Gute Rücklaufquoten bei Zufriedenheitsumfragen geben Aufschluss über die Haltung der Kunden zu Produkten und Dienstleistungen. Mit smarten Customer Experience Management-Lösungen bekommen Unternehmen komplexe Prozesse in den Griff und können datenbasierte Rückschlüsse auf die Gesamtheit ihrer Kunden ziehen.
Star-Ratings, E-Mail-Kurzumfragen oder digitale Feedbackbögen sind omnipräsent: Immer mehr Unternehmen legen Wert auf die systematische Erhebung, Auswertung und Nutzung der Meinung ihrer Kunden. Damit sich möglichst viele Menschen an Befragungen beteiligen und das Ergebnis aussagekräftig ist, um daraus Maßnahmen ableiten zu können, muss jedoch eine Reihe von Faktoren berücksichtigt werden.
Erfolgreiche Kundenbefragungen gestalten
Damit Kundenbefragungen an relevanten Kundenkontaktpunkten gut angenommen und möglichst zahlreich beantwortet werden, lohnt es sich, dem Herzstück des gesamten Prozesses besondere Aufmerksamkeit zu widmen: Dem Umfragedesign. Denn hier lauern viele Hindernisse! Verfolgen Unternehmen zum Beispiel das Ziel, die Rücklaufzahlen ihrer Kundenbefragungen und die Qualität der Ergebnisse zu erhöhen, erfordert dies ein hohes Maß an Kreativität und Fachwissen.
Häufige vermeidbare Fehler sind beispielsweise
- wenig motivierende Anschreiben, die zu geringen Conversions führen
- langwierige Fragebögen, die zu hohen Abbruchquoten zur Folge haben oder
- ungeschickte Fragestellungen, die uneindeutige Ergebnisse nach sich ziehen.
Neben der Länge und Ausführlichkeit einer Umfrage ist auch deren Aufbau wichtig. Ein ansprechender Einleitungstext mit zusätzlicher Information zum Zeitaufwand informiert die Zielgruppe über den Grund und Mehrwert der Befragung: Handelt es sich um eine beziehungsbezogene Ad hoc-, oder um eine transaktionale Befragung? Außerdem bietet die Präambel beispielsweise Platz für Informationen wie Ausfüllhilfen oder zum Datenschutz. Bereits an dieser ersten Hürde entscheidet sich, wer bereit ist, die Zeit in die Umfrage zu investieren. Gleichzeitig bietet ein Einleitungstext die Möglichkeit, Kunden zu vermitteln, dass deren Meinung wirklich wertgeschätzt wird und auf Basis derer Feedbacks etwas verändern oder optimiert werden kann.
Auf die Tonalität achten
Mit Formulierungen, die nicht nur inhaltlich, sondern auch in der Tonalität zur Zielgruppe passen, kann die Abbruchquote reduziert werden. In der sich anschließenden Befragung sollten die Themen möglichst klar nach Blöcken identifiziert, die richtigen Fragen gestellt, sowie einheitliche Antwortkategorien und Skalen gewählt werden. Ein entscheidender Vorteil zeigt sich zudem bei digitalen Formaten: Fällt die Bewertung an Stellen negativ aus, kann an jedem Touchpoint direkt ein Follow-up-Prozess mit Unterstützungsangeboten eingesteuert werden. Empfehlenswert ist es außerdem, die NPS-Frage nach der Weiterempfehlungsbereitschaft (Net Promoter Score) und gegebenenfalls soziodemografische Fragen ans Ende zu stellen. Dies verdeutlicht das Interesse an der individuellen Erfahrung und nicht am Wunsch nach Komplimenten.
Call me maybe? Die Frage nach dem passenden Kanal
Ganz so leicht ist es für Händler- und Dienstleister häufig jedoch leider nicht, ihre Kunden zu erreichen. Daher muss bereits bei der Konzeption einer Befragung die richtige Wahl beziehungsweise die Kombination der Kommunikationskanäle feststehen. So sind gut geschulte Mitarbeiter in der Lage, im persönlichen Gespräch vor Ort, am Point-of-Sale auf einer Messe oder telefonisch wertvolle Erfahrungen und Stimmungen einzufangen. Auch gut sichtbare, stationäre Feedbackterminals ermöglichen eine schnelle Rückmeldung im Vorbeigehen. Strategisch gut geeignet sind Positionen auf Ausstellungsflächen, an Infoständen, in der Kassenzone oder Warteschlangen.
