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26-09-2014 | Klimawandel | Schwerpunkt | Article

Wie Hamburg dem Klimawandel aufs Dach steigt

Author: Matthias Schwincke

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Begrünte Dächer machen Großstädte nicht nur attraktiver. Sie helfen auch bei der Anpassung an den Klimawandel. Mit einer großangelegten Strategie zur Dachbegrünung übernimmt Hamburg hier eine nationale Vorreiterrolle.

Klimawandelanpassung bedeutet in Hamburg nicht nur Hochwasserschutz. Auch zunehmende Starkregen und Überhitzung stellen die urbane Infrastruktur und die Bevölkerung vor wachsende Herausforderungen. Im offiziellen Hamburger Aktionsplan zur Klimawandelanpassung bildet daher auch die "Stadt- und Landschaftsplanung" eines von neun Handlungsfeldern. Ein Baustein ist dort die inzwischen auch als bundesweites Pilotprojekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, BMUB, geförderte "Gründachstrategie".

Großes Grünpotenzial mit vielen Vorteilen

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Die Vision des Vorhabens: Mindestens 70 Prozent der Neubauten mit Flachdach oder flachgeneigten Dächern sowie geeignete Flachdachsanierungen über 100 Quadratmeter sollen bis 2019 begrünt werden. Für Wohnungs- und Gewerbebauten geht die Planung von einem theoretischen Potenzial von etwa einem Quadratkilometer begrünbarer Dachflächen in den nächsten fünf Jahren aus. Als Fördermittel stellt die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt dafür drei Millionen Euro zur Verfügung. Zu den anvisierten Vorteilen der Dachbegrünung zählen unter anderem:

  • die Rückhaltung und Verdunstung für 50 bis 90 Prozent der Niederschläge,

  • die damit verbundene Entlastung der Entwässerungssysteme und die Minderung der Überflutungsgefahr,

  • die Verbesserung der Gebäude-Energiebilanz durch Hitzeabschirmung und Wärmedämmung,

  • die Erschließung bisher ungenutzter und neuer Freiräume sowie

  • ein besseres Stadtklima und mehr Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

Hamburg als Forschungsfeld für andere Städte

Als Förderprojekt im Rahmen des BMUB-Programms "Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel" wird das Vorhaben wissenschaftlich von der HafenCity Universität (HCU) begleitet. Die Begleitforschung beinhaltet neben der Übertragung des entwickelten und erprobten Instrumentariums auf andere Städte auch die Umsetzung eines Messprogramms, u.a. zu den realen Rückhalteleistungen von Gründächern. Eine detaillierte Untersuchung zur Rückhalteleistung von extensiv begrünten Dächern bei Starkregenfällen in japanischen Großstädten bieten die Springer-Autoren Sachiko Kikuchi and Hajime Koshimizu im Buchkapitel "A Comparison of Green Roof Systems with Conventional Roof for the Storm Water Runoff".

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