Zusammenfassung
In dieser Arbeit wird eine neuartige Möglichkeit behandelt, zusätzliche Informationen über die Risikoabschätzung aus geophysikalischen Messungen in die Bewertung eines geplanten Geothermieprojektes eingehen zu lassen. Dazu wird für die üblicherweise eingesetzten Techniken (Gravimetrie, Reflexionsseismik) ein innovatives geomathematisches Verfahren entwickelt, um vorhandene Auswertungsmethoden sinnvoll zu ergänzen. Das Verfahren, das dem Wesen nach ein seismisches Postprocessing darstellt, basiert auf einer Weiterentwicklung moderner Multiskalenverfahren der Konstruktiven Approximation.
In einem Folgeschritt kann das Multiskalenverfahren auch als Inversionsalgorithmus zur Gewinnung der Kontrastfunktion (d. h. Dichte in der Gravimetrie, Refraktionsindex in der seismischen Tomographie) aus Potentialinformation außerhalb des Explorationsareals dienen. Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass die auftretenden Wavelets neben ihrer geophysikalischen Relevanz als (approximative) Lösungen bestimmter partieller Differenzialgleichungen lokale Träger besitzen, sodass die entstehenden linearen Gleichungssysteme dünn besetzt sind und damit effizient und ökonomisch lösbar sind.