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28-03-2017 | Kredit | Nachricht | Article

Europas Banken drücken faule Kredite

Author: Eva-Susanne Krah

1:30 min reading time

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Europäische Kreditinstitute müssen weiterhin eine hohe Zahl fauler Kredite abbauen. Das Volumen belief sich laut Angaben der Europäischen Bankenaufsicht (SSM) Ende 2016 auf 921 Milliarden Euro. 

Vom Berg der nicht rückzahlbaren Kredite haben Europas Banken im vergangenen Jahr 54 Milliarden Euro aus ihren Büchern abbauen können. Im dritten Quartal 2016 verringerten sich die Altlasten aus den betreffenden Krediten um 15,59 Milliarden Euro. Der Anteil der Non Performing Loans (NPL) am Bruttokreditvolumen der bedeutenden Institute im gewichteten Durchschnitt lag zu diesem Zeitpunkt bei 6,49 Prozent. Allein auf den Bilanzen italienischer Geldhäuser lasteten Mitte 2016 faule Kredite in Höhe von rund 360 Milliarden Euro.

Danièle Nouy, Präsidentin der bei der Europäischen Zentralbank (EZB) verankerten europäischen Bankenaufsicht SSM, glaubt, dass die faulen Kredite noch "für einige Zeit ein zentrales Thema" bei den Geldinstituten bleiben werden. Das sagte sie Medienberichten zufolge anlässlich einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main. Die notleidenden Kredite schwächten die Profitabilität der Banken und "ihre Fähigkeit, die Wirtschaft zu finanzieren". Betroffene Geldhäuser müssen den Bankenaufsehern Pläne präsentieren, wie sie die Kreditprobleme lösen wollen. Analysten der Deutsche Bank Research (DB Research) hatten prognostiziert, dass der Anteil notleidender Kredite in den meisten untersuchten Ländern weiter sinken wird.

Robustere Banken müssen Risiken meistern

Im EZB-Jahresbericht der Bankenaufsicht für das Jahr 2016 betont Nouy, dass die notleidenden Kredite (NLP) auf den Bilanzen der europäischen Kreditinstitute wie Blei lasten. Sie bremsten die Gewinnentwicklung und setzten den Banken Grenzen bei der Kreditvergabe an die Wirtschaft. Zudem behinderten die nationalen Rechtssysteme in einigen Ländern die Möglichkeit für Banken, ihre NPL-Bestände möglichst rasch aufzulösen. Die nationale Politik könne Geldinstitute dabei unterstützen, indem sie aus Sicht von Nouy 

  • das jeweilige Rechtssystem effizienter machen, 
  • den Zugang zu Sicherheiten verbessern, 
  • außergerichtliche Schnellverfahren einrichten und 
  • abgestimmte steuerliche Anreize setzen.

Die SSM-Präsidentin bescheinigt den Finanzhäusern immerhin, dass diese den vergangenen Jahren "viel widerstandsfähiger geworden sind und ihre Kapitalpuffer deutlich erhöht haben." Sie seien jedoch nach wie vor mit Risiken und Herausforderungen konfrontiert.

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