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24-07-2015 | Ingenieurbau | Schwerpunkt | Article

Erstes Weltkulturerbe für Hamburg

Author: Christoph Berger

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Das Welterbekomitee der UNESCO hat dem Hamburger Antrag auf Aufnahme der „Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus“ in die UNESCO-Welterbeliste zugestimmt. Es handle sich um ein „hervorragendes Beispiel von Gebäuden und Ensembles", begründete das Gremium seine Entscheidung.

Die Gebäude und Ensembles würden einen oder mehrere bedeutsame Abschnitte der Menschheitsgeschichte versinnbildlichen, heißt es in der Begründung des Welterbekomitees der UNESCO weiter, die ihre 39. Sitzung am 5. Juli 2015 in Bonn abgehalten hatte.

So stellt die zwischen 1885 und 1927 in drei Bauabschnitten errichtete Hamburger Speicherstadt bis heute das größte zusammenhängende, einheitlich geprägte Speicherensemble der Welt dar. Der Mix von Technik und Material vermittelt eine funktionsgerechte maritime Industriearchitektur des Historismus europäischer Prägung.

Die Speicherstadt prägt noch immer Hamburgs Stadtbild

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Die Speicherstadt erstreckt sich über 26 Hektar mitten im Hamburger Hafen und besteht aus 17 Gebäudekomplexen im Stil der wilhelminischen Backsteingotik. Ursprünglich wurden dort hinter dicken Mauern Güter wie Kaffee, Tee, Kakao, Gewürze, Tabak und in den letzten Jahrzehnten auch Orientteppiche wohltemperiert gelagert.

In den letzten Jahren sind Büronutzungen durch Werbeagenturen, Theater, Mode-Showrooms oder gastronomischer Angebote hinzugekommen, sodass der Ort auch heute noch das gesamte Stadtbild prägt: Die roten Backsteinbauten in neogotischen Architekturformen, die Straßen, Wasserstraßen und Brücken verleihen der Speicherstadt ihr unvergleichliches Bild.

Chilehaus zählt zu den ersten Hochhäusern Deutschlands

Ähnlich ist die Wirkung des gegenüberliegenden Kontorhausviertel. Hier sind insbesondere die Bauten seiner Kernzone, das Chilehaus, der Meßberghof, der Sprinkenhof und der Mohlenhof zu nennen.

In den 1920er- und 1930er-Jahren erbaut, stellten die Bürohausbauten mit ihren Klinkerfassaden in expressionistischen und sachlichen Architekturformen in der damaligen Zeit einen neuen Architekturstil dar. Das von Fritz Höger entworfene Chilehaus gilt darüber hinaus als eine Ikone des Expressionismus in der Architektur. Zudem gehört es zu den ersten Hochhäusern in Deutschland.

Mehrjähriger Entscheidungsprozess ist nun abgeschlossen

Mit der Entscheidung des Welterbekomitees ist ein langjähriger Entscheidungsprozess abgeschlossen. 1999 war zuerst das Chilehaus auf die Vorschlagsliste Deutschlands zur Aufnahme in die UNESCO-Liste aufgenommen, 2007 die Bewerbung um Speicherstadt und Kontorhausviertel erweitert worden. Im Februar 2014 wurde der Antrag in Paris eingereicht.

Der Bewerbung folgte eine umfangreiche Evaluierung und Begutachtung der Antragsunterlagen und der Bewerberstätte durch ICOMOS International. Nun ist in gut einem Jahr mit der offiziellen Überreichung der UNESCO-Urkunde an die Freie und Hansestadt Hamburg zu rechnen.

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