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01-03-2025 | Special

„KI ist im Agentenzeitalter angekommen“

Author: Lea Sommerhäuser

Published in: IT-Mittelstand | Issue 3/2025

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Wie Unternehmen Künstliche-Intelligenz-Projekte angehen sollten, um sie erfolgreich zum Abschluss zu bringen, und inwieweit Agentensysteme zur Wertschöpfungskette beitragen können, erläutert Christian Brugger, Partner Data & AI bei Ommax, im Interview.
Christian Brugger hat bereits fortschrittliche Dashboard- und Reporting-Lösungen entwickelt, die eine datengesteuerte Entscheidungsfindung für nationale und internationale Kunden im B2B- und B2C-Bereich ermöglichen. Vor seiner aktuellen Position arbeitete er unter anderem bei Booz & Company, Hubert Burda Media und bei der Digitalagentur C3 Creative Code and Content. (© OMMAX)
Herr Brugger, inwieweit können es sich Unternehmen noch erlauben, auf Künstliche Intelligenz (KI) zu verzichten?
Im Jahr 2024 ist KI in vielen Branchen zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden. Unternehmen, die auf jene Technologie verzichten, riskieren, in Bereichen wie Effizienz, Innovation und Kundenerwartungen zurückzufallen, denn Künstliche Intelligenz treibt die Automatisierung, Personalisierung und datenbasierte Entscheidungsfindung voran. Branchen wie Finanzen, Gesundheitswesen, Logistik und E-Commerce profitieren besonders von KI-gestützten Lösungen. Ohne Künstliche Intelligenz setzen Unternehmen sich dem Risiko aus, Marktanteile zu verlieren oder ineffizienter zu arbeiten.
Warum erzielen KI-Projekte in Unternehmen häufig nicht die gewünschten Ergebnisse oder scheitern gänzlich?
Projekte scheitern, wenn keine klaren, realistischen Ziele definiert werden. Häufig sind auch Datenprobleme mitverantwortlich: Schlechte Datenqualität, Datenmangel oder fehlende Datenintegration können KI-Modelle unbrauchbar machen. Ein weiterer Grund ist eine mangelhafte Integration: Wenn KI-Lösungen nicht mit bestehenden Systemen harmonieren und in die echten Business-Systeme und -Prozesse integriert sind, ist ihr Nutzen begrenzt. Hinzu kommen menschliche Faktoren, etwa ein Mangel an Expertise, denn ohne qualifizierte Fachkräfte für KI und Datenanalyse ist die Umsetzung schwer gangbar oder fehleranfällig. Nicht zuletzt stehen Projekten oft auch unrealistische Annahmen über die Fähigkeiten von Künstlicher Intelligenz im Wege sowie eine Unternehmenskultur, in der neue Technologien grundsätzlich auf Widerstand stoßen.
Wie sollten KI-Projekte demnach grundsätzlich angegangen werden, um sie erfolgreich abzuschließen?
Ein strukturierter Ansatz ist entscheidend. Am Beginn sollten die Use-Case-Ideation, -Priorisierung und -Konzeption stehen: Zuerst werden Herausforderungen und Ineffizienzen entlang der Wertschöpfungskette identifiziert und mögliche Use Cases zur Automatisierung und Optimierung definiert. Dann geht es um die Evaluation und Priorisierung der identifizierten Use Cases anhand strategischer Bewertungskriterien wie Umsetzbarkeit, Impact und Fit mit der Geschäftsstrategie. Die aussichtsreichsten Anwendungsfälle werden nun detaillierter konzipiert: Der Aufwand sowie die erwarteten Benefits werden analysiert und Letztere in klar messbare Ziele gegossen. Genauso wichtig ist es, die Qualität, Verfügbarkeit und Integrität der notwendigen Daten zu prüfen und alle relevanten Stakeholder in den Prozess miteinzubeziehen. Wenn es schließlich an die Umsetzung geht, beginnt man mit einem Piloten: Man fängt klein an und testet die erste Lösung, um dann weiter zu optimieren und zu skalieren - es handelt sich also um einen iterativen Prozess, bei dem immer wieder Anpassungen gemacht werden.
Welche Entwicklungen in der Nutzung von KI sehen Sie für das Jahr 2025?
KI ist im Agentenzeitalter angekommen: Jenseits der Large-Language-Models-getriebenen (LLMs) Lösungen wird KI durch holistische Agentensysteme noch komplexere Aufgaben entlang der Wertschöpfungskette automatisieren. Eine weitere Entwicklung ist Edge AI: Mehr KI-Anwendungen stehen direkt auf Geräten statt in der Cloud zur Verfügung. Als dritten Trend sehe ich die erklärbare KI: Hier liegt der Fokus mehr auf der Transparenz von Modellen und dem Zurückverfolgen auf konkrete Quellen von Informationen. Die Personalisierung im Sinne von maßgeschneidertem Output ist eine weitere absehbare Entwicklung. Nicht zu vernachlässigen ist außerdem die ethische KI mit stärkerer Regulierung und Fokus auf faire, diskriminierungsfreie Algorithmen.
Interview: Lea Sommerhäuser

Lesetipp

Wie Unternehmen die besten KI-Tools am Markt für sich auswählen und mit welchen Herausforderungen die Implementierung verbunden ist, erfahren Sie im weiterführenden Gespräch mit Christian Brugger auf Springer Professional.

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Metadata
Title
„KI ist im Agentenzeitalter angekommen“
Author
Lea Sommerhäuser
Publication date
01-03-2025
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden
Published in
IT-Mittelstand / Issue 3/2025
Print ISSN: 3005-138X
Electronic ISSN: 3005-1398
DOI
https://doi.org/10.1007/s44381-025-0214-9

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