2004 | OriginalPaper | Chapter
Konsumentensouveränität und Bürgersouveränität: Steuerungsideale für Markt und Politik
Author : Viktor J. Vanberg
Published in: Politik und Markt
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Included in: Professional Book Archive
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Woran ist zu messen, ob soziale Prozesse — sei es im Markt, sei es in der Politik — „wünschenswerte″Funktionseigenschaften haben, und woran ist zu messen, welche Aufgabenverteilung zwischen Markt und Politik als „angemessen” gelten kann? Solche Fragen lassen sich offenkundig nicht beantworten, ohne auf ein normatives Kriterium Bezug zu nehmen. Im vorliegenden Beitrag sollen diese Fragen aus der Sicht eines normativen Individualismus angegangen werden, womit hier eine Vorstellung gemeint ist, die von der Grundannahme ausgeht, dass die Wertungen der jeweils betroffenen Individuen als der letztendliche Maßstab dafür betrachtet werden sollten, ob soziale Sachverhalte — i.S. von sozialen Transaktionen, Entscheidungsverfahren, institutionellen Regelungen, Ergebnismustern etc. — als „wünschenswert“zu beurteilen sind. Da er die Bewertungen der betroffenen Menschen selbst zum Maßstab nimmt, kann man auch sagen, dass ein so verstandener normativer Individualismus von einem internen Beurtei-lungskriterium ausgeht, im Kontrast zu Kriterien, die von den Wertungen der betroffenen Personen selbst völlig losgelöst sind, und die man in diesem Sinne als externe, als „von außen“an die in Frage stehenden sozialen Sachverhalte herangetragene Kriterien bezeichnen könnte.