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22-01-2025 | Karriere | Im Fokus | Article

Jobwechsel bringt mehr Gehalt und Zufriedenheit

Author: Andrea Amerland

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Endlich weg und auch noch mehr Geld: Wer den Absprung aus einem miesen Job schafft, wird in der Regel mit einem Gehaltszuwachs und größerer Zufriedenheit belohnt, belegt eine Studie der Bertelsmann Stiftung. 

Jobwechsel sind oft anstrengend, machen aber zufriedener und steigern den Verdienst.


Die Konjunkturflaute macht sich langsam auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt bemerkbar. Viele Unternehmen zögern, neue Mitarbeiter einzustellen oder bauen sogar Jobs ab. Die Wirtschaftsprognosen stehen für 2025 eher auf Rezession. Ein negativer Einflussfaktor dabei wird die protektionistische Handelspolitik Donald Trumps sein.

Dennoch herrscht nach wie vor in manchen Sektoren Fachkräftemangel. Dadurch eröffnen sich für Wechselwillige durchaus Chancen. Je größer dabei der Sprung von einem Job in den anderen ist, desto deutlicher fallen dabei die Gehaltssteigerungen aus und können sich auf eine durchschnittliche Höhe von 6,9 Prozent belaufen, sofern das Anforderungsprofil anspruchsvoller ist. 

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie zu den Auswirkungen beruflicher Mobilität auf das Einkommen und die Arbeitszufriedenheit von Beschäftigten in Deutschland, für die die Bertelsmann Stiftung und das RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Daten der Integrierten Arbeitsmarktbiografien (SIAB) und dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) ausgewertet haben. Als Untersuchungszeitraum wurden die Jahre 2013 bis 2019 sowie die Corona-Jahre 2019 bis 2021 gewählt.

Gehaltssprünge von 1.000 Euro durch Jobwechsel möglich

Wer den Beruf wechselt, ohne dass sich das Leistungsniveau ändert, kann immerhin ein Lohnplus von fünf Prozent verbuchen. Arbeitnehmende, die im gleichen Beruf bleiben, nehmen immerhin noch 3,6 Prozent und mehr beim Gehalt mit.

Zu den Berufsgruppen, die am meisten finanziell von einem Jobwechsel profitieren, gehören laut Studie Fachkräfte sowie Arbeitnehmende mit Migrationshintergrund. Bei den Branchen bieten die Gesundheits- und Krankenpflege sowie Maschinenbau und Betriebstechnik Einkommenssteigerungen von 800 beziehungsweise 500 Euro monatlich. 

Ein Sprung vom Helfer zur Fachkraft in der Kindererziehung beschert zudem ein Gehaltsanstieg von mehr als 1.000 Euro brutto im Monat, in der Chemie- und Pharmatechnik sind es rund 900 Euro.

"Finanzielle Anreize sind nicht nur ein Gewinn für die Arbeitnehmer. Sie fördern die berufliche Mobilität und schaffen zugleich einen flexiblen Arbeitsmarkt mit anpassungsfähigen Beschäftigten", sagt Tobias Ortmann, Arbeitsmarktexperte der Bertelsmann Stiftung.

Jobzufriedenheit verbessert sich durch neue Position

Ein Berufswechsel hängt allerdings nicht nur von finanziellen Anreizen ab, sondern auch von der allgemeinen Jobzufriedenheit, betonen die Studienautoren. Diese steige in der Regel durch den Start bei einem neuen Arbeitgeber. Auf einer Zufriedenheitsskala von null bis zehn Punkten, sind Wechsler im Schnitt um 1,1 Prozentpunkte glücklicher als bei ihrem alten Arbeitgeber.

Wer hingegen in seiner Position verharrt, obwohl er mit ihr hadert, verliert sogar noch um 0,2 Prozentpunkte an Jobzufriedenheit. Diejenigen, die bleiben, weil sie mit ihrer Arbeitssituation gut zurecht kommen, liegen auf der Skala bei 7,3 Prozentpunkten und somit um 0,9 Prozentpunkte höher als die Jobwechsler.

Horizontaler Wechsel bringt meiste Zufriedenheit

Die durchschnittlichen Zufriedenheitsgewinne sind also dort am höchsten, wo Jobwechsler in andere Berufsgruppen vordringen oder ein Sprung in eine neue Berufsgruppe mit anderem Anforderungsniveau als in ihrem Ausgangsberuf gelingt, wie untenstehende Grafik zeigt. Die größten Zufriedenheitsgewinne stehen also in Verbindung mit einem horizontalen Wechsel, hat die Bertelsmann Stiftung ermittelt.

Horizontale Wechsel bringen die größte Jobzufriedenheit.


"Ein höheres Einkommen ist ein wichtiges Argument", erläutert Roman Wink, Arbeitsmarktexperte der Bertelsmann Stiftung. "Aber die wichtigere Botschaft ist: Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter halten wollen, müssen dafür sorgen, dass sie sich an ihrer neuen Arbeitsstelle wohlfühlen."

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