderne Branchensysteme der Entsorgungswirtschaft durch eine verstärkte Vernetzung mit mobilen Anwendungen und Online‐Services gekennzeichnet. Der bislang notwendige Erfassungsaufwand in den Betrieben wird auf operativ tätige Mitarbeiter und Kunden verlagert, und das bei gleichzeitiger Zunahme des Komforts und Services für diese Gruppen. Ebenso gewinnen das Stoffstrommanagement und die Controllinganwendungen in der heutigen Zeit zunehmend an Bedeutung.