Spielt sich die Kundenreise mit Informationssuche, Beratung und Bestellung digital ab, sind andere Methoden gefragt. Hier bieten smarte CX-Lösungen Unternehmen beispielsweise die Möglichkeit, über die Browserversion der Kunden zunächst herauszufinden, ob am anderen Ende Fingerspitzen- oder Mausbediener an unterschiedlich großen Bildschirmen klicken. Dementsprechend lassen sich geeignete Befragungsformate ableiten: Für kurze Stimmungsbilder haben sich Pop-up-Fenster bewährt und individuelle Fragen lassen sich via Live-Chat oder Messenger auf der Website oder in mobilen Apps stellen. Darüber hinaus können Unternehmen Funktionen für Erfahrungsberichte und Produktbewertungen gut sichtbar an verschiedenen Stellen ihres Internetauftritts platzieren.
Je breiter das Angebot hinter den Schaltflächen ist – von der Online-Befragung, über Chatbots, SMS-, WhatsApp und E-Mail-Kontakt bis hin zur telefonischen Erreichbarkeit, – desto leichter machen Unternehmen es ihren Kunden, Rückmeldung zu geben.
Schließlich sollten auch die analogen Wege nicht ganz außer Acht bleiben: Bevorzugt die Zielgruppe Rückmeldemethoden über Papierfragebögen, sind Unternehmen gut beraten, diese an strategisch wichtigen Stellen auszulegen, zu verteilen oder zu versenden.
Den idealen Zeitpunkt finden
Soll eine gut konzipierte Umfrage möglichst hohe Antwortraten erzielen, spielt der optimale Versandzeitpunkt eine wichtige Rolle. Bei transaktionalen, also anlassbezogenen Befragungen, liegt dieser unmittelbar nach dem Ereignis: Dem Bestellvorgang, dem Kauf, der Inanspruchnahme einer Dienstleistung, der Lieferung, der Reklamation – also immer dann, wenn das Erlebnis noch frisch in Erinnerung ist. Liegen konkrete Kontaktdaten vor, können Unternehmen ohne Zeitverzug und sehr gezielt nach den Erfahrungen fragen. Stehen etwa allgemeine Zufriedenheitsbefragungen, Vertragsverlängerungen oder andere planbare Kommunikationsanlässe an, erzielen Unternehmen erfolgreichere Rücklaufquoten, wenn sie die Adressatenzeiten genauer unter die Lupe nehmen. So sind B2B-Zielgruppen zum Beispiel eher werktags am Schreibtisch erreichbar, während B2C-Zielgruppen in dieser Zeit bei ihren Kunden tätig sind und auch am Wochenende oder in den späten Abendstunden Büroarbeiten oder private Kommunikation erledigen.
Anreize und Mehrwerte schaffen
Gelingt es Unternehmen, Kunden dazu zu bewegen, der Einladung zur Befragung zu folgen, punkten sie zusätzlich, wenn sie den Aufwand mit einem Incentive anerkennen. Kreativ eingesetzt, wird damit sogar die Kundenbindung gefördert, denn die Botschaft steht für Wertschätzung. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, dass die Maßnahme authentisch wirkt und zum Unternehmen und der Zielgruppe passt.
Mit Ausdauer überzeugen
Vor allem aber, sollte eine Kundenzufriedenheitsumfrage kein Selbstzweck bleiben. Kunden lassen sich nur dann davon überzeugen, dass ihr Feedback von Bedeutung ist, wenn sie eine Reaktion darauf erhalten. Bleibt ihre Rückmeldung schon auf den ersten Schritten der Customer Journey unbeantwortet, werden sie sich kein zweites oder drittes Mal beteiligen. Regelmäßig Daten zur Kundenzufriedenheit zu sammeln und sie anschließend zu analysieren ist wichtig. Werden allerdings nicht die notwendigen Schritte eingeleitet, um Prozesse danach zu verbessern, sind diese Daten nutzlos. Teilen Unternehmen hingegen aktiv die Ergebnisse und Maßnahmen, die aufgrund des Feedbacks ergriffen wurden, stärken sie das Vertrauen ihrer Kunden. Hier kommen der strategische Gesamtprozess und die Haltung des Unternehmens zum Tragen. Eine Feedbackkultur kann sich dann langfristig etablieren, wenn alle Abteilungen durch die Ergebnisse ermutigt werden, in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess einzusteigen und wenn die Unternehmensführung diese Entwicklung aktiv unterstützt.
Transparent kommunizieren, effektiv handeln
Transparente Kommunikation und effektive Handlungsmaßnahmen auf Basis der Feedbackdaten sind essenziell, um die Kundenzufriedenheit entscheidend zu verbessern. Dies führt letztlich dazu, dass Kunden weniger abwandern und die Weiterempfehlungsrate steigt. Überdies führen auch mehr Zusatzkäufe, loyalere Kunden und schließlich mehr Unternehmenswachstum dazu, dass der Unternehmenserfolg nachhaltig gesteigert wird.