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06-12-2021 | Kleb- und Dichttechnik | Nachricht | Article

Sicherheit von Verpackungsschmelzklebstoffen

Author: Dr. Hubert Pelc

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Die FEICA (Association of the European Adhesive and Sealant Industry) hat eine Studie in Auftrag gegeben, um die mögliche Migration von Mineralölkohlenwasserstoffen aus typischen Verpackungsschmelzklebstoffen zu untersuchen. Die Ergebnisse der Studie sind nun frei verfügbar.

Ziel der Studie war es, die Sicherheit von Schmelzklebstoffen in Klebstoffanwendungen, insbesondere in Lebensmittelverpackungen aus Karton, zu ermitteln. Neben den systematischen Untersuchungen zur Migration von Mineralölkohlenwasserstoffen aus Schmelzklebstoffen wurden auch Korrelationsfaktoren betrachtet. Typische Hotmelt-Rohstoffe bestehen hauptsächlich aus Polymeren, paraffinischen Wachsen, Kohlenwasserstoffharzen und Additiven. Obwohl die einzelnen Komponenten in der Positivliste 10/2011 aufgeführt sind, können insbesondere Oligomere aus den Kohlenwasserstoffharzen bei der LC-GC-FID-Analyse (Flüssigchromatographie-Gaschromatographie mit Flammenionisationsdetektor) teilweise zu MOSH (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons)- bzw. MOAH (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons)-Fraktionen beitragen. Mithilfe weiterer Analysemethoden ist es möglich, Kohlenwasserstoffharz-Oligomere von den aus Mineralöl gewonnenen Kohlenwasserstoffen (MOH) zu unterscheiden.
 

Vorhersage der Migration durch Simulation

In der Studie wurden drei Ansätze verfolgt: Extraktion von Hotmelt, Migrationssimulation von Hotmelt (Gasphase) und reale Lagertests (Lebensmittel in einem mit Hotmelt versiegelten Karton). Dabei habe es sich gezeigt, dass die Extraktion kein sinnvoller Ansatz zur Abschätzung der Migration sei, da dieser Ansatz die Realität stark überschätzt. Beim Extraktionsansatz extrahiert das Lösungsmittel die gesamten verfügbaren Hotmelt-Kohlenwasserstoffe und berücksichtigt nicht nur den Teil, der migrieren könnte.  Reale Lagertests hingegen sind unerschwinglich, da sie zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Studie konnte zeigen, dass die Simulation der bessere Weg ist. Die Migrationssimulation sei in der Lage, die reale Situation in einer Verpackungsanwendung korrekt vorherzusagen, wenn sich die Analyse auf gesättigte Kohlenwasserstoffe und aromatische Kohlenwasserstoffe (MOSH/MOAH) konzentriert.

Darüber hinaus wurde ein Berechnungsmodell entwickelt, das auf einer Migrationssimulation von modifiziertem Polyphenylenoxid (Tenax, 40 °C, 10 Tage) basiert. Mit diesem Modell könne die tatsächliche Migration bei indirektem Kontakt im Zusammenhang mit der Lagerung von trockenen Lebensmitteln für 12 Monate bei Raumtemperatur vorausgesagt werden.

Im Rahmen der Studie seien alle untersuchten Schmelzklebstoffe (typische Lebensmittelverpackungsschmelzklebstoffe) als sicher für den Einsatz in der getesteten Anwendung nachgewiesen worden. Die Hotmelts würden daher die Kriterien eines Entwurfs des Bundesinstituts für Risikobwertung (BfR) zu MOAH erfüllen. 
 
Download der Studie 
 

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Kunststoffe

Source:
Chemie der Werkstoffe

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