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2017 | Book

Innovatives Regionalmanagement im demografischen Wandel

Editors: Ralf Kleinfeld, Joachim Hafkesbrink, Jens Stuhldreier

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

Book Series : Stadtforschung aktuell

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About this book

Der Sammelband thematisiert den demografischen Wandel als Megatrend, der Regionen sehr unterschiedlich und immer wieder neu herausfordert. Wirtschaft und Arbeit sind dabei zentrale Gestaltungsfelder. Das Buch fasst die Ergebnisse eines vom BMBF 2014-2016 geförderten Projektes zusammen, das durch die Zusammenführung von Regional Governance und Transition Management ein innovatives Regionalmanagement entwickelt hat, welches den Akteuren in der Region hilft, den demografischen Wandel zu gestalten.

Table of Contents

Frontmatter
Regionale Kooperationen im demografischen Wandel
Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag skizziert die mit dem demografischen Wandel einhergehenden, tief greifenden Veränderungen und die daraus resultierenden Herausforderungen, vor welche die Akteure aus den verschiedensten Bereichen gestellt werden. Da die Auswirkungen des demografischen Wandels lokal, regional und sektoral sehr unterschiedlich ausfallen und vielfältige gesellschaftliche Bereiche berühren, können sie in den klassischen Akteurs- und Steuerungsstrukturen nur unzureichend bearbeitet werden. Daher finden sich im Bereich der Gestaltung des demografischen Wandels vielfältige Formen von Kooperationen und Netzwerken sowie regionaler Selbststeuerung. Welche Kooperationen und Netzwerke sich in diesem Bereich herausgebildet haben, wie diese in der Praxis gestaltet sind und wie aus ihnen eine dauerhafte Regional Governance entstehen kann, zeigt der Beitrag anhand verschiedener Beispiele von Kooperationen aus Niedersachsen auf, die sich in der Gestaltung des demografischen Wandels in städtischen und ländlichen Regionen engagieren.
Jan Knipperts
Transition Management als Meta-Governance-Rahmenwerk zur Gestaltung von Nachhaltigkeitstransitionen. Analyse von Governance-Kapazitäten durch Transition-Management-Interventionen in Gent und Montreuil
Zusammenfassung
Wir untersuchen den Beitrag eines praxisorientierten Governance-Ansatzes – Transition Management – an der Gestaltung von Nachhaltigkeitstransitionen durch die Bildung und Unterstützung Governance-Kapazitäten. Basierend auf einem theoretischen Rahmenwerk, welches Transformative Kapazität (die Fähigkeit zur Innovationen von Strukturen, Paradigmen, Prozessen) und Orchestrierungs-Kapazität (die Fähigkeit zur Sektor- und Governance-Ebenen übergreifende Koordination von Akteursnetzwerken) umfasst, analysieren wir die Transition Management-Interventionen in Montreuil (Frankreich) und Gent (Belgien). Die Analyse zeigt, dass Transition Management eine geeignete Prozessstruktur bietet um Raum für neue Impulse sowie deren institutionelle Verankerung und netzwerkübergreifende Koordinierung zu schaffen. Herausforderungen ergeben sich insbesondere durch den hohen Zeit- und Energieaufwand, der nach der relativ engen Prozessstruktur erforderlich ist um die Innovationen umzusetzen und zu verankern sowie die gebildeten Netzwerke aufrechtzuerhalten und zu erweitern.
Katharina Hölscher, Julia M. Wittmayer, Steffen Maschmeyer, Niki Frantzeskaki
Regional Transition – eine Managementaufgabe
Zusammenfassung
