07-03-2025 | Kleb- und Dichttechnik | Nachricht | News
25 Jahre branchenübergreifende Klebtechnik-Forschung
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Experten aus der Chemie-, Stahl-, Kunststoff- und Holzindustrie trafen sich vom 17. bis 19. Februar 2025 in Köln zum 25. Kolloquium "Gemeinsame Forschung in der Klebtechnik".
Beim Branchentreffen in Köln wurde die "Roadmap Klebtechnik 2035" vorgestellt.
Jens Jerzembeck, DVS
Die Dechema – Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. und die drei AIF-Mitglieder Forschungsvereinigung Stahlanwendung e.V. – FOSTA, die Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e.V. des DVS und der Internationale Verein für Technische Holzfragen e.V. – iVTH schlossen sich zum Gemeinschaftsausschuss Klebetechnik zusammen und sind Veranstalter des jährlichen Fachtreffens. Sie bieten mit dem Kolloquium seit mehr als zwei Jahrzehnten Wissenschaftlern, Entwicklern, Herstellern und Anwendern ein Forum mit Präsentationen von Klebstoffherstellern, mit Vorträgen über Projekte der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) sowie ein umfassendes Bild vom aktuellen Stand in Forschung und Anwendung.
“Die vier tragenden Forschungsvereinigungen haben mit ihrer Vision und einer dauerhaften, konstruktiven Zusammenarbeit die Entwicklung von noch relativ kleinen Anfängen zu einem festen Bestandteil des Kalenders für alle Interessierten der Klebtechnik im deutschen Sprachraum bewirkt“, erklärte der Vorsitzende des Gemeinschaftsausschusses Dr. Wolfgang Wittwer und führte in seinem Grußwort fort: “Viele der beteiligten Unternehmen haben sich in dieser Zeit technologisch und wirtschaftlich sehr gut entwickelt und tragen zum guten Ruf der deutschen Klebtechnik in der Welt bei.“
Gemeinschaftsforschung entscheidend für Wettbewerbsfähigkeit
“Durch den regelmäßigen interdisziplinären Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie setzen die industriegetragenen Forschungsvereinigungen kontinuierlich neue Impulse für Forschung und Praxis. Forschungsergebnisse aus der industriellen Gemeinschaftsforschung finden ihren Weg in die industrielle Anwendung – und das ist ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland“, hob Dr. Matthias Heider, Geschäftsführer der AIF – Allianz für Industrie und Forschung e.V., auf dem bundesweiten Fachkolloquium hervor.
Das zweitägige Programm beinhaltete eine Vielzahl von moderierten Parallel-Sessions zu hyperelastischen Klebverbindungen unter Crashbelastung, zur Herstellung von geklebten Holz-Beton-Verbund-Bauteilen oder zur Entwicklung biobasierter Klebstoffe für die Anwendung in Brennstoffzellen. Mit Bezug auf das Jubiläum wurden auch Erfolgsbeispiele der IGF aus den vergangenen Jahren präsentiert. Diese hatten unter anderem einen sehr aktuellen Bezug, wenn beispielsweise gemeinsame Forschungsergebnisse im Bereich der Brückensanierung dargestellt wurden.
Um den klebtechnischen Nachwuchs zu fördern, ist es Tradition, ausgewählten jungen Wissenschaftlern die kostenlose Teilnahme an dem Kolloquium zu ermöglichen. In diesem Jahr wurden zehn junge Akademiker von verschiedenen Forschungseinrichtungen dafür vorgeschlagen. Oft bieten auch die praxisorientierten IGF-Projekte jungen Forschenden den künftigen Einstieg in innovative, in der Klebtechnik engagierte Unternehmen.
“Roadmap Klebtechnik 2035” vorgestellt
Der Ausschussvorsitzende Dr. Wittwer stellte auf dem Kolloquium darüber hinaus die neue “Roadmap Klebtechnik 2035” vor. Sie beinhaltet eine Erweiterung der bisherigen Themen wie Kommunikation und Ausbildung mit dem Ziel einer Stärkung des öffentlichen Vertrauens in die Klebtechnik, Förderung der Kreislaufwirtschaft und CO2-neutrale Klebverbindungen sowie Prozesstechnik mit dem Ziel der adaptiven Klebtechnik. Überschrieben mit den Attributen “kreislauffähig, prognostizierbar und adaptiv“ stehen im kommenden Jahrzehnt vor allem die Methoden der Prognose entlang der Prozesskette sowie der vernetzte Prognose-, Auslegungs- und Verarbeitungsprozess im Fokus der Klebtechnik-Forschung. Die Roadmap wurde nach intensivem Austausch der Fachleute beschlossen.
“Dank ihrer Fähigkeit, unterschiedlichste Materialien zu verbinden, ist die Klebtechnik prädestiniert für energieeffiziente Leichtbaulösungen, die die Festigkeits- und Stabilitätsgrenzen der eingesetzten Werkstoffe voll ausschöpfen. Um sie jedoch in immer neuen Werkstoffkombinationen sicher nutzen zu können, ist ein hohes Prozessverständnis erforderlich“, betonte Jens Jerzembeck, Geschäftsführer der Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e.V. des DVS und Vorstand der AIF.
Gemeinschaftsausschuss bündelt Kompetenzen
Bereits seit Anfang der 2000er Jahre bündelt der Gemeinschaftsausschuss Klebtechnik (GA-K) vor diesem Hintergrund die Kompetenzen und Aktivitäten auf dem Gebiet der Klebtechnik. Die Mitglieder des GA-K mit Vertretern aus Industrie und Wissenschaft rekrutieren sich aus den Arbeitskreisen “Fertigung und Konstruktion“ und “Adhäsion und Klebstoffchemie“ der Dechema, dem Fachausschuss “Klebtechnik“ der DVS Forschung, dem Expertenausschuss “Kleben von Stahl“ der FOSTA sowie Experten des iVTH. Die Forschungsvorhaben umfassen das gesamte Gebiet der Klebtechnik von der Konstruktion über die Fertigung bis hin zur Reparatur und zum Recycling, auch in Kombination mit anderen Fügeverfahren.