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2020 | OriginalPaper | Chapter

1. Intro: Die Geburt der Vorständin

Author : Simone Burel

Published in: Quick Guide Female Leadership

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Das Thema Female Leadership wird im angelsächsischen Raum und in anderen europäischen Ländern schon seit geraumer Zeit diskutiert und erreicht nun endlich auch den deutschsprachigen Raum – wo es allerdings nur vereinzelt in den Medien oder progressiven Zirkeln ernst genommen wird. Die Politik hat mit dem Gesetz zur Frauenquote in Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst einen ersten Schritt in Richtung Chancengleichheit unternommen, doch die Realität sieht im Moment noch anders aus: Kein Großunternehmen in Deutschland besitzt bislang einen Frauenanteil von 30 % im Vorstand. Frauen sind in Führungspositionen immer noch vielerorts unsichtbar und unterrepräsentiert, was das männlich dominierte Management in Gesamteuropa widerspiegelt. Psychologie und Verhaltenswissenschaften zeigen allerdings deutlich, dass eine kritische Masse von Frauen nötig ist, um Diversity-Effekte zu erreichen.

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Footnotes
1
(Bund et al. 2019).
 
2
Vgl. zum Thema auch die Veröffentlichungen von Jürgen Weibler (2016), Barbara Lutz (2018) sowie von Julia Kaup (2015).
 
3
Die Frauenerwerbsquote gilt als wichtiger Indikator für Gleichberechtigung. Deutschland liegt mit fast drei Viertel der erwerbsfähigen Frauen, die auch tatsächlich berufstätig sind, EU-weit hinter Schweden und Dänemark (Steinlein 2019). Insgesamt stellten Frauen nur in drei der insgesamt vierzehn Berufssegmente in Deutschland 2017 den dominierenden Anteil der Beschäftigten (horizontale Segregation des Arbeitsmarktes). Ein Frauenanteil von über 70 % sind v. a. die personenbezogenen Dienstleistungsberufe (Pflege-, Gesundheitsdienstberufe, Reinigungsberufe, soziale und kulturelle Dienstleistungen). Frauen sind dagegen in IT- und naturwissenschaftlichen Berufen, Sicherheitsberufen, Land-/Forst und Gartenbau sowie in Verkehr und Logistik weniger stark vertreten (unter 30 %). Dies gilt insbesondere für Bau-/Ausbauberufe, fertigungstechnische Berufe und Fertigungsberufe (Frauenanteil unter 20 %) (Böckler 2017).
 
4
Es gäbe genügend Frauen für deutsche Aufsichtsräte, ca. 6000 Frauen in Deutschland, die kompetent genug seien, um in die Kontrollgremien börsennotierter Gesellschaften hierzulande einzuziehen (300 würden ideal passen). Zu diesem Ergebnis kommt das Startup Hire Digital Talent, das mittels eigener Software die Karriereportale Xing und LinkedIn durchsuchte (NachWelt 2019).
 
5
Es wird hierbei bewusst nicht von „familienfreundlichen Arbeitszeiten“ gesprochen, da dies impliziert, Frauen seien primär für die Familienarbeit verantwortlich. Dass sich derzeit noch viele Frauen für ein solches Rollenverständnis entscheiden, ändert nichts daran, dass es um eine Neudefinition des Führungsverständnisses geht: Erst, wenn Führung mit Familie, ohne Macht- und Gesichtsverlust, vereinbar wird, werden sich auch Männer aktiv für Familienarbeit und Auszeiten entscheiden.
 
6
Nach der ersten Welle der Frauenbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, bei der unter anderem das Wahlrecht im Fokus stand, setzte in den 1960er Jahren die zweite Welle des Feminismus ein. Das theoretische Fundament legte die Philosophin Simone de Beauvoir mit ihrem Buch „Das andere Geschlecht“ (1951), die Bewegung war geprägt von dem Leitspruch „Das Private ist politisch“ (Korbik 2014). Um das Jahr 2007 findet ein Übergang vom Feminismus der zweiten Welle zum jüngeren Feminismus statt (intersektional ausgerichtet: mehrere Diskriminierungsformen in einer Person, z. B. Sexismus und Rassismus). Themen sind der positive Zugang zum Körper (body positivity), zur Sexualität und Kritik an Frauenbildern in den Medien. Viele feministisch eingestellte afroamerikanische Personen bezeichnen sich inzwischen nicht mehr mit dem Wort Feministin, das in vielen Diskursen leider immer noch als Stigmawort gilt, sondern als Womanistin (Sahin 2019).
 