Ökonomischen, technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen folgend findet in verschiedenen Teilen Europas eine qualitative Veränderung (Transition) der regionalen Gebilde statt. Fünf Beispiele aus Deutschland und ein Beispiel aus den Niederlanden werden herangezogen, um ein vertieftes Verständnis von „Transition Management“ herbeizuführen. Darunter ist das niederländische Beispiel Brainport Eindhoven am meisten fortgeschritten. Seine Triple-Helix-Struktur erlaubt Interaktionen auf allen Schichten der Helix. Die Absicht Brainports, sich zu einer Multi-Helix weiter zu entwickeln, gibt einen überzeugenden Hinweis auf den Erfolg der Triple-Helix. Die Regionalentwicklung in Deutschland ist immer noch auf öffentliche Einrichtungen (Städte und Kreise) fokussiert und schließt nur selten Unternehmen ein und bisher überhaupt nicht Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Nach einer kurzen Beschreibung der ausgewählten Beispiele wird Regional Transition Management in folgenden Kategorien beschrieben: Akteure, Strategie, Werkzeuge, Organisation, Finanzen, Verbindlichkeit, Erfolg. Welche Bestandteile können zur regionalen Entwicklung beitragen? Die Konzepte Triple-Helix und Multi-Helix sind dazu geeignet.
Harald Plamper, Oliver Christopher Will
Regionale Nachhaltigkeitsgovernance im Spannungsfeld von Regimestrukturen und Nischenentwicklungen
ADMIRe A3 und der Wandel zur Nachhaltigkeit in der Region Augsburg
Zusammenfassung
Der folgende Beitrag beschäftigt sich mit den Ergebnissen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojektes ADMIRe A3 (2012–2015) und vergleicht diese mit dem niederländischen Ansatz des Transition Managements. ADMIRe A3 geht davon aus, dass in einer sich wandelnden Wirtschaft und Gesellschaft eine Transformation zur Nachhaltigkeit stattfinden muss, um endliche Ressourcen sowie Wissen effektiver zu nutzen. Zu den weiteren Arbeitsfeldern des Projektes gehörten die Entwicklung von Ansätzen zur Anpassung an den demografischen Wandel und die Sicherstellung von Innovationsfähigkeit mittels eines eigens entwickelten Steuerungsmodells. Zur Erprobung dieses Modells wurde im Wirtschaftsraum Augsburg eine strategische Allianz durch das Verbundprojekt initiiert, welche aus Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, intermediärer Organisationen, Politik und Zivilgesellschaft besteht.
Tobias Engelmann, Sebastian Norck
Instrumente zur Bildung und Gestaltung der Transitionsarena – Impulse aus sozial- und community-psychologischer Perspektive
Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wann und unter welchen Umständen Menschen bereit sind, gemeinsam den demografischen Wandel zu gestalten. Ein solches Vorhaben stellt eine immense Herausforderung für die Praxis dar, welche durch eine dauerhafte und gemeinsame Zusammenarbeit bewältigt werden kann. Um Akteure zu einer solchen Zusammenarbeit zu bewegen und damit Übergangsprozesse zu initiieren und den demografischen Wandel in Regionen zu gestalten, werden effektive Konzepte und Ideen benötigt. Die Autorin betrachtet diese Herausforderungen aus einer sozialpsychologischen Perspektive und verwendet das aus der Community Psychologie stammende Community Readiness Modell – verknüpft mit dem niederländischen Ansatz des Transition Managements –, um Implikationen und Herangehensweisen zur Bewältigung der Auswirkungen des demografischen Wandels zu entwickeln. Der Ansatz des Community Readiness Modells zielt auf die Aktivierung von Mitgliedern von Communitys ab, um diese dazu zu bewegen, ihre eigenen Maßnahmen bezüglich ausgewählter Themenfelder zu entwickeln und durchzuführen.
Wiebke Joormann
Soziales Kapital und regionale Innovationen. Transition-Prozesse für den Übergang auf demografiefeste Regionen. Illustriert am Beispiel der Region NiederRhein
Zusammenfassung
