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2007 | Book

Kreditrisikotransfer

Moderne Instrumente und Methoden

Authors: Univ.-Prof. Dr. Bernd Rudolph, Dr. Bernd Hofmann, Dipl.-Kfm. Albert Schaber, Univ.-Prof. Dr. Klaus Schäfer

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

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About this book

Das Buch gibt einen umfassenden Überblick über die neuen Instrumente des Kreditrisikotransfers wie Kreditderivate, Asset Backed Securities und synthetische Verbriefungen. Die einzelnen Instrumente werden einschließlich ihrer verschiedenen Spielarten und Weiterentwicklungen systematisch dargestellt, und es werden Varianten der Liquiditätsgewinnung und Risikoübertragung herausgearbeitet. Das Buch gibt darüber hinaus einen Einstieg in grundlegende Bewertungsmodelle der Kreditrisikotransferinstrumente, die regulatorischen Aspekte des Einsatzes bei den Kreditinstituten sowie ihre Bilanzierung. Schließlich wird der Einsatz der Instrumente im Rahmen der Risikosteuerung der Kreditinstitute diskutiert und es werden Überlegungen angestellt, welche Folgewirkungen die neuen Instrumente für die Finanzmärkte und die Finanzmarktstabilität haben können.

Table of Contents

Frontmatter
1. Zur Notwendigkeit neuer Instrumente im Kreditrisikomanagement der Banken
Auszug
Das Kreditgeschäft vieler Banken ist auf bestimmte Märkte und spezifische Kreditnehmergruppen fokussiert. Die Ausrichtung orientiert sich an den typischen Branchen und Größenordnungen der Kreditnehmer in den vorgegebenen Einzugsgebieten oder an den für die Markterschließung gewählten Wirtschaftsräumen. Die Fokussierung auf relativ eng definierte Kreditnehmergruppen ermöglicht in der Marktbearbeitung und Risikoeinschätzung Vorteile bei der Auswahl (Screening), der Betreuung und bei der Überwachung der Kreditnehmer (Monitoring). Die sich durch die Marktbearbeitung ergebende Fokussierung beinhaltet jedoch zugleich den Nachteil einer Risikokonzentration, da die dem bearbeiteten Markt anhaftenden Risiken durch die eigene Kreditproduktion nicht effizient begrenzt und gesteuert werden können. Eine weitergehende Diversifikation des Kreditportfolios erfordert in der Regel eine Expansion der Bank in neue Märkte und zu neuen Kundengruppen. Eine solche Strategie ist daher mit hohen Kosten und zusätzlichen Risiken verbunden und mündet häufig sogar in eine Negativselektion von Kreditnehmern. Darüber hinaus bestehen für bestimmte Kreditinstitute wie beispielsweise die Sparkassen und Genossenschaftsbanken aufgrund des Regionalprinzips rechtliche Restriktionen, welche die Expansionsmöglichkeiten einschränken und die damit realisierbaren Diversifikationsmöglichkeiten prinzipiell eng begrenzen. Die Spezialisierung und Fokussierung der Kreditinstitute ist also auch mit Nachteilen verbunden.
2. Überblick über die Instrumente des Kreditrisikotransfers
Auszug
Bereits vor Einführung der modernen Instrumente des Kreditrisikotransfers konnten Kreditrisiken von Marktteilnehmern an Dritte weitergegeben oder mit Dritten geteilt werden. Zu den traditionellen Instrumenten eines solchen Risikotransfers zählen insbesondere die Syndizierung und die Kreditversicherung.
3. Kreditverbriefungen durch Asset Backed Securities
Auszug
Die modernen Produkte des Kreditrisikotransfers lassen sich einteilen in die True Sale-Verbriefungen, die als Asset Backed Securities (ABS) in diesem Kapitel 3 behandelt werden, und in die Kreditderivate, die den Gegenstand des Kapitels 4 bilden. Besondere Bedeutung gewonnen haben in neuerer Zeit hybride Instrumente, bei denen Kreditderivate mit traditionellen Schuldverschreibungen zu strukturierten Produkten wie den synthetischen Collateralized Loan Obligations verbunden werden. Diese Instrumente werden in Kapitel 5 vorgestellt.