Literature
go back to reference AllBright Stiftung gGmbH (2019): Entwicklungsland. Deutsche Konzerne entdecken erst jetzt Frauen für die Führung. Bericht der AllBright Stiftung, September 2019. AllBright Stiftung gGmbH (2019): Entwicklungsland. Deutsche Konzerne entdecken erst jetzt Frauen für die Führung. Bericht der AllBright Stiftung, September 2019.
go back to reference Beauvoir, Simone de (2009 [1951]): Das andere Geschlecht. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt. Beauvoir, Simone de (2009 [1951]): Das andere Geschlecht. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
go back to reference Kaup, Julia (2015): Die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen. Eine Ursachenanalyse. Wiesbaden: Springer Gabler. Kaup, Julia (2015): Die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen. Eine Ursachenanalyse. Wiesbaden: Springer Gabler.
go back to reference Korbik, Julia (2014): Stand Up. Feminismus für Anfänger und Fortgeschrittene. Berlin: Rogner und Bernhard. Korbik, Julia (2014): Stand Up. Feminismus für Anfänger und Fortgeschrittene. Berlin: Rogner und Bernhard.
go back to reference KPMG (2019): Risk, Resilience, Reward. Mastering the three “R’s”: The key to women’s succes in the workplace. KPMG Women’s Leadership Study. KPMG (2019): Risk, Resilience, Reward. Mastering the three “R’s”: The key to women’s succes in the workplace. KPMG Women’s Leadership Study.
go back to reference Kramer, Vicki W.; Konrad, Alison M. und Sumru Erkut (2006): Critical Mass on Corporate Boards: Why Three or More Women Enhance Government. Executive Summary. Wellesyley Centers for Women’s Publications Office. Kramer, Vicki W.; Konrad, Alison M. und Sumru Erkut (2006): Critical Mass on Corporate Boards: Why Three or More Women Enhance Government. Executive Summary. Wellesyley Centers for Women’s Publications Office.
go back to reference Lutz, Barbara (Hrsg.) (2018): Frauen in Führung. Modernität und Agilität – wie die Veränderung der Unternehmensprozesses und Kultur Innovation fördert. Wiesbaden: Springer Gabler. Lutz, Barbara (Hrsg.) (2018): Frauen in Führung. Modernität und Agilität – wie die Veränderung der Unternehmensprozesses und Kultur Innovation fördert. Wiesbaden: Springer Gabler.
go back to reference Sahin, Reyhan a.k.a. Dr Bitch Ray (2019): Yalla, Feminismus! Stuttgart: Tropen. Sahin, Reyhan a.k.a. Dr Bitch Ray (2019): Yalla, Feminismus! Stuttgart: Tropen.
go back to reference Siegel, Veronique (2014): War’s das schon? Wie Frauen ihre Chance verpassen. Zürich: Orell Füssli Verlag. Siegel, Veronique (2014): War’s das schon? Wie Frauen ihre Chance verpassen. Zürich: Orell Füssli Verlag.
go back to reference Weibler, Jürgen (2016): Frauen als Fremdkörper im Management? Eine schonungslose Analyse der Führungssituation von Frauen und eine machtvolle Empfehlung. Hemer: Leadership Insiders Publishing. Weibler, Jürgen (2016): Frauen als Fremdkörper im Management? Eine schonungslose Analyse der Führungssituation von Frauen und eine machtvolle Empfehlung. Hemer: Leadership Insiders Publishing.
Metadata
Title
Intro: Die Geburt der Vorständin
Author
Simone Burel
Copyright Year
2020
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-61303-0_1