Zusammenfassung
Kreditderivate stellen Instrumente dar, mit denen die Kapitalgeber und andere Marktteilnehmer (Sicherungsnehmer) Kreditrisiken und zum Teil Zinsänderungsrisiken aus Krediten, Anleihen und weiteren Positionen auf Sicherungsgeber übertragen können. Die ursprünglichen Kreditbeziehungen zwischen den Kapitalgebern und ihren Schuldnern werden weder verändert noch neu begründet, und das Forderungsvolumen bleibt in der Bilanz des Sicherungsnehmers. Ziel des Sicherungsnehmers ist es, sich gegen Risiken, die in seinen Forderungen enthalten sind, abzusichern. Tritt der Schadensfall ein, erhält er vom Sicherungsgeber Ausgleichszahlungen.
Diese Ausgleichszahlungen orientieren sich an den Preisänderungen des Referenzaktivums. Das Referenzaktivum, z. B. eine Anleihe, weist ein Risiko auf, das dem des Risikoaktivums, nämlich des zugrunde liegenden Kreditgeschäfts, entspricht.
Kreditderivate trennen das Kreditrisiko von dem zugrunde liegenden Geschäft, nämlich dem Kreditgeschäft. Somit wird das separierte Kreditrisiko handelbar gemacht. Die Handelbarkeit setzt ein bestimmtes Maß an Standardisierung voraus. Dazu dienen beispielsweise die Musterrahmenverträge der International Swap and Derivatives Association (ISDA).
Die Grundformen der Kreditderivate sind Total Return Swaps, Credit Default Swaps und Credit Linked Notes. Durch die Kombination aus Credit Default Swaps und Credit Linked Notes lassen sich synthetische Asset Backed Securities bilden. Die Grundformen der Kreditderivate und die synthetischen Asset Backed Securities stehen im Mittelpunkt der folgenden Ausführungen.