Die „Selbsterschaffung“ des für die Beschreibung von Regional Governance-Strukturen und -Prozessen elementaren Terminus’ „institutioneller Kern“ und die Etablierung bzw. Legitimation eines projektbezogenen Akteurssets ohne einen dezidierten Auftrag im Kontext eines „Schattens der Hierarchie“ sind prägende Agenda der Umsetzung des Projekts TransDemo. Entsprechend gilt es, einen legitimatorischen Sensibilisierungs- und Aktivierungsprozess in der Region zu gestalten. Normative Grundlage und inhärentes Ziel dieser Prozesse sind dabei die „sozialen Innovationen“. Für die Steuerung von Regionen im demografischen Wandel stellt sich die Herausforderung, bestimmte Elemente und vor allem deren Beziehungen im „regionalen Innovationssystem“ derart zu moderieren, dass dasselbe dauerhaft den demografischen Wandel als Innovationstreiber wahrnimmt und gestaltet. Der Aufsatz führt entsprechend über die Diskussion der Konstrukte soziales Kapital, soziale Innovation und Regional Governance, einen Rückblick auf die regionalisierte Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik in Nordrhein-Westfalen und einer Betrachtung gegenwärtiger regionaler Herausforderungen und Instrumente regionalisierter Arbeitsmarktpolitik in Nordrhein-Westfalen zu einer zusammenfassenden Betrachtung der Ergebnisse des Projekts TransDemo.
Gabriel Spitzner, Jens Stuhldreier
Erfolgsbedingungen regionaler Innovationssysteme im demografischen Wandel – Das Beispiel der Region Niederrhein
Zusammenfassung
Regionale Innovationssysteme werden in der Regel im Rahmen technologischer und ökologischer Innovationen diskutiert. Der demografische Wandel als Megatrend, der regional unterschiedliche Ausprägungen entwickelt und deshalb regionsspezifischer Innovationen bedarf, wird im Zusammenhang mit regionalen Innovationssystemen erst in jüngerer Zeit diskutiert (vgl. die Projekte im Förderschwerpunkt „Innovationsfähigkeit im demografischen Wandel“). Der Beitrag betrachtet die Erfolgsbedingungen regionaler Innovationssysteme zum demografischen Wandel und möchte diese Beispiele auf die Wirksamkeit regionaler Maßnahmen zur Veränderung eines regionalen Innovationssystems bezogen auf die Region Niederrhein betrachten und analysieren. Ziel ist es, Kriterien zur Evaluation von Maßnahmen der Regional Governance, die den Ansätzen des Transition Management folgt, aufzuzeigen. Hiermit sind z. B. Steuerungsmechanismen und Anreizsysteme adressiert, die dazu beitragen können, neue Strukturen und Prozesse im regionalen Innovationssystem zu entwickeln und zu etablieren, damit die Herausforderungen des demografischen Wandels in der Region besser bewältigt werden können.
Janina Evers, Joachim Hafkesbrink, Jens Stuhldreier, Wiebke Joormann
Strategie- und Programmentwicklung der Demografiepolitik auf Bundesebene zwischen 2002 und 2016 aus politik- und verwaltungswissenschaftlicher Perspektive
Zusammenfassung
Der Beitrag zeigt die Entwicklung des kommunalen Handlungsrahmens auf, der sich im föderativen System aus der demografiepolitischen Strategie- und Programmentwicklung des Bundes und der Länder ableitet und der den Freiraum der kommunalen Handlungsmöglichkeiten maßgeblich bestimmt. Hierzu werden die miteinander verzahnten Verhandlungsarenen des Mehrebenensystems unter Berücksichtigung der komplexen Akteurs- und Interaktionskonstellationen näher untersucht und typologisiert sowie die Koordination und Steuerung zwischen den Entscheidungs- und Handlungsebenen dargestellt. Hierbei kristallisiert sich im Ergebnis heraus, dass unter Berücksichtigung der unzureichenden finanziellen Ressourcenausstattung der Kommunen alle Koordinations- und Steuerungsbemühungen des Bundes und der Länder auf eine Forcierung der Interkommunalen Zusammenarbeit durch Wettbewerb als kommunale Handlungsmöglichkeit im Rahmen der Demografiepolitik hinauslaufen.
Christine Chemnitz
Kommunen im demografischen Wandel – Ansätze und Rahmenbedingungen kommunaler Demografiepolitik
Zusammenfassung