4. Kreditderivate als Instrumente des Kreditrisikotransfers
Auszug
Bekanntlich kann eine Steuerung der Marktrisiken von Aktien, Rentenwerten, Zinsen sowie von Devisen über den Kauf oder Verkauf der Basistitel selbst oder alternativ und in vielen Situationen effizienter über derivative Finanzinstrumente erfolgen. Durch den Einsatz derivativer Finanztitel ist es möglich, die Marktpreisrisiken separat von den Basisinstrumenten zu handeln. So partizipiert beispielsweise der Terminkäufer eines Rententitels (long forward) mit seiner symmetrischen Risikoposition wie ein Inhaber des Basisinstruments an dessen Preissteigerungen und an einem Preisverfall, obwohl er das "Referenzasset" nicht selbst im Bestand hält. Der Inhaber eines Call auf diesen Finanztitel partizipiert mit seiner asymmetrischen Risikoposition an möglichen Preissteigerungen, vermeidet aber gegen Zahlung der Optionsprämie eine Teilnahme an möglichen Verlusten.
5. Einsatzfelder und Variationen von Kreditderivaten
Auszug
Forderungsverbriefungen werden nach dem Ausmaß des Risikotransfers in die im Kapitel 3 beschriebenen herkömmlichen Asset Backed Securities und die synthetischen Instrumente differenziert. Bei synthetischen Verbriefungen erwirbt der Risikokäufer die gewünschten Risikokomponenten mit Hilfe von Kreditderivaten, so dass hier ein erstes wichtiges Einsatzfeld der im Kapitel 4 vorgestellten Kreditderivate zu nennen ist. Solche Konstruktionen werden in Abschnitt 5.1 behandelt. Exotische Kreditderivate, die aus Veränderungen der Konstruktionsbausteine der derivativen Grundformen des Kapitels 4 entstehen, sollen im Abschnitt 5.2 charakterisiert und systematisiert werden. Kreditindizes auf Basis von Credit Default Swap Spreads sind Inhalt des Abschnitts 5.3.
6. Bewertungsmodelle
Auszug
Im Folgenden wird ein Überblick über verschiedene Verfahren zur Bewertung von Kreditderivaten gegeben. Zunächst wird in Abschnitt 6.1 auf Komponenten des Risikos eingegangen. In Kapitel 6.2 werden anhand von Arbitrageüberlegungen Preise für Kreditderivate hergeleitet. Diese modellunabhängige Bewertung (auch Hedge-Based Pricing genannt) liefert Approximationen für die Bewertung von Kreditderivaten und vertieft das Verständnis der betrachteten Instrumente.
7. Regulatorische Aspekte und Bilanzierung
Auszug
Im Juni 2004 wurde durch den Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht der Rahmenvertrag der unter der Bezeichnung Basel II bekannt gewordenen neuen regulatorischen Anforderungen veröffentlicht. Mit diesem Dokument wurden feste Vorgaben zur regulatorischen Beurteilung der Kapitaladäquanz aufgestellt. Eine überarbeitete Version des Dokuments wurde im November 2005 nachgereicht. Die Vorgaben des Baseler Ausschusses haben grundsätzlich nur empfehlenden Charakter. Dennoch sind sie mittlerweile in zahlreichen Ländern in nationales Recht umgesetzt und in die bankenaufsichtlichen Regelungen aufgenommen worden.
8. Risikosteuerung mit Hilfe der Kreditrisikotransferinstrumente
Auszug
Eine Darstellung der modernen Instrumente des Kreditrisikotransfers muss sich mit der Frage beschäftigen, unter welchen ökonomischen Bedingungen der Einsatz von Kreditderivaten oder Asset Backed Securities sinnvoll bzw. wertschaffend sein kann. Darüber hinaus stellt sich die Frage, welche Probleme durch die Etablierung dieser Märkte für Kreditrisikotransferprodukte in den Unternehmen, aber auch an den Finanzmärkten bzw. in der Gesamtwirtschaft neu entstehen können und wie sich diese Probleme möglicherweise lösen lassen.
Backmatter
Metadata
Title
Kreditrisikotransfer
Authors
Univ.-Prof. Dr. Bernd Rudolph
Dr. Bernd Hofmann
Dipl.-Kfm. Albert Schaber
Univ.-Prof. Dr. Klaus Schäfer
Copyright Year
2007
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-540-73056-9
Print ISBN
978-3-540-71044-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-540-73056-9