Skip to main content
Top

23-08-2019 | Interieur | Nachricht | Article

Porsche enthüllt Interieur des Elektro-Sportwagens Taycan

Author: Sven Eisenkrämer

4 min reading time

Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.

search-config
print
PRINT
insite
SEARCH
loading …

Im September stellt Porsche seinen batterieelektrischen Sportwagen Taycan vor. springerprofessional.de hat bereits einen Blick aufs Interieur und Infotainment-System geworfen. 

Über den ersten rein batterieelektrischen Sportwagen von Porsche wabern längst zahlreiche Fakten und Annahmen durchs Web. Hier und da streut Porsche aber auch gezielt technische und optische Details und zeigt zumindest noch leicht getarnte Varianten des Taycan bei Fahrerprobungen, et cetera. So meldete Porsche gerade Ergebnisse eines 24-Stunden-Dauerlaufs eines seriennahen Taycan-Prototyps über 3.425 Kilometer auf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke in Italien, die mit 800-Volt-Ladesäulen zum schnellen Zwischenladen realisiert wurden. Oder auch, dass ein Vorserienfahrzeug des Taycan im Juli 26 Mal hintereinander aus dem Stand von null auf 200 km/h beschleunigte und die Differenz zwischen der schnellsten und der langsamsten Beschleunigung der Testreihe 0,8 Sekunden betrug. 

Nach den Fahr- und Leistungsdaten macht Porsche nun, wenige Wochen vor der Premiere im September, auch das Interieur des Taycan bekannt. springerprofessional.de hatte die Möglichkeit, sich Fahrgastraum, Cockpit und Infotainmentsystem im Vorfeld anzusehen. 

Neue Architektur und Nutzerführung

Optisch ist der Taycan auch im Inneren ein typischer Porsche. Zwar wirkt alles hochmodern und kommt auch mit einer neuen Architektur und User-Experience fast ausschließlich digital daher – aber der Innenraum wirkt bei weitem nicht übertrieben futuristisch. Die Designer setzen sogar eher auf Understatement und haben die optische Komplexität reduziert. Die Bedienoberflächen im Taycan hat Porsche nach eigenen Angaben komplett neu konzipiert. Klassische Hardware-Bedienelemente sind weniger geworden, nahezu die gesamte Steuerung soll intelligent und intuitiv erfolgen. Statt Wählhebel gibt es beispielsweise nur einen kompakten Fahrtrichtungsschalter. 

Größter Teil Cockpits ist eine Schalttafel, die an den Ur-911 von 1963 erinnern soll, die Linien und Formen sind in die Moderne übertragen worden. Das gesamte Cockpit ist voll auf den Fahrer ausgerichtet. Der Beifahrer erhält optional ein eigenes volldigitales Display in der Konsole vor ihm, über die er nicht fahrerspezifische Einstellungen vornehmen und beispielsweise Multimedia-Inhalte bedienen kann. Das Beifahrer-Display und das zentrale Infotainmentdisplay (jeweils 10,9 Zoll Bildschirmdiagonale) wirken in der breiten, hohen und eingelassenen Armatur als ein Element in einem schwarzen Glasband und sind dennoch klar differenziert. In der recht flach ansteigenden Mittelkonsole arbeitet ein weiteres 8,4 Zoll großes Touch-Bedienfeld mit haptischem Feedback zur Einstellung beispielsweise der Klimatisierung, zur handschriftlichen Texteingabe oder zur weiteren Darstellung von Fahr- und Fahrzeuginformationen. 

16,8 Zoll großes Fahrerinformationsdisplay

Das Herzstück ist auf den Fahrer ausgerichtet das stolze 16,8 Zoll große, gebogene und selbstredend volldigitale Kombiinstrument. Vier Darstellungsformen sind wählbar, vom klassischen Modus mit typischen Rundinstrumenten (Powermeter) über eine Darstellung der Navigationskarte statt des zentralen Instruments oder im Vollbild bis zur reduzierten, puristischen Ansicht, die nur die nötigsten fahrrelevanten Informationen wie Geschwindigkeit oder Verkehrszeichen und ganz schlicht eine Navigationsanweisung bietet. Das große Display verzichtet auf eine Hutze und steht damit frei und nicht eingeengt, aber dennoch eingefügt ins Gesamtdesign am höchsten Punkt der gesamten Konsole. Echtglas und Polarisationsfilter sollen die Entspiegelung bewirken.

An den Außenrändern des Kombiinstruments findet der Fahrer berührungssensitive Schaltflächen zur Steuerung des Lichts und der Fahrwerkfunktionen. Dadurch ist das Instrument sogar breiter als das Lenkrad. Auch dieses Element soll an den Ur-911 erinnern. 

Apropos Lenkrad: Zwei verschiedene hat Porsche im Angebot. Die Basisvariante und ein GT-Sport-Lenkrad mit sichtbaren Schraubköpfen und dem bekannten, runden Drive-Mode-Schalter. 

"Hey Porsche!"

Das gesamte Infotainmentsystem setzt auf digitale Steuerung. Im zentralen Bildschirm lassen sich alle Fahrzeugkonfigurationen zum Direktzugriff bündeln. Über einen im Vergleich zum bisherigen System aufgeräumter wirkenden Home-Bildschirm lassen sich die verschiedenen Apps wie Navigation, Telefon, Medien, Komfort oder Porsche Connect ansteuern. Mit der Zeit geht auch die Sprachbedienung. Der Taycan hört künftig auf "Hey Porsche!" als initialen Sprachbefehl. 

Eine neue, komplexere Technik hat Porsche in die Luftausströmer integriert. Klassische, manuell oder elektrisch verstellbare Lamellen sind Geschichte. Der Luftstrom wird durch im Kanal befindliche, komplett digital gesteuerte Elemente variiert. An den Auslässen stellt der Fahrer gar nichts mehr ein, sondern wählt die Luftströmung zwischen "Fokus" und "Diffus". Das Konzept nennt Porsche "Virtual Airflow Control". 

Nachhaltige Werkstoffe optional

Den Taycan wird Porsche mit verschiedenen Materialkonzepten im Innenraum anbieten. Von traditionellem Leder über nachhaltig gegerbtes Leder bis zu einer lederfreien Ausstattung mit einem "Race-Tex" bezeichneten Mikrofaser-Material aus zum Teil recycelten Polyesterfasern. Dessen Produktion verursacht laut Porsche 80 Prozent weniger CO2-Ausstoß als die Produktion herkömmlicher Materialien. Im Bodenbelag wird eine weitere Recyclingfaser "Econyl-Garn" aus verwendet, in dem unter anderem wiederverwertete Fischernetze verarbeitet werden. Porsche setzt insgesamt auch im Elektro-Sportler auf eine Vielzahl von Individualisierungsmöglichkeiten. 

Neben all den Neuerungen hat Porsche allerdings noch zwei Details aus dem Althergebrachten übernommen: Zum einen befindet sich die Starttaste selbstverständlich links hinter dem Lenkrad. Zum anderen thront da noch ein sofort auffälliges, tatsächlich Analoges Instrument auf der Armaturentafel: Die Stoppuhr mit Ziffernblatt und echten Zeigern. Ganz Porsche eben. 

Related topics

Background information for this content

Premium Partner