Schrauben und andere metallische Kleinteile werden heute mit einer Zinklamellenbeschichtung überzogen, um Korrosion zu vermeiden. Gemeinsam mit den Firmen Chemische Fabrik Wocklum, Hillebrand Chemicals, DOK Chemie und der Universität Potsdam erforscht die Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn zurzeit eine neue Art der Zinklamellenbeschichtung mit eingebetteten Mikro- und Nanoteilchen. Davon versprechen sich die Projektpartner eine Verbesserung der Schichteigenschaften und eine bessere Umweltverträglichkeit.
"Eine Zinklamellenbeschichtung kann man sich vorstellen wie kleine Plättchen, die aus einem flachgeklopften Zinkpulver bestehen. Diese lamellenartigen und mit einem Bindemittel vernetzten Partikel werden lackähnlich auf den Stahl aufgetragen und sorgen für einen entsprechenden Oberflächenschutz", erklärt Prof. Dr. Ralf Feser, Leiter des Labors für Korrosionsschutztechnik an der Fachhochschule Südwestfalen und Leiter des neuen Forschungsprojektes. "Die Zinklamellenbeschichtung ist ein ausgezeichneter Korrosionsschutz, der seit Jahren vorzugsweise für Verbindungselemente und andere Bauteile im Automobilbau eingesetzt wird, aber auch bei Windkraftanlagen, in der Bauindustrie, dem elektronischen Anlagenbau oder bei LKWs".
Winzigste Mikro- und Nanoteilchen sollen nun dafür sorgen, dass eine bessere Härtung der Oberfläche erreicht wird, der Korrosionsschutz damit langlebiger wird und bei mechanischer Beanspruchung länger hält. Ein weiterer Vorteil ist die Selbstheilung der Beschichtung. Durch den Zusatz der Mikro- und Nanoteilchen wird eine Substanz freigesetzt, die in der Lage ist, den Korrosionsschutz bei Beschädigung wieder herzustellen. Neben der Entwicklung einer neuen Zinklamellenbeschichtung nehmen die Projektpartner auch die gesamte industrielle Prozesskette in den Blick. Dazu zählen eine auf die neue Zinklamellenformulierung abgestimmte nanokeramische Vorbehandlung der Produkte, eine dazugehörige Messmethodik und ein Korrosionsschnelltest ebenso wie die Entwicklung des Beschichtungs-Prozesses am Beispiel ausgewählter Kundenbauteile.
Das Forschungsvorhaben wird mit rund 200.000 Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) gefördert.