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2013 | Book

Jugendmedienschutz und Medienerziehung im digitalen Zeitalter

Eine explorative Studie zur Rolle der Eltern

Author: Thorsten Junge

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

Book Series : Medienbildung und Gesellschaft

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About this book

Im digitalen Zeitalter bieten Medien Kindern und Jugendlichen verschiedene Möglichkeiten zur Unterhaltung, Kommunikation und Selbstdarstellung. Gleichzeitig sind mit der Nutzung digitaler Medien auch Gefahren verbunden. Wie begegnet der Jugendmedienschutz den potenziellen Risiken? Welche Bedeutung kommt der Medienerziehung zu und welche Funktion können in diesem Kontext die Eltern übernehmen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt dieses Bandes der Reihe „Medienbildung und Gesellschaft“. Neben einer Erörterung der gegenwärtig diskutierten Gefahren der Mediennutzung und den Wirkungsmöglichkeiten des institutionellen Jugendmedienschutzes werden auf der Basis einer empirischen Studie (Befragung von Elternpaaren) aktuelle Erkenntnisse zum Medienerziehungshandeln in Familien geliefert.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einleitung: Aufwachsen im digitalen Zeitalter
Zusammenfassung
Waren in den 1960er-Jahren noch vornehmlich Print- und Hörmedien (Comics, Schallplatten) ein alltäglicher Begleiter von Kindern und Jugendlichen, so haben sich inzwischen die audiovisuellen und digitalen Medien (Fernsehen und Computer) als Bestandteil der Kindheit etabliert und „[q]uantitative Mediennutzungsstudien zeigen, dass das Internet aus dem Medienalltag von Jugendlichen nicht mehr wegzudenken ist.“ (Burda/Helfferich 2006, S. 146) Die kindliche Lebenswelt ist also nach wie vor auch eine Medienwelt (vgl. Baacke/Sander/Vollbrecht 1990). Neben Unterhaltung und Entspannung bieten Medien Informationen und Wissen, Ablenkung und Eskapismus sowie Orientierung und Strukturierung. Darüber hinaus eignen sie sich zum Zeitvertreib und zur Regulation von Stimmungen. Digitale Medien eröffnen Kindern und Jugendliche virtuelle Erfahrungsräume, die weit über ihren Sozialraum hinausgehen, und stellen somit eine enorme Bereicherung kindlicher Lebenswelten dar.
Thorsten Junge
2. Theoretische Grundlagen zur Wirkung von Medien
Zusammenfassung
Die Diskussion über die Wirkung von Medien wird häufig durch neue medientechnische Entwicklungen befördert (vgl. den anekdotischen Rückblick von Gundelach 2006, S. 164 ff.). Neben euphorischen Reaktionen wird die Einführung neuer Medien stets von kritischen Stimmen begleitet: „Die Erfindung des Alphabets, der Schrift, des Buchdrucks und später des Kinos sowie des Fernsehens haben jeweils Visionen vom Untergang der bestehenden Medien und damit vom Untergang der Kultur in der öffentlichen Diskussion heraufbeschworen.“ (Bundschuh 1999, S. 99) Innerhalb der Pädagogik zeigten sich oftmals ambivalente Reaktionen, „gekennzeichnet durch extreme Haltungen wie Abwehr oder Überanpassung.“ (Drinck et al. 2001, S. 1)
Thorsten Junge
3. Aktueller Diskurs zum Gefahrenpotenzial digitaler Medien
Zusammenfassung
Die Entwicklung, Einführung und Etablierung neuer Medien ist stets mit einem gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurs verbunden. Diskutiert werden die potentiellen Veränderungen der Nutzungsgewohnheiten, die Chancen, aber auch die Risiken, die mit dem Einsatz der neuen Medien verbunden sind, sowie die möglichen Auswirkungen auf die Zukunft.
Thorsten Junge
4. Jugendmedienschutz in Deutschland – Grundlagen und Praxis
Zusammenfassung