Der demografische Wandel hat Auswirkungen auf nahezu alle Politikbereiche und stellt eine zentrale politische Gestaltungsaufgabe dar. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass die demografischen Entwicklungen kommunal und regional nicht einheitlich verlaufen und die jeweiligen Rahmenbedingungen sehr unterschiedlich sind. Daher bedarf es in der Kommune einer individuell abgestimmten Gesamtstrategie im Sinne einer Querschnittspolitik, mit deren Hilfe alle Akteure in den unterschiedlichen Handlungsfeldern gemeinsam daran arbeiten, Prozesse und Angebote an die demografischen Veränderungen anzupassen und zukünftige Entwicklungen positiv zu gestalten. Über einen Zeitraum von fünf Jahren werden seit 2016 im Rahmen des Projektes „Demografiewerkstatt Kommunen (DWK)“ (gefördert vom BMFSFJ und der Deutschen Fernsehlotterie) acht ausgewählte Kommunen bei der Gestaltung des demografischen Wandels vor Ort begleitet und unterstützt. Dabei sollen passgenaue Konzepte entwickelt, konkrete Projekte angestoßen, bereits vorhandene Initiativen einbezogen und miteinander vernetzt werden. Die Ergebnisse sollen darüber hinaus für andere Kommunen aufbereitet und nutzbar gemacht werden.
Anne-Katrin Teichmüller, Verena Reuter, Gerhard Naegele
Demografischer Wandel als Herausforderung für das Organisationslernen
Zusammenfassung
Der demografische Wandel gehört zu den „Großproblemen“ der Weltgesellschaft im 21. Jahrhundert. Die größten Herausforderungen dieses Wandels müssen im Rahmen organisierter Sozialsysteme bearbeitet bzw. gelöst werden. Ihre Lern- und Anpassungsfähigkeit ist dabei von mindestens drei Unwägbarkeiten/Risiken geprägt: durch die demografische Veränderung der Organisationsmitglieder (steigendes Durchschnittsalter), durch die Aufgabenentwicklung bzw. externen Leistungsanforderungen und durch die demografische Veränderung des Arbeitskräftepotenzials. Der Beitrag behandelt diese Rahmenbedingungen als Herausforderungen für die organisatorische Lernfähigkeit. An die Organisationstypologie von Mintzberg anknüpfend werden verschiedene Organisationsmuster mit Blick auf single-loop, double-loop und reflexive learning beschrieben. Welche Effekte haben dabei die demografischen Veränderungen? Abschließend ist zu fragen, welche Möglichkeiten und Restriktionen diese Befunde für die Kooperation zwischen Organisationen in einer Region bedeuten.
Dieter Grunow
Regional Governance und Transition Management – Integration analytischer Konzepte als Innovationsinstrument im demografischen Wandel
Zusammenfassung
Es stellt sich die Frage, wie Akteure dazu gebracht werden können, angesichts neuer, teils drängender, teils unbestimmt bleibender Herausforderungen durch den demografischen Wandel ihr Verhalten zu ändern resp. die Herausforderungen als Aufgabe und Chance wahrzunehmen. Derartige Formen von Veränderungsmanagement haben in der Managementliteratur der letzten Jahre unter vielen Begriffen eine breite Spur hinterlassen (z. B. als Change Management oder als Transformational Management). Wir fanden das Konzept des Transition Managements, wie es von einer Gruppe niederländischer Wissenschaftler aus der Nachhaltigkeitsforschung genannt wurde, besonders nützlich, da es einerseits den Blick auf innovative Veränderungsstrategien richtet und anderseits – wie das Regional Governance Modell – stark auf eine netzwerkartige Kooperation von Akteuren setzt, diesem aber zugleich eine explizite Management- und Zeitperspektive hinzufügt.
Ralf Kleinfeld, Mathias Ludemann
Metadata
Title
Innovatives Regionalmanagement im demografischen Wandel
Editors
Ralf Kleinfeld
Joachim Hafkesbrink
Jens Stuhldreier
Copyright Year
2017
Electronic ISBN
978-3-658-14957-4
Print ISBN
978-3-658-14956-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-14957-4