Wissenschaftler machen mit einem Memorandum auf Forschungs- und Umsetzungsbedarf hinsichtlich klimagerechter Städte aufmerksam. Sie fordern eine enge Vernetzung der Themengebiete Klima, Ressourcen und Stadtentwicklung.
Der Klimawandel erfordert Anpassungen auch in Städten. Dies ist mittlerweile in Politik und Wissenschaft bekannt. Anlässlich des Fachgesprächs "Transformation der Wasserinfrastruktur" am ISOE – Institut für sozial-ökonomische Forschung in Frankfurt am Main wurde die Idee geboren das Memorandum "Eine klimagerechte Stadt erfordert integrierte Stadt- und Infrastrukturplanung" zu entwickeln. Unterschriften können weiterhin unter www.memorandum-klimagerechte-stadt.de abgegeben werden.
Memorandum "Klimagerechte Stadt"
Verfasser des Memorandums | |
Dr. Engelbert Schramm | ISOE – Institut für sozial-ökologische |
PD. Dr. Thomas Kluge | ISOE – Institut für sozial-ökologische |
Dr. Martina Winker | ISOE – Institut für sozial-ökologische |
Jens Libbe | Deutsches Institut für Urbanistik |
Prof. Dr. Antje Stockman | Universität Stuttgart |
Prof. Dr. Angela Million | Technische Universität Berlin |
Grit Bürgow | Technische Universität Berlin |
Prof. Dr. Jörg Londong | Bauhaus-Universität Weimar |
Matthias Hartmann | Bauhaus-Universität Weimar |
Prof. Dr. Matthias Koziol | Technische Universität Cottbus |
Dr. Lisa Scholten | Eawag |
Im Memorandum werden elf Herausforderungen und Chancen für die nachhaltige Entwicklung hin zu klimagerechten Städten aufgelistet. Dazu gehören:
Neue Bewertung der Städte unter dem Aspekt des Klimawandels.
Neben Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel müssen soziale Prozesse und Dynamiken betrachtet werden.
Fachdisziplinen müssen enger zusammen arbeiten.
Ganzheitliche Betrachtung von Wasser, Energie und Ernährung in der städteplanerischen Praxis.
Integrierte Stadtplanung für mehr Nachhaltigkeit.
Die Verfasser des Memorandums rufen dazu auf, das verschiedene Fachverbände und -gesellschaften gemeinsam die anstehenden Probleme diskutieren, denn bessere Wiederstands- und Anpassungsfähigkeit kann nur durch interdisziplinäre Planungen erreicht werden. Die Verfasser heben insbesondere die Rolle des Wassers hervor. Wasser kommt demnach eine Vermittlerrolle zu. Zentrale Förderprogramme zur Forschung sind unbedingt erforderlich.
Nachhaltige Stadt- und Verkehrsplanung
Johannes Meyer befasst sich in seinem Buch mit "Nachhaltiger Stadt- und Verkehrsplanung". Der Springer Vieweg-Autor erläutert im Kapitel "Die Auflösung der Städte", Klimaschutz sei der wichtigste Grund, den Trend zur Auflockerung und Entmischung aller Städte so schnell wie möglich zu beenden. Im Kapitel "Die Grundregel" erklärt Meyer, warum jede weitere Ausdehnung vorhandener Städte vermieden werden sollte. Er definiert klar die Grundregel "Innenentwicklung kommt vor Außenentwicklung".