Zusammenfassung
Kathrin Westhölter und Andreas Bock liefern in ihrem Beitrag eine konstruktivistische Betrachtung der medialen Modellierbarkeit von Krisen. Sie beschreiben Krisen als konstruierte kommunikative Szenarien und verdeutlichen durch drei Fallanalysen, wie selbst Kommunikationsprofis in Krisenfallen tappen können. Ihre brisante These lautet: Die Qualität einer Krise zeichnet sich weniger durch den Auslöser aus, als vielmehr durch den kommunikativen Umgang mit diesem Stimulus. Pragmatisch formuliert: Die Kommunikation über ein Ereignis – und eben nicht das Ereignis selbst – entscheide letztlich über das krisenhafte Ausmaß eines Ereignisses.