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08-05-2013 | Ingenieurbau | Schwerpunkt | Article

Fehlerquellen der Tragwerksmodellierung

Author: Annette Galinski

1:30 min reading time

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Bei der Bemessung von komplexen Tragwerken dürfen die in der Regel erforderlichen Vereinfachungen das Tragverhalten nicht verfälschen, sondern lediglich in der Größenordnung von Nebenspannungen beeinflussen. Ungenauigkeiten in der  Modellbildung können an unterschiedlichen Stellen entstehen.

Wichtig ist, dass Ungenauigkeiten in keiner Berechnung nachweisbar sind. Nach jeder Berechnung sind daher die Ergebnisse zunächst mit der eigenen Anschauung sorgfältig zu überprüfen und dann zusätzlich mit dem wirklichen Tragwerk zu verifizieren.

Mögliche Fehlerquellen

  1. Das Tragwerksmodell kann zu ungenau gewählt sein, wenn man z. B. eine Scheiben- oder Plattentragwirkung mit einem Balkenmodell beschreibt. Dies kann eine sehr ungenaue Beschreibung des Spannungs- und Verformungszustandes zur Folge haben, was im Einzelfall zu Rissbildung oder zum Plastifizieren führen kann. Die Übergänge zwischen angrenzenden Bauteilen müssen richtig modelliert werden. Dies ist z. B. bei der Verbindung einer Platte mit einem Unterzug oder einer Stütze zu beachten. Lager sind in der Regel immer elastische Einspannungen. Das hieraus folgende Moment wird bei gelenkiger Lagerung vernachlässigt und bei fester Einspannung überschätzt.

  2. Bei ebenen Tragwerken wird die Torsion nicht berücksichtigt. Zu beachten ist, dass Lasten oder  Anschlüsse, die bezüglich der Tragwerksachse exzentrisch sind, Torsion hervorrufen und im Einzelfall eine Erweiterung des Modells erfordern. Ebenso wird beim Verspringen von Tragwerksachsen Torsion geweckt. Torsion ist für das globale Gleichgewicht wichtig, wenn keine aussteifenden Elemente vorgesehen sind.

  3. Nebenspannungen sind Spannungen, die aus nicht berücksichtigten Zwängungen und Tragwirkungen entstehen, aber in der Regel vernachlässigbar sind. So können Fachwerkstäbe als gelenkig angeschlossen angesetzt werden, da die Biegespannungen im Anschluss vernachlässigbar sind. Bremslasten von Fahrzeugen bewirken nicht nur Normalkräfte in Stäben, sondern durch ihren exzentrischen Lastangriffspunkt bezüglich der Tragwerksachse auch verteilte Momente, die lokal zu Nebenspannungen führen.

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