1994 | OriginalPaper | Chapter
Kalkungen
Author : Karl Josef Meiwes
Published in: Gefahr für Ökosysteme und Wasserqualität
Publisher: Springer Berlin Heidelberg
Included in: Professional Book Archive
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Die meisten Waldböden in Mitteleuropa sind infolge der Jahrhunderte dauernden Nutzung der Wälder und der in den letzten Jahrzehnten hohen Säuredeposition aus der Atmosphäre stark versauert. Ihre Pufferwirkung gegenüber dem atmosphärischen Säureeintrag ist weitgehend erschöpft, und sie sind an den “basischen“, austauschbar gebundenen Kationen Calcium und Magnesium sehr verarmt (→ 5). Dies hat zur Folge, daß die Versorgung der Bäume vor allem mit Magnesium in der Regel sehr schlecht ist und daß das Risiko von Säuretoxizität für die Organismen im Boden erhöht ist. Außerdem können wegen des sauren Sickerwassers Untergrund- und Oberflächengewässer im Wald versauern (→ 6). Da bei dem hohen atmosphärischen Säureeintrag (→ 3.1) und der vergleichsweise geringen Säurepufferung durch die Silikatverwitterung die Versauerung der Böden und deren Untergrund immer weiter fortschreitet, stellt sich die Frage, ob man dieser Entwicklung der Waldböden ihren Lauf läßt, oder ob man der raschen Degradation der Böden entgegenwirkt und steuernd eingreift.