2014 | OriginalPaper | Chapter
Konjunkturen des Kulturbegriffs: Von der politischen und strategischen Kultur zur Sicherheitskultur
Authors : Dr. Valentin Rauer, Julian Junk, Prof. Dr. Christopher Daase
Published in: Dimensionen der Sicherheitskultur
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Sozialwissenschaften sind keine Kulturwissenschaften – wenn sie sich dennoch dem Bereich der „Kultur“ zuwenden, dann mit einer spezifischen Fragestellung und Perspektive. Der Terminus der „politischen Kultur“ entstand nach dem Zweiten Weltkrieg und sollte die Frage beantworten, wie es möglich ist, dass ähnlich hochentwickelte Länder so gegensätzliche politische Systeme ausbilden können, dass sie in kriegerische Auseinandersetzungen, wie den Zweiten Weltkrieg oder in einen Kalten Krieg, geraten. Mit dem Ende der bipolaren Weltordnung und der binären Aufteilung in kapitalistische Länder einerseits und sozialistische Länder andererseits schwächte sich das komparatistische Interesse an der politischen Kultur ab. Stattdessen richtete es sich im Zuge der 1980er Jahren und dann verstärkt in den 1990er Jahren auf ein Phänomen, das als „strategische Kultur“ bezeichnet wurde. Nach dem Ende des Kalten Krieges war an die Stelle eines klar benennbaren Gegners die Frage nach dem Umgang mit unbekannten Gefahren und Risiken getreten.