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22-03-2023 | Kredit | Nachricht | Article

Zahl fauler Kredite in europäischen Banken rückläufig

Author: Angelika Breinich-Schilly

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Die Non Performing Loans, kurz NPL, gehen laut aktueller Statista-Zahlen europaweit zurück. Diese leistungsgestörten oder faulen Kredite hatten in Deutschland im Sepember 2022 einen Anteil von ein Prozent. Im Juni 2021 lag ihre Zahl in einigen EU-Staaten zum Teil noch im zweistelligen Bereich.

Während griechische, polnische oder ungarische Banken mit 4,9 Prozent, 4,2 Prozent und 3,7 Prozent noch einen relativ großen Anteil sogenannter NPLs in der Bilanz haben, stehen viele Institute im nördlichen Europa derzeit erstaunlich gut da. So belegen Daten der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) vom September vergangenen Jahres, dass Estland, Lettland, Littauen sowie Schweden nicht einmal die Ein-Prozent-Marke in diesem Bereich erreichen. In Deutschland haben die Geldhäuser derzeit ein Prozent an notleidenden Krediten, bei denen der Schuldner mit der Erfüllung seiner Pflichten in Verzug ist, in den Büchern. 

Insgesamt sind die NPL-Bestände der europäischen Banken rückläufig, erläutert Statista. So betrug der der NPL-Anteil in Griechenland im Juni 2021 14,8 Prozent und in Zypern 12,4 Prozent (2022: 3,2 Prozent). In der Bundesrepublik sank die Zahl fauler Kredite hingegen nur um 1,1 Prozent. Auf einem ähnlichen Niveau liegen die Banken in Finnland (1,0 Prozent) und Norwegen mit 1,1 Prozent. Im Mittelfeld der Erhebung finden sich zum Beispiel die Tschechische Republik und Belgien (je 1,2 Prozent), die Slowakei (1,5 Prozent), Österreich (1,7 Prozent) sowie Frankreich (1,8 Prozent) wieder. 

Zahlungsmoral wird weltweit schlechter

Allerdings verschlechtert sich weltweit die Zahlungsmoral, wie der Kreditversicherer Allianz Trade kürzlich in einer Studie herausfand. So wurden 2022 Rechnungen erst nach durchschnittlich 59 Tagen bezahlt und damit fünf Tage später als im Jahr 2021. Schon zuvor hat sich das globale Zahlungsverhalten, außer im ersten Corona-Jahr 2020, verschlechtert, wenngleich weitaus weniger deutlich. Zwischen 2015 und 2021 haben sich die "Days of Sales Outstanding" (DSO), also der Zeitraum zwischen Rechnungslegung und Bezahlung, um insgesamt vier Tage verschlechtert. 

"Je länger Unternehmen auf ihr Geld warten müssen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie am Ende auf unbezahlten Rechnungen sitzen bleiben. Die Rolle der Lieferanten als unsichtbare Bank kommt also wieder voll zum Tragen und erhöht die Liquiditätsrisiken im System", erläuterte Maxime Lemerle, Insolvenzexperte bei Allianz Trade.

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