Aus der Annahme, dass bestimmte Medieninhalte die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen oder sogar gefährden können, resultiert die Notwendigkeit, Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen zu ergreifen. Diese Maßnahmen können unter dem Begriff „Jugendmedienschutz“ zusammengefasst werden. Die konkrete Ausgestaltung wird beeinflusst durch das vorhandene Medienangebot und die gesellschaftlichen Werte und Normen. Somit sind Regeln und Maßnahmen des Jugendmedienschutzes immer Veränderungsprozessen unterworfen. Darüber hinaus machen neue technische Entwicklungen, die für eine Veränderung des Medienangebots sorgen, Anpassungen notwendig. Es handelt sich beim Jugendmedienschutz also insgesamt um einen dynamischen Prozess.
Thorsten Junge
5. Medienerziehung im Kontext des Jugendmedienschutzes
Zusammenfassung
Medienpädagogik ist eine Teildisziplin der Erziehungswissenschaft, die sich mit dem Verhältnis des Menschen zu Medien auseinandersetzt. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen zur Rolle der Medien im Kontext von Erziehung, Bildung und Sozialisation. Im digitalen Zeitalter haben wir es hierbei zunehmend mit globalen Phänomenen zu tun (vgl. Ganguin/Sander 2007). Sobald eine technische Innovation im Medienbereich eine soziale Bedeutung erlangt hat, sind auch medienpädagogische Konsequenzen gefordert (vgl. Schorb 1995, S. 15). Durch die enge Bindung an gesellschaftliche und technische Prozesse unterliegt die Medienpädagogik einem steten Wandlungsprozess. Sie gewinnt in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung, da moderne Gesellschaften zunehmend durch Medien geprägt sind und der Umgang mit Medien zu einer wichtigen Aufgabe geworden ist. Kinder und Jugendliche wachsen in diese medial geprägte Welt hinein. Längst sind die Medien neben den klassischen Sozialisationsinstanzen Familie, Schule, Nachbarschaft und Peergroup zu einem wichtigen Element im Verlauf des Heranwachsens geworden (vgl. u.a. Friedrichs/Sander 2010; Spanhel 2011, S. 111). Mit den veränderten Nutzungsmöglichkeiten hinsichtlich der digitalen Medien und der stärkeren Individualisierung der Nutzung des insgesamt breiteren Medienangebots geht ein Prozess der zunehmenden Selbstsozialisation einher. „Wenn weniger für alle fest vorgegeben wird und mehr individuell verfügbar und gestaltbar ist, dann müssten Prozesse der Selbstsozialisation eine zunehmend wichtige Rolle spielen.“
Thorsten Junge
6. Elternbefragung
Zusammenfassung
Obwohl bereits einige Erkenntnisse und Studien zum Medienerziehungshandeln von Eltern vorliegen, fehlt es noch an tiefergehenden Untersuchungen, welche die subjektive Sicht der Eltern in Bezug auf den Umgang mit digitalen Medien beleuchten. Um diesem Forschungsdesiderat zu begegnen und einen eigenständigen Beitrag zu leisten, wurde eine eigene qualitative empirische Untersuchung durchgeführt.
Thorsten Junge
7. Resümee
Zusammenfassung
Digitale Medien bieten in vielerlei Hinsicht Potenziale für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sowie für die Förderung ihrer Fähigkeiten und Talente. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil ihrer Lebenswelt. Insbesondere die Möglichkeiten der Online-Kommunikation bieten Kindern und Jugendlichen neue Formen der Entfaltung und der Selbstverwirklichung. Neben der passiven Rezeption von Inhalten können sie auf diese Weise auch aktiv partizipieren.
Thorsten Junge
Backmatter
Metadata
Title
Jugendmedienschutz und Medienerziehung im digitalen Zeitalter
Author
Thorsten Junge
Copyright Year
2013
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden
Electronic ISBN
978-3-658-01536-7
Print ISBN
978-3-658-01535-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-01536-7