Published in:
05-06-2019 | Angewandte Geographie
Ko-Spezialisierung regionaler Banken im Windenergiesektor
Wie aus wissensintensiven Dienstleistungen Wettbewerbsvorteile für Unternehmen entstehen
Authors:
Dr. André Ortiz, Dr. Henrik Schalkowski, Dipl.-Volksw. Manfred Klöpper
Published in:
Standort
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Issue 4/2019
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Zusammenfassung
Wissensbasierte ökonomische Entwicklung und Tertiarisierung gehen in Wirtschaftsregionen mit einer zunehmenden Bedeutung wissensintensiver Dienstleistungen einher. Einer der entwicklungsstärksten Sektoren, gerade in Norddeutschland, ist der der Erneuerbaren Energien, vor allem im Windenergiebereich. In regionalen Netzwerken profitieren Unternehmen vom Austausch mit öffentlichen Einrichtungen, regionalen und sektoralen Agenturen sowie regionalen Banken, die als kreditgebende Institutionen und Finanzintermediäre an der Seite der Unternehmen, insbesondere KMU, stehen. Das für Entscheidungsprozesse über Kreditvergaben benötigte Fachwissen auf Seiten der regionalen Banken geht dabei immer mehr über den klassischen Finanzierungsbereich hinaus. Es erstreckt sich auf ein breites Spektrum an Expertise für die Beurteilung von technischen, rechtlichen, planerischen und politischen Fragen im Zusammenhang mit dem Erneuerbare-Energien-Sektor und speziell Windenergieprojekten. Durch diese teils jahrzehntelange Ko-Spezialisierung der Banken entwickelt sich deren Beziehung zu Unternehmen von einer klassischen Schuldner-Gläubiger-Beziehung hin zu einer Art Partnerschaft im Rahmen von zunehmend wissensintensiven Prozessen der Projektfinanzierung. In deren Zuge können Risiken und Chancen von Investitionsvorhaben für Unternehmen in der Region effektiver eingeschätzt werden, woraus sich Wettbewerbsvorteile begründen lassen. Der Beitrag basiert auf einer von den Autoren durchgeführten qualitativ-empirischen Studie, in deren Rahmen leitfadengestützte Experteninterviews mit Vertretern verschiedener im Windenergiebereich aktiver Banken in einer norddeutschen Region geführt wurden.