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03-07-2012 | Journalismus | Schwerpunkt | Article

Die PR-Strategie des Vatikans

Author: Andrea Amerland

1:30 min reading time

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Spätestens seit Vatileaks und anderen Kommunikationsunfällen fragen sich Experten, ob der Vatikan überhaupt eine PR-Strategie hat. Nun holt sich der Heilige Stuhl professionelle Hilfe.

Er heißt Greg Burke, ist US-Journalist, bislang Rom-Korrespondent der konservativen Fox News und soll helfen, dass durch Vatileaks, Pius-Brüderschaft und sexuellen Missbrauch angeschlagene Bild des Vatikans in der Öffentlichkeit zu verbessern. Einen echten Medienexperten holt sich der Papst nach etlichen Kommunikationspannen an die Seite. Jesuitenpater Federico Lombardi war es als Pressesprecher des Heiligen Stuhls nicht gelungen, wieder in ruhiges Fahrwasser zu gelangen, wohl auch, weil es im unterbesetzten Pressebüro an den Ressourcen mangelte.

Der Papst als Medienberühmtheit und Marke

Den Umständen entsprechend kommt der Papst in der Presse nicht immer gut weg. Dazu fehlten ein professionelles Krisenmanagement mit zeitnahen Reaktionen. Benedikt XVI. ist in jedem Fall eine Medienberühmtheit, eine speziell in den Medien inszenierte persona und ein Markensymbol des Katholizismus, so Andreas Hepp und Veronika Krönert. Der Weltjugendtag ist unter Benedikt XVI. in Italien und Deutschland zum 'Papstevent' geworden, dem die Medien sogar umfangreiche Vorberichterstattung widmen. "Der Papst dient als Bezugspunkt, entlang dessen das hybride religiöse Medienevent kommuniziert wird", urteilen die Autoren.

Greg Burke, Mitglied der erzkonservativen Bruderschaft Opus Dei, steht vor der Herausforderung, mit der starken Personalisierung der Kirchenberichterstattung umgehen zu müssen. Als Person der Zeitgeschichte steht der Papst unter besonderer Beobachtung. Einerseits ist der Papst als Medienberühmtheit ein zentraler Verkaufsfaktor, so Hepp und Krönert weiter, andererseits steht Benedikt XVI. als mediatisierte persona stellvertretend für die Vielfalt des Katholizismus. Eine Trennung von Person, Amt und Kirche findet nicht statt. Skandale, Missstände und Intrigen in der Katholischen Kirche werden in der Regel nur einem angelastet: dem Papst.

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